Mast und Quertragwerk für vier Gleise aus dem Trainli Fahrleitungssortiment
Die Firma Trainli bietet seit einiger Zeit ein umfassendes Programm mit vielen Teilen zur Realisierung einer Fahrleitung nach Schweizer Vorbild in Spur G an. Von Masten über Ausleger, Isolatoren bis hin zu Gitterquertragwerken in verschiedenen Längen. Damit lässt sich eine Anlage mit einer vorbildgetreuen und sogar funktionierenden Oberleitung ausstatten.
Das Trainli-Oberleitungsprogramm ist vollständig mit dem LGB-Programm kompatibel. Die Mastprofile werden in dieselben LGB-Mastsockel aus Kunststoff montiert. Trainli verwendet für sein Oberleitungsprogramm, soweit möglich, rostfreien Stahl oder Aluminium und für einige Teile wie Isolatoren Kunststoff, was Sinn ergibt. Die Trainli-Oberleitung ist durchgehend modular konzipiert, und jedes Teil ist einzeln erhältlich. Für heutige Ansprüche sind die Quertragwerke, die Trainli in drei Varianten anbietet, das Mass aller Dinge. Das Gittertragwerk ohne Verjüngung und das Quertragwerk mit Verjüngung sind in jeder Länge bis 1000 mm lieferbar. Mit einem 1000 mm Quertragwerk, Swiss und Hand Made gefertigt, ist das Überspannen von bis zu fünf Gleisen möglich. Die von LGB bekannten Quertragwerke für zwei und drei Gleise sind nach wie vor im Programm. Die Montage der Quertragwerke erfolgt an massstäblichen Doppel-HH-Profilen. Das Profilmass der Masten beträgt masstäbliche 9,95 mm. Auf Wunsch sind individuelle Längen der Mastenprofile möglich. Die Streckenmasten werden in gerader und in gebogener Form angeboten. Zu den Quertragwerken sind Hänger für die Fahrleitungsausleger erhältlich. Diese aus gelasertem Edelstahlblech gefertigten Teile sind sehr stabil und einfach zu montieren. Das Trainli-Fahrleitungssortiment ist für einen vorbildgetreuen Fahrbetrieb mit gehobenem Stromabnehmer an der Fahrleitung ausgelegt und sehr stabil, wirkt aber trotzdem optisch nicht zugrob. Alle Teile werden entweder gesteckt oder mit Schrauben und Muttern verschraubt, was die geforderte Stabilität garantiert.
Auf einen gespannten Fahrdraht habe ich bis heute verzichtet. Auch wenn meine Anlage heute nur noch auf rund 400 m ü.M. liegt und Schnee auf dieser Höhe als rares Gut gilt, sollte das Spannen der Fahrleitungsdrähte gut überlegt sein, insbesondere bei Haustieren wie Hunden und Katzen. Und auch ohne eigene Haustiere können unerwünschte Besuche von wild lebenden Vierbeinern in den nächtlichen Ruhezeiten Schäden an der Installation hinterlassen, so dass es nachvollziehbar ist, eher auf das Spannen der Drähte zu verzichten. Ein 150 mm² Fahrleitungsseil beim Vorbild wäre im Maßstab 1:22,5 gerade noch 6,6 mm² ob man aus 10 Metern Entfernung so einen Fahrdraht überhaupt noch wahrnimmt?
Mit etwas Abstand kaum mehr zu erkennen ob auch ein Fahrdraht verlegt wurde oder nicht
Aus diesem Grund wurde auf die Montage der Fahrleitungsdrähte verzichtet. Doch auch ohne Drähte sind die Masten und Quertragwerke auf der Anlage so platziert, als wärenFahrdrähte vorhanden. Auf weichenfreien Bahnhofsgleisen wurde ein grösserer Abstand der Masten gewählt als im gebogenen Weichenbereich der Ausfahrt. Wird der Mast kurveninnenseitig gesetzt, wird korrekterweise ein Mast mit gebogenem Ausleger verwendet. Auf gerader Strecke ein Mast mit geradem Ausleger. Das Gesamtbild der Anlage profitiert von der Montage von Fahrleitungsmasten und Quertragwerken und gewinnt dadurch an Vorbildlichkeit. Die Mastfüsse nach dem LGB-System sind für eine Montage durch Anklipsen ans Gleis vorgesehen. Diese Konstruktion eignet sich sogar für lose oder fliegend verlegte Anlagen. Für eine fest montierte Anlage kann es ratsam sein, den Klickmechanismus zu entfernen und den Mast mit zwei Schrauben auf dem Fundament der Anlage zu befestigen. Die Schrauben lassen sich durch eine Mischung aus Schotter und Sarnacol 2116 Kieskleber gut kaschieren.
Je näher das Schleifstück am Spurhalter - desto vorbildlicher der Eindruck.
Die Höhe des fiktiven Fahrdrahtes wird so gewählt, dass die Modelle mit gehobenem Stromabnehmer einen möglichst geringen Abstand zum Spurhalter aufweisen, aber trotzdem gefahrlos darunter passieren können. Vor der ersten Fahrt wird empfohlen, visuell und mit einer Lehre die Lage der Spurhalter kurz zu prüfen – ein geringer Aufwand.