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Grosserienmodelle für Modelleisenbahnen bieten oftmals die Möglichkeit, sie nach eigenen Wünschen weiter zu verbessern – sei es ein Pinselstrich hier oder ein Detail da. Bei einigen Modellen lohnt sich der Aufwand mehr, bei anderen weniger. Die neue HGe 4/4 II in Spur 2m von Märklin für LGB gehört eindeutig in die erste Kategorie – nach dem Motto „Gut kann noch besser gemacht werden.“ 

 

Tuning -  MLGB HGe 4/4 II

 

Märklin LGB Modell der MGB HGe 4/4II 

Dieses Modell überzeugt von Haus aus mit hohem Niveau und grosser Vorbildtreue. Es bietet einen hohen Detaillierungsgrad und bündig eingesetzte Scheiben – bei der Schwesterlokomotive Ge 4/4 II der RhB hat es mehrere Neuauflagen gebraucht um wenigsten eine Art von bündigen Scheiben zu erhalten und selbst diese blieben unzureichend. Die HGe 4/4 II hat diesen Mangel nicht. Das Tuning umfasst 18 Punkte die einfach umzusetzen sind, keine besonderen handwerklichen Fähigkeiten voraussetzen und dennoch einen hohen Mehrwert für das Modell erzeugen.

Das mindeste, was man vor jedem Fahrtag auf der Gartenbahnanlage tun sollte, ist die Schienen und Kontaktflächen der Räder von Schmutz zu befreien. Einmal mit einem Schienenreinigungsgummi über die Anlage und die Fahrzeuge haben wieder sicheren Kontakt – damit werden die unschönen „Krähenfüsse“ zwischen den Antriebsrädern überflüssig. Keine Anlage ist zu gross um sie nicht sauber und gepflegt zu halten.

Die Rückspiegel müssen nicht wie bei einigen Handarbeitsmodellen funktionsfähig sein, sollten aber – zumindest am besetzten Führerstand – in der offenen Stellung sein. Der Lokführer benötigt die Rückspiegel nicht nur zur Beobachtung des Fahrgastwechsels sondern auch, um beim Einfahren in ein Tunnel den Zug auf allfällige Rauchentwicklungen zu kontrollieren oder um sicherzustellen, dass nach einer Geschwindigkeitseinschränkung, der letzte Wagen des Zuges sich wieder in der Geraden befindet, bevor die Geschwindigkeit erhöht wird. Gerade bei kurvigen Schmalspurbahnen spielen die Rückspiegel eine wichtige Rolle. Am Modell lassen sich die Rückspiegel mit zwei Zangen einfach aufklappen. Mit der einen hält man die Stange des Spiegels mit der anderen dreht man das Gelenk mit dem Zapfen. Dieser Vorgang sollte beim ersten Mal sitzen. Um gerade einen weiteren Akzent zu setzen, kann man die Innenfläche mit einer Spiegelfolie bestücken - sieht grandios aus. 

Ausgeklappte Rückspiegel mit spiegelnder Folie an der zugführenden Front

Ein überflüssiger Zusatzbügel am Pantografgelenk verunstaltet seit einiger Zeit die modernen Elektrolokomotiven von LGB. Dieser ist weder vorbildlich noch von grossem Nutzen zumindest ist der original Pantograph von LGBaber zumindest nicht mehr brüniert.  Der überflüssige Gelenkbügel lässt sich rasch mit einem beherzten „Knick“ entfernen. Die MLGB HGe 4/4 II ist im Modell mit einem Dreileistenschleifstück ausgerüstet, das Vorbild hingegen mit einem Zweileistenschleifstück ausgestattet, dass an den Enden spitze Hörner hat. Die Schleifstücke bei FO Fahrzeugen sind übrigens schmaler als das bei  RhB Fahrzeugen. In meiner Bastelkiste fanden sich zwei passende Stromabnehmer die sogar bereits RAL 9006 matt lackiert waren und dadurch dem LGB Modell einen Hauch von Finescale verleihen.