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KISS Spur 1 Baureihe TRAXX II

KISS Spur 1 Modelle TRAXX II als BLS Re 486 und RAILPOOL Re 186 Version

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Modell Modelle der Epoche V in Spur 1 sind noch immer für viele Modelleisenbahner in der Königsspur ein diskussionloses no go. Dies mag vielleicht an der weitverbreiteten Meinung liegen, dass es an einem modernen Fahrzeug keine oder nur wenige Details wie Rauchkammertüre zum öffnen, keine Umsteuerung zu bewundern oder Drei- oder Vierzylindertriebwerke zu bewundern gibt, wo noch die ungeschminkte Technik zu sehen und zu spüren ist. Auch ein Rauchgenerator, der mit heutiger Technik fast mehr Rauch in den Modellbahnhimmel stösst als eine Echtdampflokomotive, ist in einer ganz andern Art und Weise in der Lage, Eisenbahnromantik in der heimischen Stube zu erzeugen, als eine Moderne Lok.

Spur 1 Epoche V vs Spur 1 Epoche III birgt in etwa so viel Konfliktpotenzial, wie eine Diskussion über Religionen. Und zugeben, man darf sich fragen, wie soll ein Modell wie die TRAXX II in Punkto Details, Technik, Ausstattung und historischem Erbe gegen eine deutsche Güterzuglokomotive der BR 05 oder 44 oder einer SBB C 5/6 oder A 3/5 konkurrieren?

KISS SBB Re 482 044-5 

Das KISS Modellbahnen die TRAXX oder BR 185.2 als Modell für die Königsspur 1 realisierte, gründete auf dem Wunsch der Kunden und vom Erfolg mit den SBB Re 6/6. Die Frage, warum die Wahl auf die 185.2, die in der DB Version nicht oder nur für Testfahrten in der Schweiz anzutreffen ist, und nicht auf die BR 185.1, die auch in der DB Version auf dem Schweizer Schienennetz regelmässig im Einsatz steht, gefallen ist, kann wie folgt beantwortet werden. Auch bei Kleinserienproduktionen ist es nötig, eine Mindeststückzahl zu erreichen. Deshalb wird wenn immer möglich, versucht aus dem Basismodell viele verschiedene und möglichst populäre Varianten zu realisieren. Beim Vorbild ähneln sich die Version der SBB Cargo Re 482 in beiden Serien sehr, die Re 485 der BLS mit dem connecting Europe Design sieht augenfällig aus, aber der Alpinist auf den BLS Re 486 ist noch etwas gefälliger und die Möglichkeit, mit der Version der Re 484 von CISALPINO auch Kunden die das Modell vorbildrichtig vor Personenzügen einsetzten wollen zufriedenzustellen, war zu verlockend. 


KISS BLS Re 486 505 mit dem neuen Alpinisten

Von Vornherein war klar, den Alpinisten für die Verwendung auf dem Modell nur ab Vorbildfotos realisieren zu können, da dass Ergebnis sonst kaum befriedigend werden würde.  Die BLS war bereit die Originaldatei zur Verfügung zu stellen, mit der Auflage, eine Lizenzvereinbarung abzuschliessen und stellte zusätzlich die Bedingung, dass nur der „neue“ Alpinist verwendet werden darf. Die KISS Spur 1 Re 486 ist damit das erste Modell das den neuen Alpinisten trägt. Der neue Alpinist unterscheidet sich darin, dass er die gepflegtere Zähne als der "alte" hat und sich in seiner Sonnenbrille keine BLS 185 spiegelt sondern der „Berg der Berge“, das Matterhorn. Kurz vor dem Internationalen Spur 1 Treffen im Deutschen Sinsheim, dem Mekka der Spur1 Modelleisenbahner Scene, konnte nach knapp sieben Monaten Konstruktionszeit, das erste Muster dieses Modelles dem interessierten Publikum vorgestellt werden. Aufgrund der Vorbestellungen, die bis zu diesem Zeitpunkt vorlagen, bestand Gewissheit, dass das Modell gut ankommen würde. Nachdem die Tore der Messe in Sinsheim geschlossen wurden, war man im Hause KISS sogar überwältigt, vom Erfolg der dieses Modell erzielte. Die Bestellungen übertrafen die bis dahin bereits beim Hersteller bestellte Stückzahl um ein Mehrfaches, so dass die Stückzahl noch einmal massiv erhöht werden musste. Man entschloss dabei kurzfristig noch eine kleine Anzahl von lediglich 35 Exemplaren der Variante BR 186 von RAILPOOL mit dem gewaltigen Alpenpanorama auf der Seitenwand produziert werden soll. Diese Ankündigung dieser Variante wurde bis auf die letzte Minute als stark behütetes Geheimnis behandelt.

 

KISS BLS BR 186 101 von RAILPOOL mit  Alpenpanorama

Die Varianten Auswahl von KISS mit den BLS Alpinisten und der SBB cargo Re 482 sowie zwei Versionen nach DB Vorbild ist gelungen. Die CISALPINO Re 484 stellt eine Version dar, die ein ganz besonderes Unikat sein wird, weil sie bereits damals beiM Vorbild mit der eleganten Lackierung etwas besonderes darstellte und sie Heute so nicht mehr im Einsatz steht. Um die Möglichkeit zu haben, einen schweren Zug in Doppeltraktion führen zu können, wurden die BLS Re 486 und die SBB Cargo Re 482 je in einer weiteren Nummernvarianten angeboten. Und wie erwähnt, stehen überraschend zwei Versionen der BR 186 von RAILPOOL bereit. Bei jeder Version wurden die baulichen Unterschiede beachtet und umgesetzt. Hier musste vor allem, im Dachbereich grosse Anstrengungen unternommen werden, da jede Variante etwas anders aufgebaut ist. SBB und DB Stromabnehmer sind meistens Standard, je nach Version kommen noch FS, NL, SNCF und SNCB Pantos oder mindestens abweichende Schleifstücke dazu. Stromschienen und Hochspannungskabel oder Unterscheide bei Isolatoren und Hauptschalter mussten beachtet werden.

Wie auf den Dächern wurden auch die Typenunterschiedlichen Details am  Lokkasten umgesetzt. Alle vier Führerstandtüren sind funktionsfähig und geben die Sicht auf den schön gestylten Führerstand mit den zwei Lokführersitzen unterschiedlicher Bauart frei. Die ETCS und Funk DMI sind gut erkennbar und beweisen liebe zum Detail. Auch Chassis und Unterboden unterscheiden sich wie die Dächer von Version zu Version. Von Trafo, Ölpumpe, Bremsapparate, Sander und Druckluftbehälter bis zu den verschiedenen Zugsicherungsmagneten am Drehgestell und den ETCS und ETM Sonden unter der Lok wurde nach Möglichkeit alles originalgetreu nachgebildet.

 

Typenskizze DB BR 185.2

Masse in mm Vorbild 1:32 Modell Abweichung in mm Abweichung in %
Länge über Puffer 19`500 609 607 -2 -0.3 %
Spurweite 1`435 45 45 0 0 %
Drehzapfenabstand 9600 300 300 0 0 %
Drehgestellachsstand 2 x 2250 70 70 0 0 %
Breite 3090 97 95 -2 -2 %
Höhe ab SOK 3862 120 119 -1 -0.8 %
Raddurchmesser neu 1250 39 40 +1 +2.5 %
Stromaufnahme bei 18 V Leerfahrt 0.32 A      
Stromaufnahme bei 18 V Volllast 1.61 A      

 

Die Front ziert zwei feine Scheibenwischer und ist bis zum Zughaken hoch detailliert. Mit einer guten Sehbrille lassen sich sogar die Anschriften EST Craspuffer und die EBA Zulassung auf den gefederten Puffer lesen. Die Lok ist zum einfachen Tausch der Schraubenkupplung gegen eine Standard Spur 1 Klauenkupplung vorbereitet. KISS empfiehlt, nach Möglichkeit nur die der Anhängelast zugewandte Seite umzurüsten. Eine sehr gute Alternative zu Klauenkupplung sind Adapterkupplungen, die ohne Umbau an Modell einfach über den Zughaken der Modellkupplung gelegt werden können. Diese Adapterkupplungen erlauben auch die Fahrt durch enge Kurven mit dem Minimalradius von 1020 mm.


 Ein ganz Exklusives Modell stellt die Re 484 im CISALPINO Desing dar,  nur gerade 10 Exemplare wurden realisert

Lackierung und Druck sind fein und sehr detailliert. Die Farben wurden gut getroffen, auch wenn es schwierig gewesen sein muss, die genaue Farbe des BLS grün zu eruieren, da die Vorbildloks sehr verwaschen und vergilbt sind. Diverse Kabel, Stecker, Isolatoren, Schläuche und Griffe sind farblich unterschiedlich bemalt und unterstreichen so den Detailreichtum. Jede Version weißt zum Beispiel vorbildrichtig unterschiedliche Farben an den Bremsschläuchen auf. Je nach Version wurden über einhundertsechzig verschiedene Anschriften und Piktogramme an einem Modell angebracht. Zum Teil nur noch wenige mm gross und von blossem Auge kaum mehr lesbar.

Bis zu vier verschiedene Stromabnhemer sind auf einem Modell                Batteriekasten zum öffnen

Angetrieben werden die KISS TRAXX II von zwei liegenden Bühlermotoren die über den Drehgestellen im Maschineraum angeordnet sind und über Zahnriemen die Kardanwelle im Drehgestell antreibt. Über zwei Achsgetriebe werden die Vollscheibenräder mit außen- und innenliegender, gelochter Bremsscheibe aus Edelstahl angetrieben. Der Antrieb mit Zahnriemen ist wartungsfrei und garantiert eine hohe Laufruhe und lange Lebensdauer. Die Zahnriemen sind Standartprodukte die bei Bedarf später einmal einfach ersetzt werden können. Für Traktion, Sound, Beleuchtung und Pantosteuerung ist serienmässig ein ESU V4.0XL Sounddecoder verantwortlich. Je nach Version ist das TRAXX-AC2-Soundprofil oder das TRAXX-MS-Soundprofil geflasht. Die Profile unterscheiden sich hauptsächlich beim Anfahren in der hörbaren „Tonleiter“ und beim Nachschalten im höheren Geschwindigkeitsbereich. Die Sounds sind sehr authentisch, vor allem die akustischen „Stufensprünge“ beim Frequenzwechsel, diese sind definierten Stufen zugeteilt und werden so unabhängig vom Wert in CV 3 (Beschleunigen) und CV4 (Bremsen) immer zur richtigen Zeit abgespielt. Jeder Stromabnehmer lässt sich einzeln und unabhängig heben und senken, das Geräusch dazu ist synchron. Die KISS TRAXX II Modelle sind so konfiguriert, dass sie für die Bedienung so realistisch wie möglich dem Vorbild nachempfunden sind und den verschiedenen landesspezifischen Anforderungen so gerecht wie möglich werden können. Es stellte sich aber heraus, dass aktuelle Decoder, trotz 29 Funktionsausgängen nicht in der Lage sind, alle gewünschten Länderpakete der BR185.2 kompromisslos korrekt darstellen zu können. Dazu kam noch die Befürchtung, dass bei einer zu realistischen Umsetzung der Bedienung die Modelleisenbahner wohl eine Lokfüherausbildung benötigen würden und dies wäre dann doch etwas zu viel des guten gewesen. So hat man sich damit begnügt, modellmässige Lösungen zu finden.


Auch die DB Version der BR 185 mit nur zwei Stromabnehmer ist eine elegante Maschine

Die Inbetriebnahme des Modells, beginnt akustisch beim Aufrüsten. Eine authentische, fast 26 Sekunden dauernde Sequenz, wo Schaltautomaten betätigt werden, der Batteriehauptschalter eingeschaltet wird und die Rechner und Bildschirme im Führerstand akustisch aufstarten. Diagnoserechner und Funkgerät geben ihre typischen Gebräuche von sich, bis die Sequenz mit der Sprachausgabe „Störung, Störung“ und dem nur akustischen heben des Stromabnehmers und des einschalten des Hauptschalters beendet wird. Die Lok ist dann Fahrbereit, akustisch untermalt mit dem feinen Singen der Umrichter. Jetzt wählt man noch je nach Situation den richtigen Stromabnehmer und vor in Bewegung setzen des Triebfahrzeuges wird, nur akustisch, die Bremsprobe durchgeführt und die Zugsicherung und die Sicherheitssteuerung SYFA getestet.

Die SIFA, ist eine Funktion mit Auswirkung, indem man die Funktiontaste F19 drückt simuliert man das loslassen des Pedals und es ertönt die Sprachausgabe SIFA, SIFA dann erfolgt die Auslösung der Zwangsbremsung. Die Funktion lässt sich auch während der Fahrt betätigen, dann wird der Zug mit der in CV 4 definierten Bremsverzögerung bis zum Stillstand abgebremst. Ohne das Zurückstellen von F19 kann die Lok nicht wieder anfahren werden (!). Die Sprachausgaben „Zugbeeinflussung“ und „Federspeicherbremse“ sind akustische Features ohne Auswirkung und haben keine Fahrsperre zur Folge. Je nach Varianten stehen unterschieliche Bahnhofsansagen zur Verfügung. Diese machen bei Güterzuglokomotiven weniger Sinn. Sind jedoch bei der CISALPINO Re 484 eine passende Zugabe.

Bei allen Decoderprojekten musste aus den bereits erwähnten Gründen, auf den einen oder anderen Wunsch verzichtet werden. So kann die italienische Signalisierung 2+0 nicht realisiert werden. Auch auf den roten Zugschluss für Lokzüge wurde bewusst verzichtet, da man davon ausgegangen ist, dass das Modell nur selten als Lokzug im Einsatz stehen wird. Dafür konnte aber die Funktion „Schweinwerfer“ verwirklicht werden. Die zwei inneren Lampen der untern Schweinwerfer sind ohne Funktion. Das Studium von Google zeigt, dass die Inneren Lampen bei den Vorbildlokomotiven eher selten verwendet werden und man darum zu Gunsten einer anderen Funktion auf eine Beschaltung verzichten musste.

KISS Modellbahnen empfiehlt die Betriebsanleitung vor der Inbetriebnahme genau zu studieren. KISS weißt auch nochmals explizit darauf hin, dass die Sprachausgabe „Störung, Störung“ nach der Aufrüstsequenz lediglich eine Sprachausgabe ist und in keinem tatsächlichen Zusammenhang mit dem Zustand des Modells steht!

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