RhB Einheitswagen I von LEBU in grün - ein Evergreen
Einleitung An meinem 8. Geburtstag 1975 machte ich einen gravierenden - aber zu korrigierenden - Fehler. Ich bekam die Möglichkeit mein Geschenk selber zu wählen. Zur Wahl standen eine Wilesco Dampfmaschine D20 oder ein LEBU Einheitswagen der RhB in grün. Ich entschied mich damals für die Dampfmaschine. Keine Ahnung warum ich mich für Die D20 entschied, vielleicht weil es noch gar keine Lok für so einen Wagen gab? Nun, wie angetönt, konnte ich diesen Fehler im laufe der vergangenen Jahre wieder ausmerzen. Der Bericht beleuchtet die "Grüne Ära" dieser Wagen.
RhB Einheitswagen B EW I
LEBU RhB Modell EW I B 2454 grün
Modell Die grünen EW I aus der Serie 2451-2460 in verkürzter Bauart, wurden bei der RhB im Jahre 1972, für den Betrieb auf der Berninalinie mit ihren engen Radien, in Dienst gestellt. Sie waren eine Nachbestellung und baugleich mit der 1968 bestellten Serie Wagen B 2307-2314, mit denen ab 1969 erstmals direkte Kurswagen von Chur über den Berninapass nach Tirano angeboten wurden. Die Firma LEBU nahm sich als erster Produzent diesem Modell für die 2m Spur an, und bot ungefähr Mitte der siebziger Jahre ein in Handarbeit und in kleinster Serie gefertigtes Modell dieses Wagentyps an. Wie das Vorbild, damals noch in grüner Livree. LEBU produzierte die Modelle sowohl in der verkürzten wie auch in der langen Version.
An Lokomotiven war 1975 für die 2m Spur nach Vorbild der Rhätischen Bahn noch gar nichts auf dem Markt. Dies würde dann wiederum definitiv erklären, warum ich die Dampfmaschine als Geschenk gewählt hatte. Das Krokodil kam erst 1979 ins Angebot. Als Personenwagen, die einen kleinen Hauchvon RhB hatten und im entfernten den schweren Stahlwagen der RhB ähnelten, mussten Modelle der ÖBB Wagen 3062 der Pinzgauerlokalbahn genügen.
Masstabelle in mm
Masse in mm | Vorbild | 1:22,5 | Modell | Abweichung | |||||||||
Länge über Puffer | 14911 | 662 | 612 | -50 mm | |||||||||
Länge Wagenkasten | 13875 | 616 | 592 | -24 mm | |||||||||
Drehzapfenabstand | 9325 | 414 | 392 | -22 mm | |||||||||
Drehgestelachsstand | 1800 | 80 | 78 | -2 | |||||||||
Breite Wagen | 2650 | 117 | 112 | -5 mm | |||||||||
Raddurchmesser | 750 | 47.6 | 30.0 | -17.6 mm |
Das genaue Ausmessen der Modelle zeigt, dass die Wagen im Masstab 1:24 und nicht wie für die G Spur üblich 1:22.5 gefertigt wurden. Die minimale Differenz fällt nicht direkt negativ auf. Denn die LEBU Wagen werden als Einzelwagen in Güterzügen oder als ganze Komposition unter sich gekuppelt denn von anderen Anbietern war damals noch gar kein Produkt in dieser Art angeboten worden. Auf jeden Fall stellten sie einen Blickfang ganz anderer Art dar. Denn Wagen mit "echten" Faltenbälgen und einem Drehgestell, dass über eine originalgetreue, funktionierende Primär- und Sekundärfederung verfügt, waren damals schlichtweg kein Thema. Die Primärfederung ist die Federung die über je eine Schraubenfeder und einem Schwingarm im Drehgestell die Federung der Achse sicherstellt. Die Sekundärfederung ist die Abstützung des Wagenkasten über je zwei Schraubenfedern auf dem Drehgestell.
LEBU RhB Modell EW I B 2458 grün
Die Wagenkasten sind wie beim Vorbild aus einem Alustrangpressprofil entstanden. Die Profilform erzeugte eine, durch Herrn Burgstaller eigens gefertigten Matrize, die die Form des Wagenkastens und diverse Befestigungsschienen zum Beispiel für Fenster integrierte. Diese Profile wurden in der heimischen Werkstatt auf die richtige Länge geschnitten und erhielten dann mit einer Stanzmaschine die Fensteraussparungen. Die Endstücke mit den Einstiegen waren wieder eigens gefertigte Alugussteile, die passgenau mit dem Wagenkasten verstiftet und verschraubt wurden. Die funktionierenden Einstiegstüren sind vorbildlich aus silber oder gold eloxiertem Aluminium hergestellt. Die Dächer werden passgenau in einer Längsnut im Wagenprofil eingeklipst und sind für eine Innenbeleuchtung vorbereitet.