Zinkpest und Kunststoffschwund Kiss Topline

Hallo,

wenn man mal gesehen hat wie der Zinkdruckguss bei Märklin in Göppingen aus den Formen kommt und dann die Oberflächen der Kiss Bauteile  wird schnell klar, dass da ein gewaltiger Unterschied ist.
Weil ja derzeit eine Messing Ge 6/6 II auf ebay angeboten wird, auch diese hat (möglicherweise bessere Qualität) diese Getriebekästen.

Bei der Gem kann man sich ja mit Piko oder LGB C Getriebe plus größeren Edelstahlradreifen behelfen.Der erste Gedanke, man nimmt die Drehgestelle der Märklin Ge 4/4 I und Ge 6/6 II bekommt schnell einen Dämpfer, diese sind komplett derzeit weder für Händler noch Endkunden erhältlich. Lt. meinem Händler haben die in Göppingen den Ersatzbedarf bemerkt und weisen auf ihre Modelle als Alternative hin.Diese Drehgestelle sind nur in Einzelteilen erhältlich, wobei die Laufräder ohne Haftreifen und die Achsen für die Zwischenzahnräder wohl schwierig zu bekommen sind.Ausserdem ist man dann mit rund 250 Euro pro Drehgestell dabei.

Wenn ich den Achsabstand mit 11,4 cm richtig gemessen habe, wäre ein Alternativgetriebe von Piko das V119 (derzeit vergriffen), ähnliches ist im Harzkamel und in der BR80 verbaut. 
 



Problem ist, dass bei Piko die Räder nicht auf die Achse aufgepresst sind. Man müsste also LGB Achsen einsetzen, das Piko Ritzel durchbohren und auf die LGB Achse aufziehen.Möglicherweise gibt es aber auch von LGB ein passendes Getriebe (dreiachsig?), das der Mallet ist zu kurz. Und ob das dann als Ersatzteil lieferbar sein wird?

Mibema hat mal für die HGe 4/4 II ein dreiachsiges Drehgestell verwendet (20550 ?), da müsste man mal nach dem Achsabstand sehen, Auch weiß ich derzeit noch nicht, ob man die Kiss Räder auf LGB Achsen aufziehen könnte.

Heiner Bösch hat für das Ge 4/4 I Getriebe obere Ersatzdeckel aus Alu gefertigt. Nach derzeitigem Stand wird er keine Getriebekästen fertigen.
 

Problem sind wohl die Halterungen für die Zwischenzahnräder, die sind ja mit extra geschraubten Querhalterungen fixiert, während bei der Gem der obere Deckel die entsprechenden Halterungen integriert hat.

Es bleibt spannend.

Grüsse

Herby

Hallo,
Ich habe hier in den Niederlanden einen Kunden mit drei dieser Lokomotiven, der mich fragte, ob ich sein Problem lösen könnte. Ich entwerfe neue Drehgestellgehäuse, die die gleichen Abmessungen wie die ursprünglichen Kiss-Drehgestelle haben. Diese werden dann in Nylon gedruckt und mit allen Teilen der alten Drehgestelle (Motor, Achsen usw.) neu aufgebaut. Wenn jemand daran interessiert ist, senden Sie bitte eine E-Mail an info(at)edgb.nl.

LG,
Ed
 

Hallo Ed,
ich finde es gut wenn Du einen Ersatz des Antriebsgehäuses herstellen willst. Allerdings mit der unteren Abdeckung und dem Deckel mit dem Drehzapfen. Die Achsen, Zahnräder und die Motoren können wiederverwendet werden.
Bei meiner Ge4/4 I aus der ersten Serie war mir der Schaden bereits im August 2022 aufgefallen.
ich hatte damals den Schaden mal im Forum gezeigt aber da hatte wohl noch keiner die Beschädigung an seiner Lok bemerkt.
Eine Bearbeitung des Getriebegehäuses scheiterte da das Material sehr spröde ist und daher auch leicht brechen kann.
Es ist zu befürchten dass die ganze Serie der Kiss Ge4/4 I von 2008 davon betroffen ist, eventuell auch noch die zweite Serie der Ge6/6 II und der Gem4/4 aus dem selben Jahr.
Ich hatte auch von einem Ersatzantrieb von Piko oder LGB geträumt aber wieder verworfen.
Mit etwas Glück habe ich gebrauchte Antriebsgehäuse erwerben können - nun ist meine Ge4/4 I wieder ok.
Bei meiner Gem muss ich noch die Drehgestelle überprüfen.

Gruss Klaus

Hallo,

ich habe Ed eine Nachricht geschrieben.
u.a.
Die Ge 4/4 I und Ge 6/6 II haben die gleichen Getriebe.
Die Gem 4/4 hat ein kleineres Getriebe, dies entspricht in den Abmessungen einem PIKO Taurus oder LGB C Getriebe.

Betroffen sind auch zunehmend die Deckel der Getriebe oben und unten.
Die Getriebe bei Ge 4/4 i und Ge 6/6 II haben eine kleine Querabdeckung für die Halterung der Achsen der Zwischenzahnräder.
Diese ist mit zwei kleinen Schrauben befestigt, die gerne ausbrechen.
 Bei der Gem 4/4 hat man das schon besser gelöst, da sind am oberen Deckel entsprechende Halterungen für die Achsen der Zwischenzahnräder
 
Also nach meinen Erfahrungen macht es nur Sinn, Getriebekasten und die Deckel oben und unten zusammen zu ersetzen.
Der Getriebekasten allein löst das Problem nicht dauerhaft. 

Grüsse

Herby

Hallo Herby,

Danke für deine Bericht. Ich hätte das nicht bekommen, aber mein Spamfilter war wieder ein bisschen enthousiast...

LG,
Ed

Ist schon tragisch, was da mit den Kiss Modellen passiert. Was Zinkpest ist, kann man im Netz gut beschrieben nachlesen und offenbar treffen - kann es jeden der so fabriziert.

Aber Kiss hatte offenbar unglaublich grosses Pech - die Guss Getreibekästen wurden ja wohl fremdfabriziert - und jetzt, nach einigen Jahren -  explodieren förmlich Chassiböden und Getriebekästen. 

Und man kann Kiss nicht mal eine grosse Schuld geben - ein Fehler in der Legierung und das Unglück nimmt fast unbemerkt seinen Lauf… Ich hatte mal Getreibekästen von einer C 5/6 von ROCO die sich buchstäblich verpulverisiert hatten. 

Ist nur zu hoffen, dass dieses Schicksal andere Hersteller nicht auch  trifft - Kiss war und ist ja nicht der einzige der in Zinkdruckguss fertigt….

LGD