Ein Modell das auf keiner Anlage nach BLS Vorbild fehlen darf. Die Bietschtalbrücke von FALLER
Auf einer nur geringen Tiefe von 2 Metern, galt es einen grossen sechsgleisigen Bahnhof und drei Ebenen Strecke mit einem dreigleisigen Bahnhof Blausee auf der mittleren Ebene zu realisieren. Es war mir von vorne herein klar, dass das Gelände keine Stadt sondern nur Landschaft mit Felsen und Bäumen haben wird. Auch wollte ich keine H0/H0m Anlage realisieren, da diese Konstellation nur an wenigen Orten in der Schweiz Wirklichkeit ist.
Während der Planung tauchten immer wieder neue Probleme auf, die nach Lösungen riefen. So ergab sich zum Beispiel fast von alleine, dass die Anlage als „Hundeknochen“ konzipiert wurde. Also an jedem Streckenende eine Kehrschleife aufweist. Dies hat den grossen Vorteil, dass wenn ein Zug vom Schattenbahnhof Bern kommend die Strecke via den sichtbaren Hauptbahnhof Spiez Richtung Brig über die Anlage befährt, er auch wieder von Brig zurückkommt. Und nicht wieder von Bern her, die Anlage ein zweites Mal befährt.
Die Streckenführung der drei oberen Stufen entspricht in etwa dem Streckenverlauf des Vorbildes bei Blausee-Mitholz
Der Zug startet also im viergleisigen Schattenbahnhof Bern auf einer Höhe von – 20 cm unter der Anlage. Über eine unsichtbare anderthalbfache Wendel steigt er auf das Niveau 0 an und führt aus einem Tunnel in den Bahnhof Spiez. Spiez hat sechs Gleise davon fünf mit Bahnsteigen für den Personenverkehr das sechste Gleis ist ein Durchfahrgeleise für Güterzüge. Alle Personenzüge halten in Spiez. Dies ist für den Spielbetrieb interessanter. Nach dem Fahrgastwechsel führt die Strecke am Depot vorbei in den Hondrich Tunnel wo auch bereits die Steigung mit 27 ‰ beginnt.
Wieder sichtbar befährt der Zug die erste Stufe auf einer Länge von 5 Metern um dann in einer in einem Tunnel gelegenen Schleife auf die mittleren Ebene, ca. 40cm oberhalb des Bahnhof Spiez, in den Bahnhof Blausee einzumünden. Der Bahnhof ist wie beim Vorbild horizontal angelegt und erst nach dem durchfahren der Station steigt die Strecke wieder mit 27 ‰ an. Durchfährt eine zweieinhalbfache Wendel und kommt ca. 30 cm über Blausee wieder zum Vorschein. Auf diesem Stück, wieder 5 Meter lang, durch fährt der Zug mehrere kleine Tunnels und überquert zum Schluss den Bietschtal Viadukt und verschwindet dann im Lötschbergtunnel. Ab da ist der Zug nicht mehr zu sehen. Windet sich der Zug nämlich über eine elffache Wendel 40 cm unter das Niveau Null in den achtgleisigen Schattenbahnhof Brig durch fährt diesen und schraubt sich dann wieder hinauf in den sichtbare Bereich, wo der Abstieg wieder nach Spiez beginnt.
Die typische Fahrleitung nach BLS Vorbild und die Streckentrennung stammt von ENTEC
Die Züge meistern pro Runde eine Höhendifferenz von 110 cm und legen fast 90 Meter Strecke zurück. Mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h braucht der Zug 10`für die Strecke. Die maximale Steigung in der Wendel beträgt 35 ‰, im sichtbaren Bereich 27 ‰. Die Anlage wurde so ausgelegt, dass Personenzüge mit neun Wagen und einer einzigen Lokomotive befördert werden können. Es musste möglich sein mit Einfachtraktion zu fahren. Selbstverständlich werden aber auch Züge mit Doppeltraktion geführt.
Nach der technischen Fertigstellung im Jahre 2001, nach ca. 4 Jahren Bauzeit, wurde die Anlage ausgiebig getestet. Im Dezember 2002 begann die Geländegestaltung. Das die Anlage in Modulbauweise (keine Modulanlage) gebaut wurde erwies sich als grosser Vorteil, konnte doch jedes einzelne Modul ausgebaut werden, das Gelände durch gestaltet und das fertige Modul wieder an seinem Platz eingebaut werden.