RhB Bernina-Express Panoramawagen

Die RhB Mitteleinstiegswagen der 1. Serie wurden ausschließlich in massstäblicher Länge produziert, dies aufgrund von Kundenwünschen. Sehr bald wurde aber vielen Kunden klar, dass solch lange Wagen bei beengten Platzverhältnissen nicht ideal sind. Die 2. Serie wurde dann auch in einem verkürzten Masstab angeboten, was abgesehen von der Qualität, viel mehr goutiert wurde.

SCHEBA Panos sind absolut massstäblich, sowohl in der Länge als auch in der Breite. Dies bringt es aber mit sich, dass die nur auf Anlagen zur richtigen Geltung kommen, die Radien grösser als R3 und lange Bahnhofsgeleise haben. LGB Wagen sind, vor allem die 620er EW in der Länge stark gekürzt, was optisch nicht gerade Vorteilhaft ist. Erst bei den FO/BVZ und verwandten Panoramawagen wählte LGB eine Länge von 680mm LüP was sofort einen ganz anderen Eindruck machte. Diese Länge wurde auch für den Gourmino oder die Stahlwagen gewählt. Unbestritten nicht massstäblich aber optisch ansprechend.

Die RhB Bernina Panoramawagen von KISS wurden bewusst gekürzt. Studien gingen von 620 mm LüP aus, wie bei den LGB EW`s. Dies wäre aber optisch ein absolutes no Go geworden. Erst mit der Anpassung an LGB`s 680er Wagen konnte das angestrebte und akzeptable Ziel umgesetzt werden. Eine Stauchung in der Höhe hat hier auch seine Wirkung erzielt.

SCHEBA`s Panoramawagen sind wie eingangs erwähnt in allen Belangen des Wagenkastens massstäblich, eben auch in der Breite. Das ist zwar schön, bringt aber die Situation mit sich, dass nun auf dem Stammnetz mit einem verschmälerten LGB Modell wie die Ge 4/4 II oder der Ge 4/4 III gefahren werden muss. Die Lok aber massiv schmäler ist wie die SCHEBA`s. Dies sieht in etwa so aus wie wenn ein Trabi Fahrer eine Tabert Wohnwagen am Haken hat (die Spiegel müssten auch noch verlängert werden..) LGB hat die Breite vieler ihrer Modellen (Loks, Salonwagen, EW etc) verschmälert, dies bedingt eigentlich, dass andere Hersteller Wohl oder Übel mit machen müssen.

Die KISS Gem ist absolut Massstäblich gefertigt, dies weil die relativ kurze Länge dies ohne weiteres zu lässt. In der Breite ist sie natürlich nun auch breiter als LGB oder den KISS eigenen Panos. Dies hat erstens den erwähnten Grund von der massstäblichkeit und zweitens weil die Gem auch beim Vorbild relativ Breit ist und das Lichtraumprofil fast füllt.

Nun hat man folgende Möglichkeiten, die SCHEBA Pans mit einer Gem von KISS zu fahren oder die KISS Panos mit einer MLG Maschine. Beide Konstellationen sind optisch richtige. Ist die Gem vor KISS Panos sollte man ein Auge zudrücken, sind die SCHEBA`s hinter einer LGB Maschine beide Augen.

Die SCHEBA`s gegen KISS Wagen zu tauschen wird wohl nicht nötig sein, jedoch es \"schade\" zu finden, dass KISS die Wagen nicht breiter gemacht hat auch nicht. Denn es wäre fatal die Wagen bei gleicher Länge breiter zu machen. Ein Grossserien Hersteller kann es sich kaum leisten ein neues Modell nicht R1 tauglich zu produzieren.

Es ist davon auszugehen, dass zukünftige Modelle R1 tauglich sein werden und dementsprechend verkleinert werden, es ist zu hoffen, dass dies immer ohne all zu grosse Kompromisse an die Modelltreue realisierbar sein wird.

Ich bin davon überzeugt, dass es aber immer Kunden geben wird, die mit Platz gesegnet sind und eine Anlage mit R5 und grösser realisieren können. Diese werden lange, breite und masstäbliche Fahrzeuge einsetzen können und diese sicher auch auf dem Markt finden, aber nicht zum Preis eines Grossserienmodells. Sind dort dann aber 620er Wagen von LGB im Einsatz stimmt auch irgend etwas nicht ganz.

Andreas Cadosch