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Gleisplan 

Interaktiver Gleisplan mit 14 farbigen Ausschnitten im Grossformat

Die Anlage auf denen noch die meisten Fotos dieser Homepage entstanden sind, wurde auf Grund eines Umzuges abgebrochen. Sie wiess eine bescheiden Dimension von 20x4 m auf. Sie wurde bewusst so angelegt, dass sie nur am Rande des Gartenareals verlief um den Kindern die Möglichkeit zu geben mit etwas anderem als der Modelleisenbahn zu spielen. Auch musste dem Wunsch meiner Frau Rechnung getragen werden Blumen zu pflanzen. Die Anlage befand sich in einem leichten Gefälle, das gegen unten mit einer Stützmauer aus Natursteinen abgeschlossen war. Die Strecke wurde nur eingleisig angelegt auch wenn mein Vorbild laufend neue doppelspurige Abschnitte instaliert.

Da das Terrain bereits eine Neigung aufwies, musste ich keine künstlichen Gefälle einbauen. Es waren zwei Bahnhöfe vorhanden. Der zweigleisige Bahnhof „Stulg/Stuls“ im oberen Teil der Anlage war nur als einfache Kreuzungsstation angelegt. Die Steigungen der Strecke waren dem Vorbild entsprechend mit 35 ‰ angelegt um die Fahrzeuge nicht übermässig zu beanspruchen.

Die Gleisgeometrie in Surava war mit R5 Weichen und einer Bogenweiche R2/R3 ralisiert. Die Nutzlänge der Bahnhofsgeleise im Bahnhof Surava betrug 490 cm. Die Kreuzungs-Geleise im Bahnhof Stuls waren für eine Zuglänge von 310 cm dimensioniert.

Die Weichen wurden digital mit Motoren gestellt. Diverse programmierte Weichenstrassen erleichterten den Fahrbetrieb. Nur die Weichen in die Stumpengeleise im Bahnhof Surava wurden noch von Hand bedient. Die Strecke wurde über nur einen Speisepunkt mit digitalem Fahrstrom versorgt. Durch das verlöten der Schienestösse mit einem Kupferdraht war aber eine optimale Stromversorgung gewährleistet. Auch wenn (noch) keine Fahrleitung vorhanden war, fuhren die Loks selbstverständlich mit gehobenem Stromabnehmer.

Die Anlage war mit echten Pflanzen ausgeschmückt die monatlich in Form geschnitten wurden. Unkraut wuchs von alleine und musste nicht speziell gepflegt werden. Im Oktober 2008 wurde die Anlage abgebrochen.

 

Nachdem wir im Dezember 2008 erfolgreich umgezogen sind, wurde sehr rasch das Verlangen gross, wieder Züge fahren zu lassen. Ich beschloss vorübergehend eine Dachbodenanlage von 7x8 m zu realisieren. Jedoch zog es mich bald wieder in die freie Natur. Bereits im Mai 2009 begann ich mit den ersten Arbeiten an der neuen Aussenanlage. Ich blieb meinem Konzept treu und wollte auch wieder nur am Rande des Grundstückes die Geleise verlegen. Ein Bahnhof mit drei Geleisen mit einem Ausweichbahnhof stellte das Thema dar.

Die Anlage kann auf einer Fläche von 7.8 m x 11 m realisiert werden.Um möglichst lange Geleise im neuen Bahnhof Filisur zu haben, wurden die beiden ersten Weichen als Bogenweichen ausgeführt. TrainLi fertigte mir nach eigenen Plänen zwei Bogenweichen aus Edelstahl mit den Radien von 2000 mm und 3000 mm an. Für die Nebengeleise und Abstellgeleise wurden R5 Weichen von LGB verwendet. Ausser den R5 Weichen wurde ausschliesslich Edelstahlmaterial verwendet. Edelstahlgeleise hat gegenüber Messinggeleisen den grossen Vorteil , dass es bei Feuchtigkeit nicht anläuft und dadurch keine isolierende Patina bildet.

Für das Fundament verwendete ich wie schon bei der früheren Anlagen, Rasenkantensteine "Gordula" und armierte Grossformat Betonplatten. Alle Platten wurden auf einem Kiesbett mit Wasserwaage und Setzlatte genau ausgerichtet. Kurven erhielten eine Überhöung, die bereits mit dem verlegen der Grundplatten entstanden ist. Mit einem Doppelgleisbiegegerät wurden die Geleise dem Verlauf der Platten angepasst und verlegt. Zum Schluss wurden sämmtliche Geleise und Weichen mit einem Kies von 2-3 mm Korngrösse eingeschottert und mit Sarnacol 2116 verklebt. Durch das konsequente verlöten der Schienenstösse reicht für die 50 m Strecke eine einzige Einspeisung des Fahrstroms aus. Es entstehen weder Kontaktprobleme noch Spannungsverluste. In beiden Bahnhöfen ist das Kreuzen mit je zwei 5 Wagenzügen ohne weiteres möglich. In Filisur finden 6 Wagenschnellzüge in den Hauptgeleisen Platz. Die maximale Steigung beträgt 45 ‰. Dies entspricht der RhB Steigung von Klosters nach Davos. Keine Radien sind kleiner als R2.

 

 

 


Die Modulanlage entstand aus dem Ende der achtziger Jahre gebauten Modul der Station Surava. Wie das in den Neunziger entstandene Modul Stugl/Stuls war auch Surava ein preisgekröntes Modul an den Modellbautagen im Verkehrshaus Luzern. Doch trotz den schönen Werken war es immer unser Wunsch, eine betriebstaugliche H0m Modellanlage zu bauen. So wurden das Stationsgebäude von Filisur mit allen Nebengebäuden und das Stationsgebäude von Seewis Valzeina sowie zwei Bahnwärterhäuser samt Garten aus Ferrosuisse Bausätzen erstellt. Zum Teil wurden auch Fertigmodelle aus Holz oder Gips wie der Bahnhof und das Trafohaus von Ardez oder das Hotel Grischuna in Filisur erworben.

 

Mit allen diesen Utensilien betrieben wir über viele Jahre hinweg eine Teppichbahn mit BEMO Geleisen. Da dies aber nie ein befriedigender Zustand war, entschlossen wir uns Anfangs 2005 endlich, von unserem Schreiner sieben Module anfertigen zu lassen um eine Anlage nach RhB Vorbild zu realisieren. Die Module waren in den Abmessungen identisch mit demjenigen von Surava nur in der Breite unterschieden sie sich von dem bestehenden Modul Surava. Bereits kurz nach der Bestellung wurden die Module geliefert und ich begann sofort mit dem Verlegen der Geleise. Nach den schlechten Erfahrungen mit BEMO Geleise wählten wir nun PECO Gleismaterial.

Die PECO Weichenzungen sind mit einer Stellfeder ausgerüstet, damit ist gewährleistet, dass die Weichenzungen immer in einer Endstellung fest anliegen und das Herzstück ohne weitere bauliche Massnahmen polarisiert wird. Dies ermöglichte eine technisch einfache Anlage ohne grossen Verdrahtungsaufwand zu bauen und zu betreiben. So konnte der Rohbau der neuen Anlage bereits rasch abgeschlossen werden. Die ersten Fahrversuche haben dann gezeigt, dass sich der Entscheid für das PECO Gleissystem gelohnt hat. Die Züge verkehren Störungsfrei auf der Anlage.

Seit beginn der Planung war es immer klar dass der Bahnhof Filisur im Zustand vor dem Umbau realisiert werden sollte. Auf zwei Modulen also etwa 3.20 m wurden die Gleisanlagen von Filisur nachgebildet. Da im PECO Gleissystem die DKW noch nicht lieferbar war, wurden in diesem Bereich die Geleise nicht verklebt, so dass der nachträgliche Umbau noch gemacht werden konnte.

Die Anlage belegt eine Fläche von 563x161 bestehend aus acht Modulen. Auf den Einbau des Moduls Stuls musste aus Platzgründen leider verzichtet werden. Um aber wenigstens die meisten vorhanden Gebäude verwenden zu können wurde auf einem Modul noch die heutige Haltestelle Seewis Valzeina realisiert. Da Seewis keine Weichen mehr aufweist, war es nahe liegend diese Station nachzubilden. Mit einem Trafohäuschen und einem Schaltposten sowie einem grossen angedeuteten Holzlager konnte eine realitätsnahe Szene gestaltet werden. Das Modul Surava bestand nur aus dem Westlichen Gleiskopf mit Stationsgebäude und Bahnübergang. Auf dem Nachbar Modul entstand nun der Südliche Gleiskopf mit dem Verladeplatz der Baustofffirma Surava und der Ausfahrweiche Richtung Albula.

Auch günstige aus Kunststoff gefertigte Häuser im Walliserstil die mit der Airbrushpistole kunstvoll verwittert wurden, konnten auf einem Modul verwendet werden. Mit den Bahnwärterhäuser und dem selbst gebauten Elternhaus meines Vaters in Surava konnten auch kleine Szenen realisiert werden die zum guten Gesamteindruck beitragen. Innerhalb wenigen Tagen haben wir Anfangs August 05 die Module auseinander genommen und im Garten den Landschaftsbau realisiert. Bereits sind nun alle Elemente wieder auf dem Estrich und zusammengestellt.

Nachdem Anfangs 2006 die dringend benötigten DKW von PECO endlich geliefert wurden, konnte umgehend mit der Fertigstellung der Anlage im Bereich des Bahnhof Filisur begonnen werden. Die ersten Testfahrten über die eingebauten Weichen waren absolut zufriedenstellend und bestätigten mir meinen Entschluss auch ohne Weichenantriebe einen zuverlässigen Betrieb haben zu können.

Wegen des bevorstehenden Umzuges meiner Eltern in eine "Alterswohnung" musste im Jahre 2015 nach einer neuen Lösung für den Verbleib der Anlage gesucht werden. Vom Platz her, wäre zwar der Dachstock unseres eigenen Haus ideal gewesen, jedoch war dieser von über 60 Kisten Material und einer Spur 1 Anlage belegt. Die Spur 1 Anlage wollte ich aus verständlichen gründen nicht opfern, der benötigte Platz entstand durch umplatzieren der Kisten und späterer Auslagerung. So wurde Ende August 2016 die Anlage im Haus meiner Eltern in ihre Teile zerlegt und an ihr neues Domizil nach Zürich transportiert. Innert 5 Stunden wurde die ganze Anlage wieder zusammengestellt, wieder elektrisch verdrahtet und in Betrieb genommen.

Modell Fotos

 

 

Modellbahnanlage "BLS Nordrampe" im Massstab 1:87

Idee Als Vorbild diente die BLS Nordrampe im Abschnitt Blausee Mitholz in der Schweiz. Nach einer Idee von Loisl, publiziert in einer Ausgabe der Zeitschrift "Loki", entstand eine 16m2 grosse Modulanlage nach dem Vorbild der BLS Lötschbergbahn. Die Alternative wäre gewesen, eine Anlage nach dem Vorbild der Gotthardbahn zu realisieren. Auf Grund verschiedenster Überlegungen habe ich mich aber entschieden, die BLS zu wählen. Einerseits gab es schon viele Anlagen nach Gotthardvorbild, anderseits lässt die BLS eine viele grössere Fahrzeugvielfalt zu, da beim Vorbild neue Lokomotivtypen von der Industrie, gerne auf den steilen Rampen im Berneroberland getestet werden.

Die Grösse der Anlage beträgt 8.20 x 2m. Der auf vier Ebenen sichtbare Bereich misst 5 x 2 Meter. Die Züge befahren eine Streckenlänge von mehr als 90 m und überwinden dabei eine Höhenunterschied von über einem Meter. Personenzüge, mit bis zu neun Wagen, meistern die 27‰ steilen Rampen ohne Mehrfachtraktion. Schwere Güterzüge, zum Teil mit einem Reinigungswagen für die Schienen, verkehren in Doppeltraktion. Die verwendeten Baumaterialien sind alles Handelsübliche Artikel aus dem Modellbau.

Wie alles begann...

Wie konnte es anders sein, ein Dampfzug mit Stainz 2 und den zweiachsigen Personenwagen aus der Startpackung machten auch bei mir den Anfang (Anlage um 1972)

1968, ein Jahr nach meiner Geburt, erblickte in Nürnberg eine ganz besondere Idee das Licht der Welt: Die Gebrüder Richter stellten die größte Modellbahn der Welt vor, die sowohl betriebsamen Kinderhänden als auch der rauen Witterung im Freien standhält. Bei meiner ersten Begegnung mit dieser faszinierenden Modellbahn – die aus Sicht meiner Kinderaugen wohl riesig gross gewesen sein muss – wurde ich Anfang der siebziger Jahre als vierjähriger Junge vom "LGB-Virus" angesteckt. Ich erhielt aus der Liquidationsmasse eines Fachgeschäfts die Dampflok "Steinz" (wie hätte es anders sein können!) und ein paar zweiachsige Wagen.

Etwas später kam dann noch die niedliche blau-weiße E-Lok der Mixnitz St Erhard Bahn dazu. Drei R1-Weichen und ein paar gebogene und gerade Schienen bildeten zunächst die Gleisanlage. Mit diesem Setup verbrachte ich glückselige Stunden bei meinen Grosseltern im Bündnerland. Im Sommer drehten die Züge ihre endlosen Runden im Freien, und im Winter auf dem Dachboden.
 


Direkte Sicht vom Schlafzimmer auf das begehrte Vorbild, die Albulalinie der Rhätischen Bahn

Ein großes Haus mit einem Garten und direktem Blick auf den Schienenstrang der Rhätischen Bahn bot geradezu das optimale Umfeld und die richtige Stimmung, um eine Modellbahn aufzubauen. Unzählige Stunden meiner Kindheit habe ich so bei meinen Großeltern im ländlichen Dorf Surava verbracht, das mitten im Herzen von Bündens Staatsbahn liegt. Das 200-Seelendorf Surava war dann auch die Ausgangsstation vieler vergnüglicher Fahrten und Erlebnisse auf dem Netz der Rhätischen Bahn, die für mich bald einmal die Brücke zum echten Vorbild, dem Massstab aller Dinge, schlugen.


 

 

 

 

 

 

 

Als wir im Sommer 1975 von einer Wohnung in ein kleines Häuschen mit Garten in Adliswil, einem Vorort von Zürich, zogen, war für mich bald einmal klar, dass damit meine LGB ihren Hauptsitz vom Bündnerland ins Flachland verlegen musste. Bei meinen Aufenthalten in Surava habe ich immer öfter mit meiner Einbildungskraft Fahrzeuge der Rhätischen Bahn auf mein Gleis gesetzt, wenn sich vor meinen Augen die schweren Züge des Vorbilds wie eine Schlange durchs enge Albulatal zwängten. Als die Firma Lehmann im Grossen LGB Katalog 1977 das RhB Krokodil 2040 ankündigte,

Grosser LGB Katalog 1977 Download 5.4 MB

ein Modell, das schon immer meine Fantasie und die Eisenbahnerträume meines Vaters beherrscht hatte, wurde dieses zuoberst auf die Wunschliste gesetzt. Unsere Geduld wurde auf eine arge Zerreissprobe gestellt, bis eines Abends unser Traum in Erfüllung ging, als der Fachhändler im heimischen Garten das zauberhafte Krokodil zu seiner ersten Jungfernfahrt auf die Schienen setzte und dieses zappelnd mit majestätischer Würde seine grosse Zugkraft demonstrierte. So etwas hatte es bis anhin noch nie gegeben! Damit begann nach etwas mehr als zehn Jahren Grossbahnära eine neue Epoche in der Geschichte von LGB.



 

1976 das erste Rhätische Krokodil im Modell auf der mobilen Anlage mit R3 Weichen und ersten vierachsigen Wagen


In den achtziger Jahren wurde jeder Franken, den wir entbehren konnten, in die Gartenbahn investiert. Von POLA, Kibri und LGB wurde Material erworben: Schienen, grosse Weichen, Bahnhöfe, Güterschuppen, Bäume, Wagen usw. 
So war es möglich, eine ansehnliche Anlage im Garten aufzubauen. Meine Beschäftigung in den Sommerferien bestand darin, morgens den Rasen möglichst tief zu schneiden und danach die Schienen zu verlegen. So gegen Mittag drehten die ersten Kompositionen ihre Runden im häuslichen Garten. Dieses Prozedere wiederholte sich alle zwei bis drei Tage, je nach dem wie schnell der nachwachsende Rasen die Gleise wieder verdeckte.









Bereits 1978 wurde die Anlage auf eine Mehrzugsteuerung umgerüstet. Das analoge, auf Schwingkreisbasis beruhende System von SALOTA, erlaubte unsere vier Loks (fast) unabhängig voneinander zu steuern. Da die Einstellungen der Empfänger nicht immer präzis waren, störten sich die Lokomotiven zeitweise gegenseitig, vorallem im Langsamfahrbereich. Nichts desto Trotz war es ein neues Fahrerlebnis, wenn mehrere Züge auf ein und demselben Stromkreis, unabhängig voneinander ihre Fahrbefehle ausführten! Keine schaltbaren Gleisabschnitte oder Signale mit Zugbeeinflussung, die auch nur einen rudimentären Mehrzugbetrieb zuliessen. Durch die dauernde Gleisspannung hatten die Fahrzeuge sogar im Stillstand Licht. Mit dieser Vorstufe der digitalen Mehrzugsteuerung wurde ein neues Zeitalter in der Modellbahnsteuerung eingeläutet. Leider hielten die Decoder der auftretenden starken Erwärmung nicht immer Stand und verbrannten häufig nach wenigen Betriebsstunden.

 

In der kälteren Jahreszeit habe ich die Anlage regelmässig auf dem ungeheizten Dachboden unseres kleinen Hauses verlegt. Auch das war eine neue Erfahrung, musste doch abends nicht alles weggeräumt, um am Tag darauf wieder von neuem aufgebaut zu werden. Nun war es möglich, die Anlage mit kleinen Details auszuschmücken, ohne dass diese vom Wind in Nachbarsgarten getragen wurden.

Doch eines Tages hat sich die Begeisterung für die Grossbahn allmählich gelegt. Die mittlerweile zwei Krokodile und die Waldenburger Dampflok waren ja ganz schön. Doch die zweiachsigen Wagen von irgendwelchen deutschen oder österreichischen Schmalspurbahnen wollten einfach nicht so richtig in unser Bild von Bündens Gebirgsbahn passen. So haben wir uns entschlossen, das «weltfremde» Material zu veräussern. Der Erlös aus dem Verkauf von Wagen, dem Bahnhof «Kleinbach» und vielen weiteren Requisiten der Gartenbahn wurde umgehend in die Spur H0m gesteckt, wo BEMO in schneller Folge ein Modell nach dem anderen unserer heimischen Rhätischen Bahn auf den Markt brachte. Als ich auch noch die Krokodile und Schienen unserer Grossbahn verkaufen wollte, hat mein Vater die Notbremse gezogen. Damit war der vollständige Niedergang unserer LGB-Epoche zwar abgewendet, trotzdem war die grosse Spur vorerst in der Versenkung verschwunden.

1981 kündigte Trix ein Mehrzugsystem auf digitaler Basis an. Wir gehörten zu den ersten, die bei der Marktreife im Jahre 1983 dieses System testen konnten. Unsere BEMO-Modelle, die wir mit Decodern ausgerüstet hatten, liefen hervorragend und störungsfrei. Nachdem wir auf ein Schaltschema stiessen, das grössere Motorströme ermöglichte, haben wir versuchsweise das Digitalsystem von Selectrix auch in LGB-Fahrzeuge eingebaut. Ein mit zwei Selectrixdecodern ausgerüstetes Krokodil lief danach störungsfrei einen ganzen Nachmittag lang auf einem holprigen Oval im Freien. Dies war der Neustart zum Abenteuer RhB auf 2m. Nach und nach baute ich alle Triebfahrzeuge auf digital um und dies führte zu einem ganz neuen Spielerlebnis lange bevor LGB offiziell ein eigenes MZ System auf den Markt gebracht hatte.

Etwa zur selben Zeit zeigten amerikanischen Modellbahner, wie realistischer Modelle auszusehen hatten. Kosmetische Verwitterungs- und Gebrauchsspuren an Modellfahrzeugen führten zu einem Finish, der an Realität kaum mehr zu überbieten war. Diese Technik hat mein Vater auf ein LGB-Krokodil angewendet: Ein Hauch von Flugrost und Metallstaub, Ölspuren an Gestänge, Drehgestellen und Puffern, verleihen das gewisse Etwas. So entstanden dem Vorbild täuschend ähnliche Nachbildungen. Seither ist es bei uns fast unmöglich, ein Fahrzeug im fabrikneuen Zustand auf der Freilandanlage verkehren zu lassen. Dies alles brachte neue Impulse für unsere Grossbahn und führte uns in eine neue Schaffensperiode.

Durch einen glücklichen Zufall lernte ich 1984 den Hersteller der LEBU-Wagen kennen. Es war bereits die Zeit, in welcher die Produktion der Vollmetallwagen nach Vorbild der RhB nach und nach eingestellt wurde. Mit diesen authentischen vierachsigen Wagen begann alles wieder von neuem, nur mit dem Unterschied, dass von nun an nur noch Fahrzeuge und Modelle nach Schweizer Vorbildern angeschafft wurden.

Auch begann ich die Anlage dauerhaft zu bauen. Um nicht alle zwei Tage ab und wieder aufzubauen, verlegte ich die Gleise auf Plattensteine. Diese „Rasenkantenplatte Cordula“ ist etwa 35cm lang und 10 cm Breit. Die Trasse wurde zuerst im Garten in ungefährer Lage ausgelegt und danach wurde die Platte in den Rasen eingelassen. Darauf habe ich dann die Geleise mit dem grössten Radius R3 verlegt. Nun konnte mit dem Rasenmäher dicht an die Geleise gemäht werden ohne dass alles abgebrochen werden musste. Ich Bahnhofbereich verlegte ich vier 50 x 1.20 m lange armierte Betonplatten. Doch die Ansprüche stiegen weiter. So war bald der Wunsch da, ein vorbildgerechtes Schotterbett zu machen. Inspiriert von der H0 Anlage wo mit Schotter und Leim/Wasser Gemisch ein realistisches Schotterbett gemacht wird versuchten wir dasselbe im Garten. Mit Katzensand der kiloweise herumstand schotterten wir die Geleise ein und mit einer grossen Spritzkanne voll Leim/Wasser wurde das ganze befestigt. Zum Schluss wurde alles noch mit Rostfarbe nachbehandelt und fertig war das nun sehr realistisch aussehende Gleis. Beim ersten Regen mussten wir aber feststellen, dass das ganze gar nicht Wettertauglich ist. So mussten wir uns auf die Suche nach einer neuen Lösung machen. Sie bestand aus Quarzsand und einem flüssigen Pu Binder. Mit einem Gemisch von 10 Teilen Quarzsand und einem Teil Pu-Binder wurde ein Kleber gemischt und damit die Schienen auf den Platten fixiert und das Schotterbett geformt. Nach dem abbinden hat man ein dauerhaftes, vorbildrichtiges Schotterbett, das sogar mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt werden kann.

Heute verkehren bei uns nur noch Fahrzeuge nach Schweizer Vorbild, spezialisiert habe ich mich auf RhB und FO. Nochmals eine ganz neue Dimension war die Ankündigung der RhB Ge 6/6 II der Firma Semaphore KISS. Im Gegensatz zu meinem Vater stamme ich nicht von der Krokodilära ab. Ich bin moderner angehaucht. Und die Ge 6/6 II war zu meiner Kindheit "DIE" Lok schlecht hin am Albula. Wurde doch jeder Personenzug ausnahmslos von dieser Maschine geführt. So konnte ich Stündlich die Lok zweimal bewundern wenn sie vor unserem Haus vorbeigefahren ist. Erst später kamen Ge 4/4 II oder Ge 4/4 III in den Einsatz. Als Ge 6/6 II 1997 im Modell angekündigt wurde da wusste ich DIE muss ich haben. Eine sechsachsige Lok in dieser Spurweite das ist ein unvergessliches Erlebnis. Ich habe die Lok am 17. Juli 1997 (meinem Geburtstag) erhalten und seither hat mich der KISS Virus befallen. Die Firma KISS hat nun in regelmässigen Abständen Modelle präsentiert, die genau meinen Wünschen entsprachen und so konnte ich meine Jugenderinnerungen an die RhB im Modell in meinem Garten leben. Ich wäre gerne Lokomotivführer bei der RhB geworden doch hat sich dies nie ergeben, stattdessen bin ich Lokomotivführer bei der SBB. Und da meine Frau nicht ins Bünderland umsiedeln will, kann ich nicht Lokomotivführer bei der RhB werden. Wir haben nun folgende Abmachung getroffen: Ich darf jedes Modell für die Modellbahn kaufen, solange sie nicht umziehen muss. Um diese Erlaubnis beneiden mich viele Modellbahner und ich kann gut damit Leben.

 

 

Da TRIX es leider versäumte sein MZ System Selectrix auch mit hochstromfesten Decodern auszurüsten und die Decoder den hohen Strömen die bei grossen und schweren Modellen zeitweise auftreten nicht immer gewachsen waren, war ich mit der Zeit gezwungen ein neues System zu evaluieren. Berichte aus der Fachliteratur und Empfehlungen aus dem Kollegenkreis liessen meinen Entscheid auf ZIMO fallen. Nach einem Testumbau einer ersten Lokomotive und einer 24 Stündigen Testfahrt entschloss ich mich, das ganze System von ZIMO zu erwerben. Eine MX1HS, Trafo, Handregler wurden bestellt und alle Lokomotiven durch einen Fachhändler mit den Decodern ausgerüstet. Bis Heute habe ich diesen Entscheid nie bereut und würde jedem der mich um  Rat fragt, dieses System vorbehaltlos empfehlen.

Modell Fotos

 

 

Modellbahnen@Cadosch M@C berichtet über Vorbild und Modelleisenbahnen. Fundierte Berichte und Hochauflösende Fotos, die auch kleinste Details erkennen lassen, werden pupliziert

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