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Die Spur 1 - im Massstab 1:32
Im Jahre 1891 stellte die Spielwarenmanufaktur Märklin auf der Frühjahrsmesse in Leipzig eine Spielzeugeisenbahn mit 45 mm Spurweite vor. Das Gleis war aus Blech, und die Fahrzeuge wurden mit einem aufziehbaren Uhrwerk angetrieben. Als Radien standen ein Radius von 47,5 cm und einer von 90 cm zur Verfügung. Die Grösse wurde als Spur 1 bezeichnet und entwickelte sich in den folgenden Jahren zur Königsspur in der Modellbahnwelt.
Bereits 1895 wurden Modelle mit einem Elektroantrieb und sogar mit echtem Dampfantrieb angeboten. Bis in die 1930er Jahre wurde das Angebot an Fahrzeugen laufend erweitert. Sogar das Schweizer Krokodil und mächtige Dampflokomotiven bis 76 cm Länge waren im Angebot. Märklin dachte aber auch an die Ausschmückung der Modellbahn und produzierte Gebäudemodelle, Signale, Figuren und Beleuchtungen. Auf der Verkehrsausstellung in München wurde 1925 eine komplette Anlage in der Baugrösse 1 präsentiert. Als ab 1935 die neue Spur 00, heute Spur 0, zu boomen begann, wurde dies zu einer immer stärkeren Konkurrenz für die Spur 1, sodass sich Märklin 1945 zur Einstellung der Produktion entschloss. Zwischen 1945 und 1969 lebte die Spur 1 als Selbstbaubahn oder Tinplate-Bahn weiter, bis sich Märklin im Jahre 1969 entschloss, die Spur 1 wieder in ihr Produktionsprogramm aufzunehmen.
Anfang der siebziger Jahre begannen diverse andere Hersteller mit der Produktion von Spur-1-Modellen, darunter die Firma Bockholt, die Produktionsgemeinschaft Eurotrain und die Arbeitsgemeinschaft Spur 1. Die Grösse der Spur 1 bot sich ideal an, auch Live-Steam-Modelle zu fertigen. Diese Modelle werden mit echt funktionierenden Dampfmaschinen angetrieben und haben bis heute einen besonderen Status in der Modellbahnszene.
In all diesen Jahren waren es aber immer wieder die Göppinger, die diverse Innovationsschübe lancierten. So stellte man 1987 erstmals eine Modelleisenbahnlokomotive mit eingebauter Videokamera vor, und 1994 präsentierte man eine völlig neue Produktlinie, die Maxi-Bahn. Seit 1989 ist die Spur 1 auch regelmässig auf Ausstellungen präsent, und das Internationale Spur-1-Treffen in Sinsheim war für Spur-1-Modellbahner nicht mehr wegzudenken.
Heute sind neben Märklin (die 1999 die strauchelnde Firma Hübner übernommen haben) auch Edelhersteller wie LEMATEC, KISS, Lombardi, KM1 oder Wunder mit absoluten Hightech-Modellen auf dem Markt. Diese Hersteller haben eines gemeinsam: Sie stellen Modelle der absoluten Spitzenklasse her, die keine Wünsche offenlassen. Die Detailtreue und die Fertigungsqualität der Spur-1-Modelle verleihen dieser Spur nicht zu Unrecht den Übernamen "Königsspur". Spätestens wenn ganze Zugskompositionen wie beim Vorbild mit vorbildgerecht funktionierenden Schraubenkupplungen gekuppelt werden, weiss jeder, warum das so ist.
Um sich eine Anlage im Massstab 1:32 zu realisieren, ist vor allem eines nötig – Platz, Platz und nochmals Platz. Lokomotiven mit Längen um 70 cm, Reisezugwagen ab 80 cm und Gleisradien ab 1020 mm für Modelle mit mehr als drei Achsen benötigen Raum. Aber bekanntlich ist auch "Platz in der kleinsten Hütte", und schon auf wenigen Metern kann das pure Eisenbahnfeeling in Spur 1 genossen werden, auch wenn man vielleicht nur über kurze Strecken etwas rangieren kann.
Aus Mangel an Platz werden Sie auf modellbahnen@cadosch wohl kaum ein Porträt einer eigenen, großen Spur-1-Modellbahnanlage finden. Jedoch ist es die Absicht des Redaktionsteams, ausgewählte Modelle heutiger und vergangener Tage in Wort und Bild zu präsentieren. Wir sind der Meinung, dass ein Star der Schiene wie die BR 103 der Deutschen Bundesbahn oder ein Krokodil der Schweizerischen Bundesbahn oder der klingende Name TEE Rheingold es verdient haben, einem interessierten Publikum in Erinnerung gerufen zu werden. Das Ziel soll es sein, auch in Ihnen die Faszination zur Spur 1 zu wecken.
Die Spur 1 hat wie die G-Spur (oder Spur 2m, IIm) die gleiche Spurweite von 45 mm. Die Spur 1 im Maßstab 1:32 hat als Vorbild die Vollbahn mit einer Spurweite von 1435 mm. Die Spur IIm (m steht für Meter, und es gibt auch eine Spur II) ist im Maßstab 1:22,5. Meterspur beim Vorbild sind 1000 mm und ergeben im Massstab 1:22,5 ebenfalls 45 mm, gleichauf mit der Spur 1. Da die beiden Spuren unterschiedliche Maßstäbe aufweisen, sollten (dürfen) Spur-1- und Spur-2m-Modelle nicht zur gleichen Zeit auf der Anlage stehen.
Medienmitteilung Chur, 1. April 2011
RhB startet S-Bahnkonzept "Poschiavino-Veltlin"
(RhB, 1.4. 2011) Am 1. April 2011 wurde die Beschaffung von zehn neuen Doppelstock Kompositionen für die Berninastrecke der Rhätischen Bahn (RhB) vertraglich besiegelt. Die Geschäftsleitung der RhB und der CEO der Stadler Rail AG, Peter Spuhler, unterzeichneten einen 211-Millionen-Vertrag in Poschiavo. Die Beschaffung der neuen Doppelstockkompositionen für die Berninalinie bedeutet die Auslösung der wichtigen ersten Etappe im Rahmen der Flottenpolitik bei der RhB zum Start des S-Bahn Konzept "Poschiavino-Veltlin".
Zusammen mit der FS TrenItalia soll der enorme Mehrverkehr im schweizerischen Puschlav und dem italienischen Veltlin mit schnellen, modernen und komfortablen Fahrzeugen übernommen werden.
RhB Ge 450 060-9 im Bahnhof Tirano (SDA 1.4.2011)
S-Bahnkonzept "Poschiavino-Veltlin"
Das S-Bahnprojekt "Poschiavino-Veltlin" sieht vor, eine direkte S-Bahn Linie von Poschiavo nach Tirano und eine zweite Linie von Sondrio nach Tirano mit neuen Fahrzeugen und umsteigen von der schmalspurigen RhB Zügen auf die normalspurigen Züge der FS TrenItalia am gleichen Bahnsteig in Tirano zu realisieren. Die Züge sollen im Halbstundentakt verkehren. Dazu wurden bereits Testfahrten mit einem von der SBB übernommenen S-Bahn Zug absolviert. Es wurde von der SBB ein Zug der Baureihe Re 450 zur Verfügung gestellt. Der Zug 450 060-9 eignete sich deshalb gut, da er bereits mit dem Jubiläumsdesign der Bernina Bahn versehen war und sich so nahtlos ins Design der Fahrzeuge der RhB integrierte. Um den Zürcher S-Bahn Zug auf der RhB einsetzen zu können, wurden die Drehgestelle der Lok gegen Meterspurdrehgestelle einer RhB Ge 4/4 III und die Wagen Drehgestelle gegen Luftgefederte Drehgestelle eines ALLEGRA Triebzuges ausgetauscht. Der Umbau fand in der Nacht vom 31. März 2011 auf den 1. April 2011 in der Hauptwerkstätte der RhB in Landquart statt. Da es sich bei allen Bauteilen um Normteile handelte, ging der Austausch rasch über die Bühne und der Zug wurde umgehend nach Poschiavo überführt, wo noch am 1. April die Testfahrten beginnen konnten. Auf der ersten Fahrt, war sowohl die Presse wie auch Vertreter der Regierung aus dem Puschlav und dem Veltin eingeladen.
Gleisplan 1.2.
Interaktiver Gleisplan mit 10 farbigen Ausschnitten im Grossformat
Die ursprüngliche Anlage war 20x4 m groß und verlief bewusst nur am Rand des Gartens. Dies ermöglichte den Kindern, im Garten zu spielen, und ließ Raum für die Blumenwünsche meiner Frau. Die Anlage befand sich in einem leichten Gefälle, das mit einer Stützmauer aus Natursteinen abgeschlossen war. Es wurde eine eingleisige Strecke angelegt, obwohl das Vorbild kontinuierlich neue doppelspurige Abschnitte baute.
Nach dem Umzug im Dezember 2008 entstand der Wunsch, die Züge wieder fahren zu lassen. Vorübergehend wurde eine Anlage von 7x8 m im Dachboden realisiert. Bereits im Mai 2009 begann der Bau der neuen Außenanlage. Wie zuvor sollte die Anlage am Rand des Grundstücks verlaufen. Ein Bahnhof mit drei Gleisen und einem Ausweichbahnhof bildete das zentrale Thema. Die neue Anlage erstreckt sich über 7.8 x 11 m. Die beiden ersten Weichen wurden als Bogenweichen mit Radien von 2000 mm und 3000 mm ausgeführt und von TrainLi nach eigenen Plänen gefertigt. Für Nebengeleise und Abstellgeleise wurden LGB R5 Weichen verwendet. Ausschließlich Schinen aus Edelstahlmaterial wurde verwendet (außer den R5 Weichen), was den Vorteil hat, dass es bei Feuchtigkeit nicht anläuft und keine isolierende Patina bildet.
Rasenkantensteine "Gordula" und armierte Großformat-Betonplatten wurden auf einem Kiesbett mit Wasserwaage und Setzlatte ausgerichtet. Kurven erhielten eine Überhöhung, die bereits beim Verlegen der Grundplatten entstand. Mit dem Doppelgleisbieggerät von TrainLi wurden die Gleise dem Verlauf der Platten nach verlegt. Die Gleise und Weichen wurden mit einem Kies von 2-3 mm Korngröße eingeschottert und mit Sarnacol 2116 verklebt. Durch konsequentes Verlöten der Schienenstöße reicht eine einzige Einspeisung des Fahrstroms für die 50 m Strecke aus, wodurch weder Kontaktprobleme noch Spannungsverluste entstehen.
In beiden Bahnhöfen ist das Kreuzen von je zwei 5-Wagen-Zügen möglich. In Filisur finden 6-Wagen-Schnellzüge Platz. Die maximale Steigung beträgt 45 ‰, was der RhB Steigung von Klosters nach Davos entspricht. Keine Radien sind kleiner als R2.
VIDEO Fahrt im Führerstand einer HGe 4/4 II auf der alten Anlage
Gleisplan Anlage 2.0
Die Maßstäblichen Dimensionen neuer Modelle erforderten eine grundlegende Überarbeitung der bestehenden Anlage. Altlasten und Geländeverschiebungen beeinträchtigten den Bahnbetrieb. Der Standort des dreigleisigen Hauptbahnhofs beim Sitzplatz war unpraktisch, da sich Sitzplatzbenutzer und die Modellbahn oft störten. Einige Radien waren enger als ursprünglich vorgesehen.
Der Bahnhof Filisur wird an die bergseitige Stützmauer verlegt. Die Gleisanalge von Kloster, Ilanz oder Filisur wurden als Wunsch definiert. Das Fundament des alten Hauptbahnhofs bleibt unverändert, aber die Gleisanlage wird auf zwei Gleise reduziert. Die Bogenweichen werden durch RX und R5 Weichen ersetzt, um die Nutzlänge der Gleise zu maximieren. Züge sollen planmäßig nicht mehr am "Sitzplatzbahnhof" halten, Kreuzungen sind jedoch erlaubt. Die beiden Abstellgleise werden auf ein kleines Nebengleis von 2 m Länge zurückgebaut, inspiriert von Vorbildern wie Davos-Wolfgang, Preda oder Surava.
Durch Rodung von Buschwerk wurde Platz für einen Bahnhof mit einer Tiefe von 1 m geschaffen, was für eine fünfgleisige Geometrie reicht. Ursprünglich waren eine Länge von 8 m geplant, diese verkürzt sich während dem Bau dann auf 7 m. Das Fundament wurde mit 100/100er Betonplatten durch ein Gartenbauunternehmen gelegt. Da bereits die Gebäude vorhanden, waren, wurde der neue Bahnhof Filisur nach dem Umbau realisiert. Aufgrund des vorhandenen Platzes musste die Gleisanlage spiegelbildlich realisiert werden. Die Einfahrweichen wurden gegeneinander getauscht, um die Nutzlänge der Nebengleise zu erhöhen, auch wenn dies die Hauptgleise verkürzt. Zusammenfassung der Verbesserungen.Bessere Nutzung des verfügbaren Raums und Vermeidung von Konflikten zwischen Sitzplatzbenutzern und der Modellbahn. Längere Gleise und eine optimierte Gleisgeometrie. Erhöhung der Betriebssicherheit durch die Reduktion von Radienproblemen und die Anpassung der Weichengeometrie.
Die alte Streckenführung wurde grundsätzlich beibehalten, jedoch wurden Niveauregulierungen und Radienvergrösserungen auf nicht unter R3 vorgenommen. Für das Schienenmaterial wurde wieder Edelstahlgeleise und neu auch Edelstahlweichen verwendet. Die Weichen weisen einen Mindestradius von 2320mm was R5 entspricht auf - die Einfahrweichen von Filisur haben RX mit einem Radius von 4630mm. Nachdem definiert war, dass Filisur die Erfüllung der neuen Träume sein soll, wurde noch entschieden, dass es Filisur nach dem Umbau sein soll. Also nur vier gleisig und ohne Hosenträger und DKW.
Bei misslichem Wetter im November 2021 nach dem Abbruch der alten Anlage, wurden mit den Vorarbeiten für das Verlegen der sieben 100cm x 100cm Gartenplatten begonnen
Danach wurde rasch mit dem Aufbau der neuen Anlage begonnen. Grosse Aufmerksamkeit wurde beim Verlegen der Parallellbogen für dier süd/west Ausfahrt beim zweigleisigen Bahnhof "Surava" und die Einfahrt in den Bahnhof Filisur gelegt. Testfahrten zeigten, dass die von LGB vorgegebenen Werte für Paralelgleise nicht angewendet werden können, da der Überhang der neuen Kiss RhB Ge 4/4 III oder von Wagen mit 820 mm Länge grösser ist.
Durch Probelegen und unter Verwendung von LGB Standartradien R3 und R5 wurde ermittelte wo in Filisur die Weichenverbindung Gleis 2/3 und die Weiche zur Verbindung von Gleis 3 zu Gleis 2 liegen müssen, damit der Bogen ins Gleis 2 auf keinen Fall unter R3 gebogen werden muss. Durch die grösseren Radien R5 und R4 in den Gleisen 4 und 3 bei der Ausfahrt konnte auch der Paralleleabstand etwas tiefer gewählt werden.
Immer wieder Probelegen von Gleisen - um zu prüfen ob der Platz für die geplante Gleisführung reicht
Trotz aller Planung und möglichst grosszügigen Radien, musste an neuralgischen Stellen noch Profilerweiterungen mit schwerem Gerät ausgeführt werden. (Diese Aufnahmen sollte meine Frau besser nicht sehen, da sie keinen Einfluss auf den Entscheid - ob die Bahn oder die Steinmauer korrigiert werden muss - nehmen konnte)
Nachdem nun Anfangs November 2022 der Lokschuppen Filisur und das Trafohaus SUSCH von Grosse platziert waren - ist eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Vorbild erkennbar
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