Die Modulanlage entstand aus dem Ende der achtziger Jahre gebauten Modul der Station Surava. Wie das in den Neunziger entstandene Modul Stugl/Stuls war auch Surava ein preisgekröntes Modul an den Modellbautagen im Verkehrshaus Luzern. Doch trotz den schönen Werken war es immer unser Wunsch, eine betriebstaugliche H0m Modellanlage zu bauen. So wurden das Stationsgebäude von Filisur mit allen Nebengebäuden und das Stationsgebäude von Seewis Valzeina sowie zwei Bahnwärterhäuser samt Garten aus Ferrosuisse Bausätzen erstellt. Zum Teil wurden auch Fertigmodelle aus Holz oder Gips wie der Bahnhof und das Trafohaus von Ardez oder das Hotel Grischuna in Filisur erworben.

 

Mit allen diesen Utensilien betrieben wir über viele Jahre hinweg eine Teppichbahn mit BEMO Geleisen. Da dies aber nie ein befriedigender Zustand war, entschlossen wir uns Anfangs 2005 endlich, von unserem Schreiner sieben Module anfertigen zu lassen um eine Anlage nach RhB Vorbild zu realisieren. Die Module waren in den Abmessungen identisch mit demjenigen von Surava nur in der Breite unterschieden sie sich von dem bestehenden Modul Surava. Bereits kurz nach der Bestellung wurden die Module geliefert und ich begann sofort mit dem Verlegen der Geleise. Nach den schlechten Erfahrungen mit BEMO Geleise wählten wir nun PECO Gleismaterial.

Die PECO Weichenzungen sind mit einer Stellfeder ausgerüstet, damit ist gewährleistet, dass die Weichenzungen immer in einer Endstellung fest anliegen und das Herzstück ohne weitere bauliche Massnahmen polarisiert wird. Dies ermöglichte eine technisch einfache Anlage ohne grossen Verdrahtungsaufwand zu bauen und zu betreiben. So konnte der Rohbau der neuen Anlage bereits rasch abgeschlossen werden. Die ersten Fahrversuche haben dann gezeigt, dass sich der Entscheid für das PECO Gleissystem gelohnt hat. Die Züge verkehren Störungsfrei auf der Anlage.

Seit beginn der Planung war es immer klar dass der Bahnhof Filisur im Zustand vor dem Umbau realisiert werden sollte. Auf zwei Modulen also etwa 3.20 m wurden die Gleisanlagen von Filisur nachgebildet. Da im PECO Gleissystem die DKW noch nicht lieferbar war, wurden in diesem Bereich die Geleise nicht verklebt, so dass der nachträgliche Umbau noch gemacht werden konnte.

Die Anlage belegt eine Fläche von 563x161 bestehend aus acht Modulen. Auf den Einbau des Moduls Stuls musste aus Platzgründen leider verzichtet werden. Um aber wenigstens die meisten vorhanden Gebäude verwenden zu können wurde auf einem Modul noch die heutige Haltestelle Seewis Valzeina realisiert. Da Seewis keine Weichen mehr aufweist, war es nahe liegend diese Station nachzubilden. Mit einem Trafohäuschen und einem Schaltposten sowie einem grossen angedeuteten Holzlager konnte eine realitätsnahe Szene gestaltet werden. Das Modul Surava bestand nur aus dem Westlichen Gleiskopf mit Stationsgebäude und Bahnübergang. Auf dem Nachbar Modul entstand nun der Südliche Gleiskopf mit dem Verladeplatz der Baustofffirma Surava und der Ausfahrweiche Richtung Albula.

Auch günstige aus Kunststoff gefertigte Häuser im Walliserstil die mit der Airbrushpistole kunstvoll verwittert wurden, konnten auf einem Modul verwendet werden. Mit den Bahnwärterhäuser und dem selbst gebauten Elternhaus meines Vaters in Surava konnten auch kleine Szenen realisiert werden die zum guten Gesamteindruck beitragen. Innerhalb wenigen Tagen haben wir Anfangs August 05 die Module auseinander genommen und im Garten den Landschaftsbau realisiert. Bereits sind nun alle Elemente wieder auf dem Estrich und zusammengestellt.

Nachdem Anfangs 2006 die dringend benötigten DKW von PECO endlich geliefert wurden, konnte umgehend mit der Fertigstellung der Anlage im Bereich des Bahnhof Filisur begonnen werden. Die ersten Testfahrten über die eingebauten Weichen waren absolut zufriedenstellend und bestätigten mir meinen Entschluss auch ohne Weichenantriebe einen zuverlässigen Betrieb haben zu können.

Wegen des bevorstehenden Umzuges meiner Eltern in eine "Alterswohnung" musste im Jahre 2015 nach einer neuen Lösung für den Verbleib der Anlage gesucht werden. Vom Platz her, wäre zwar der Dachstock unseres eigenen Haus ideal gewesen, jedoch war dieser von über 60 Kisten Material und einer Spur 1 Anlage belegt. Die Spur 1 Anlage wollte ich aus verständlichen gründen nicht opfern, der benötigte Platz entstand durch umplatzieren der Kisten und späterer Auslagerung. So wurde Ende August 2016 die Anlage im Haus meiner Eltern in ihre Teile zerlegt und an ihr neues Domizil nach Zürich transportiert. Innert 5 Stunden wurde die ganze Anlage wieder zusammengestellt, wieder elektrisch verdrahtet und in Betrieb genommen.

Modell Fotos