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KISS SBB Re 4/4 II 11304 wie sie Heute noch täglich im Einsatz steht

Modell Die Re 4/4 II ist bereits die zweite Modellumsetzung aus dem Hause Kiss für die Königspur im Massstab 1:32 nach Schweizer Vorbild. Nach dem Grosserfolg der Re 6/6 bildet die Re 4/4 II in sieben verschiedenen Varianten einen weiteren Markstein in der Angebotspalette. Kiss hat sich als Vorbild die Variante der "langen" Re 4/4 mit zwei Stromabnehmern genommen. Bei der SBB kamen ab der 2. Serie Re 4/4 ll nur noch die langen Lokomotiven auf den Bestellzettel, die langen Re 4/4 wurden noch in vier Losen geordert, die sich nur gering in ihrem Aussehen voneinander unterscheiden. Optisch stachen vor allem die 6 Maschinen zur Führung der zahlreichen TEE Züge auf Schweizer Strecken heraus, die sich durch ihr elegantes creme/bordeaux roten Farbkleid vom grünen Einheitsfarbkleid der anderen Maschinen unterschieden.

Bei der Realisierung der Modellreihe der Re 4/4 beschritt Kiss einen neuen Weg. Die Produktion wurde in einer Kooperation zusammen mit der Firma Modelbex aus Bex in der Schweiz realisiert, Modelle ist eine Tochterfirma von LEMATEC, wobei Kiss beim ganzen Projekt federführend war, aber von Modelbex in vielen Fragen und Detailabklärungen jederzeit uneingeschränkt unterstützt wurde. Kiss Modellbahn Viernheim und Modellbex realisierten die 1:32 Modelle für die Königsspur in neun verschiedenen Varianten, davon in drei exklusiven Varianten, die nur bei einem Schweizer Modellbahnhändler erhältlichen sind.

Die Lok 11224 des Depot Rorschach in der Ursprungsversion in grün, die 11309 in der aktuellen Version in grün mit Klimaanlage, die 11227 in rot und die 11304 in rot mit Klimaanlage. Die 11304 darüber hinaus mit zwei unterschiedlichen Fronten, da diese Lok beim Vorbild einmal einen Unfall erlitten hatte und aus diesem Grunde zwei verschiedene Rückspiegel aufweist. Dann die Re 4/4 11251 im TEE Lok des Depot Lausanne die zusammen mit der cargo Re 421 387 auch sehr interessant für den deutschen Markt sein dürfte. Kann doch die 11251 zusammen mit den Märklin TEE Wagen als TEE Rheingold oder TEE Roland eingesetzt werden und die 421 verkehrt noch Heute beim Vorbild mehrmals täglich über die Grenzen hinaus bis nach Deutschland. Die 420 297 ist eine Inland cargo Re 4/4 die zu den Re 6/6 als Doppeltraktion passt und schlussendlich drei exklusiven Varianten, die nur bei einem einzigen Händler erhältlich sind, die 11181 als Zugkraft Aargau und die beiden Lion Versionen 420 227 und 420 230, bilden den Abschluss an der gigantischen Flut an Modellvarianten.

Geplant war, nur Varianten mit AZK Kupplungsschächten zu realisieren, auf Grund der Tatsache, dass aber die 11181 eine Variante ohne AZK war, musste bereits ein kleines aber nicht unscheinbares Detail angepasst werden. Die Modelle sind, wie schon von der 1. Serie der Re 6/6 her bekannt, hoch detailliert. Es fällt aber positiv auf, das gewisse Details wie zum Beispiel die geätzten Gitter der Shuntabdeckungen auf dem Dach, noch feiner ausgeführt werden konnten, als dies noch bei der Re 6/6 der Fall war. Dies beweist den ungebremsten Drang von Kiss Modellbahnen, sich bei jedem Projekt immer ein bisschen verbessern zu wollen und sich nicht einfach auf dem erreichten aus zu ruhen. Die Farbgebung aller Varianten kommt sehr authentisch herüber, man muss bedenken, dass nicht mehr alle Vorbilder im Einsatz sind und daher nicht einfach die RAL Farbkarte ans Vorbild gehalten werden kann. Das Leicht dunklerer grau der Drehgestelle und der Lokunterbauten heben den Detailreichtum positiv hervor. In der Farbgebung begibt sich ja jeder Hersteller immer auf eine Gratwanderung. Sollen Lokmodelle „neu“ gespritzt werden, wie wenn das Modell gerade vom Hersteller frisch abgeliefert wurde oder gerade aus einer Hauptrevision kommt, oder sollen gewisse Details etwas verwittert dargestellt werden? Kiss scheint unserer Meinung nach hier wieder die richtige Balance zwischen neu und verwittert gefunden zu haben und hat die Dächer in einer leicht verwitterten Tönung gehalten.

Farbgebung ist zweifelsfrei immer eine Frage des persönlichen Geschmacks und jeder muss zum Schluss selber entscheiden ob es einem gefällt oder nicht. Keine Frage der Interpretation ist, dass das mittlere der fünf Dachlüftergitter heller sein muss als die anderen Lüfteröffnungen. Der Grund dafür liegt darin, dass beim Vorbild die Luft für die Fahrmotorenkühlung über die vier grossen Lüftergitter in der Dachkante angesogen wird. Damit keine Schmutzpartikel in die Kollektoren gelangt, wird die Luft über Filtermatten geführt die immer, ausser sie sind gerade neu, schmutzig und unansehnlich sind. Um Verunreinigungen des Maschinenraums vorzubeugen, wird im Maschinenraum ein künstlicher Überdruck erzeugt, dieser entweicht über den mittleren Lüfter an der Dachkante, aus diesem Grunde ist dieser Lüfter fast ausnahmslos an der ganzen Flotte der Re 4/4 II immer heller als die andern vier Lüfter. Auch dies hat Kiss vorbildlich ins Modell umgesetzt.

Typenskizze SBB Re 4/4 ll

Masse in mm Vorbild 1:32 Modell Abweichung in mm Abweichung in %
Länge über Puffer 15`410 481 481 0 0 %
Spurweite 1`435 45 45 0 0 %
Drehzapfenabstand 7900 246 247 +1 0,4 %
Drehgestellachsstand 2800 87.5 88 +0.5 0 %
Breite 3090 97 95 -2 -2 %
Höhe ab SOK 3800 119 119 0 0 %
Raddurchmesser neu 1250 39 40 +1 +2.5 %
Stromaufnahme bei 18 V Leerfahrt 0.32 A      
Stromaufnahme bei 18 V Volllast 1.61 A      

Antrieb Das Antriebskonzept und die Elektronik wurden fast identisch von der Re 6/6 übernommen. Zwei längs über dem Drehgestell liegende Motoren treiben über einen Zahnriemen die erste bzw. letze Achse an und die zweite über eine Kardanwelle. Für die Elektronik ist die Firma ESU zuständig, deren Decodermotherboard mit einem Loksound XL 4.0 ausgestattet ist. Die Stromabnehmer werden über Servoantriebe gehoben und gesenkt. Angetrieben werden die Modelle durch die identischen Antriebe wie auch schon die Re 6/6. Zwei starke Bühlermotoren mit je 2 Ncm Drehmoment bei 3000 U/min und einem Nennstrom von 0,9 A über den Drehgestellen treiben über einen Zahnriemen je eine Achse des Drehgestelles direkt an, die andere Achse wird über eine Kardanwelle und das Achsgetriebe angetrieben. Alle Achsen sind kugelgelagert.

Digital Für die Traktionssteuerung ist ein ESU V4.0XL Decoder verantwortlich der auch die beiden Pantos einzeln über die serienmässig eingebauten Servos steuert und für die diversen vorbildlichen Zustände der Dienstbeleuchtung verantwortlich ist. Das Zusammenspiel zwischen den Motoren und dem Decoder ist sehr gut konfiguriert, so dass feinfühliges Regeln mit maximaler Leistung dem Modellbahner zur Verfügung steht. Der beim V4.0XL serienmässig eingebaute Energiepuffer aus Goldcap überbrückt bis zu 4 sec lang, effizient stromlose Abschnitte und garantiert auch bei weniger kontaktsicheren Anlagen oder auf ausgedehnten Weichenstrassen einwandfreie Fahreigenschaften. Der hohe Gesamtstrom des Decoders von bis zu 4 A erlaubt das führen auch von langen und schweren Zügen.

Der Decoderspeicher ist vollgepackt mit einer grossen Anzahl an authentischen Soundfiles, die so konfiguriert sind, dass die Fahrt mit einer Kiss SBB Re 4/4 auch für die Ohren ein Erlebnis ist. Dabei gilt es zu erwähnen , dass über CV48 je nach Wert, der Sound eines Re 4/4 Kolbenkompressor (0) oder eines Schraubenkompressors (1) gewählt werden kann. Bei Verwendung des Schraubenkompressorfiles, was für die Loks 11304, 11309 und 421 387 dem Vorbild entspricht, wird auch die Ansage geändert und es steh die EC Ansage für Züge nach München zur Verfügung. Nebst der in der Schweiz üblichen 3+1 Dienstbeleuchtung steht je nach Lokmodell ein oder zwei rote Lampen für den Zugschluss zur Verfügung. Die Modelle deren Vorbild über eckige Lampen verfügen haben zwei rote Zugschlusslampen, Loks mit runden Lampen eine rote Zugschlusslampe. Dies rührt daher, dass beim Vorbild die Zugschlusslampen entweder von einem Schalter an der Aussenwand der Lok oder im Führerstand über Schalter auf dem Führertisch einzeln ein geschaltet werden können. Dem Lokführer ist es so möglich je nach Lust und Laune ein oder zwei Zugschlusslampen zu beleuchten. Die einen bevorzugen zwei, andere ein Zugschluss. Das Signalreglement in den schweizerischen Fahrdienstvorschriften gewährt hier diesen Spielraum. Die Re 4/4 Lion sind vorbildrichtig nur mit einer roten Zugschlusslampe in LED Imitation ausgerüstet.

KISS cargo Re 421 387 mit DB Ausrüstung KISS SBB Re 4/4 II Lion und 2 WBL85 Pantografen

KISS SBB Re 4/4 ll 11309 im aktuellen grün mit Klimaaggregat KISS SBB Re 4/4 II 11181 ohne AZK Zugkraft Aargau

Detaillierung Ab Werk werden die Re 4/4 ll Modelle mit originalgetreuen und voll funktionierenden Schraubenkupp-lungen ausgeliefert. Es besteht die Möglichkeit diese über einen einfach anzubringenden und beweglichen Support gegen eine Märklin Standard Spur 1 Klauenkupplung zu tauschen. Damit ist auch ein problemloser Einsatz auf Anlagen mit engerer Gleisgeometrie möglich. Der befahrbare Mindestradius beträgt 1020mm. Die Puffer sind gefedert.

Die Beschriftung ist vollständig und sehr sauber ausgeführt. Bremsgewichtsanschriften sind je nach Epoche und Divisionszugehörigkeit des Modells unterschiedlich. Jedes Modell trägt dem Vorbild entsprechend das richtige Revisionsdatum. Die Modelle die noch vor der Zeit der SBB Divisionalisierung im Einsatz standen, weisen ein wunderschönes Depotschild in Neusilber auf. Die Bahninitialen und die Loknummern an den Seiten sind aus einzelnen, geätzten Chromstahl Buchstaben und Ziffern realisiert. Die Loknummern an der Front wurden zu Gunsten der Robustheit und entgegen dem Vorbild auf einer Platte geätzt. Führerstandsanschiften, unterschiedliche Anhebezeichen und den markanten gelben Aufkleber am Klimaaggregat runden das gelungene Gesamtbild ab.