Die beiden Kiss RhB G 2 x 2/2 Mallet`s erfüllen einen weiteren, langersehnten Wunsch für die Gartenbahn auf der Liste vieler Modellbahner
Vorbild Die beiden G 2 x 2/2 Lokomotiven wurden durch die LD (Landquart - Davos Bahn) kurz nach der Eröffnung ihrer Linie von Landquart nach Klosters und nach der Verlängerung der Strecke bis nach Davos bei der Industrie bestellt. Auf Grund der guten Erfahrungen, die die Normalspurige Gotthardbahn mit ihren Ed 2 x 3/3 Lokomotiven von der SLM gemacht hatte, bestellte auch die LD ihre zwei Maschinen in der Bauart Mallet des Typs G 2 x 2/2 bei der damals renommierten Lokschmiede Maffei in München. Als damaligen Verkaufspreis wird in der Literatur ein Preis von 68.400 Schweizer Franken angegeben.
Die Maschinen arbeiteten nach dem Nassdampf Verbund Prinzip. Die beiden Triebwerken nutzen die Möglichkeit der doppelten Dampfdehnung. Mit einem Kesseldruck von 12 bar, erreichten sie eine Leistung von 430 PS was ihnen erlaubte auf den 45 ‰ Steigungen von Küblis bis Wolfgang eine Last von 65 t mit einer maximalen Geschwindigkeit von 15 km/h ohne Vorspann zu befördern. Sie waren damit den Mogullokomotiven vom Typ G 3/4 sowohl in der Leistung als auch im Kohleverbrauch weit überlegen. Die G 2 x 2/2 kamen 1891 als Nummer 6 und 7 bei der Landquart–Davos-Bahn in Betrieb und wurden nach der Übernahme durch die Rhätische Bahn 1896 in die Nummern 21 und 22 mit den Namen SCALETTA (Treppe) und ALBULA umnummeriert.
Kiss RhB G 2 x 2/2 ALBULA mit diversen baulichen Unterschiede gegenüber der Schwesterlok SCALETTA
Modell Bei den KISS Modellen im Massstab 1:22.5 handelt es sich um eine Kleinserie von knapp 100 Stück die in Ganzmetall realisiert sind. Die Absicht diese interessanten Vorbilder ins Modell um zusetzen hatte KISS Modellbahnen bereits schon früher einmal, musste dann aber von einer Produktion absehen, da das Interesse bei den Modellbahner zu gering war. Umso mehr freut es diese Modellbahner jetzt, dass das Projekt nun doch noch realisiert werden konnte, da es sich bei den G 2 x 2/2 der Bauart Mallet um sehr aussergewöhnliche Vorbilder handelt.
An die optische und technische Perfektion wurden wie immer höchste Ansprüche gestellt. Die grosse Schwierigkeit bestand darin, aus den spärlich Vorhanden Unterlagen ein bis ins kleinste Detail vorbildrichtiges Modell zu schaffen. Die am Computer geschaffene CAD Konstruktion basiert auf den wenigen verfügbaren Unterlagen die aus der bekannten Literatur von Jeanmaire und Schweres und Wal stammte, sowie aus einigen wenigen vorhandenen Originalzeichnungen die von der Rhätischen Bahn zur Verfügung gestellt wurden. Da jedoch das Vorbild von Maffei stammt, waren im Gegensatz zu einem Vorbild von SLM, fast keine Detailzeichnungen mehr verfügbar.
Die aufwändige Beschriftung erforderte viele Recherchen im Archiv | Funktionierende Kaminverschliessung |
Die Bleche für das Führerstandsfenster liegen zur Selbstmontage bei | Beide Drehgestelle sind angetrieben |
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Die strengen Vorgaben von KISS an die Konstrukteure für die Umsetzung des Vorbildes ins Modell, da das Modell vor allem auf den Geleisen von LGB Gartenbahnanlagen mit zum Teil erheblich enger Gleisgeometrie und ausgeprägten Schienenprofilen mit grossen Steigungen und massiven Gefällsbrüchen verkehren sollte, konnten dank der Bauart Mallet relativ leicht eingehalten werden. Durch die Achsanordnung von 2 x zwei Achsen pro Drehgestell war garantiert, dass sogar der LGB R1 Radius mit lediglich 600 mm befahren werden könnte. Die Modelllok ist für einen garantierten Mindestradius von 780 mm, was R2 entspricht, konstruiert.
Die fast 8kg schwere Maschine wird von je einem eigenen Bühlermotor pro Drehgestell, über einen Zahnriemen auf die hintere Achse angetrieben. Über die Kuppelstangen wird jeweils die zweite Achse angetrieben. Die Radreifen sind aus ringisoliertem Edelstahl gefertigt und alle Achsen gefedert. Für den Antrieb konnte auf die guten Erfahrungen der frühere produzierten HSB 39 5906 Mallet zurückgegriffen werden. Die beiden Versionen SCALETTA 21 und ALBULA 22 wurden im Zustand kurz nach der Übernahme durch die neugegründete RhB realisiert. Nach den Unterlagen, hätte die Lok 21 die bei der Landquart Davos Bahn LD den Namen SCALETTA trug, bei der RhB eigentlich den Namen MALOJA tragen sollen, dieser wurde dann aber später der neuen G 2/2 + 2/3 zugeteilt. Man ging bei KISS Modellbahnen davon aus, dass kurz nach der Übernahme die Lok aber auch bei der RhB den Namen SCALETTA behielt.
Mit Sicherheit konnten aber die baulichen Unterschiede der beiden Loks 21 und 22 eruiert und umgesetzt werden. So weist die Lok 22 an den ovalen Führerstandsfenster kleine Schutzdächer auf, die bei der Lok 21 fehlen. Dafür hat die SCALETTA die Kaminverschliessung die im Modell voll funktionsfähig ist behalten. Auch bei den Dampfdomen und beim Überdruckventil sind markante Unterschiede zu finden. Eine durchdachte Lösung wurde auch im Beriech der Führerstandsfenster gefunden. Damit während den kalten Jahreszeiten, und diese sind in Graubünden lang, die Lokführer nicht ganz ungeschützt dem Wetter ausgesetzt sind, standen Bleche zur Verfügung mit denen sich die Öffnung der Führerstandsfenster etwas verringern liessen. Diese wurden auch im Modell realisiert und lose beigelegt, so dass die Modellbahner selber entscheiden können, in welcher Jahreszeit ihr Modell verkehren soll. Die Modellbleche sind bereits vorbereitet mit einem doppelseitigen Klebeband.
Die Beschriftung am Modell besteht aus geätzten Buchstaben und Schildern. Die Herstellerschilder tragen je nach Lokomotive unterschiedliche Farbikationsnummern und die Schrift auf den Namensschildern ist mit einem sicht- und spürbaren Relief geätzt. Die Modelle sind fast vollständig aus Messing gefertigt. Nieten, Leisten und Profile sind in Ätztechnik realisiert. Hier gilt es zu erwähnen, dass die Proportionen sehr gut getroffen wurden. Erstmals an einem Modell in diesem Massstab hat KISS Modellbahnen funktionierende Führerstandstüren und eine bewegliche Rauchkammertüre mit vollfunktionierenden Vorreibern realisiert. Hinter der Rauchkammertüre befindet sich ein gepulster Dampfgenerator der neusten Generation, der radsynchron eine satte Dampfwolke in den Modellbahnhimmel ausstösst. Zusammen mit dem authentischen Sound und dem flackernden Feuerbüchsen Licht erzeugt dies Dampferlebnis pur. KISS Modellbahnen hat dem 2m Modell fast die gleichen Features angedeihen lassen, wie es sonst, wenn überhaupt, nur in der Spur 1 Standard ist.
Masstabelle in mm
Masse in mm | Vorbild | 1:22,5 | Modell | Abweichung | ||||||||
Länge über Puffer | 10117 | 449.6 | 453.7 | +4.1 | ||||||||
Achsstand | 5200 | 231.1 | 233.9 | +2.8 | ||||||||
Achstand Drehgestell | 1600 | 71.1 | 71.1 | +0 | ||||||||
Höhe | 3675 | 163.3 | 163 | -0.3 | ||||||||
Raddurchmesser | 1050 | 47.6 | 47.0 | +0.6 | ||||||||
Gewicht | 40500 kg | 8650g |
Icon für ESU Ecos Zentrale:
Für die ausgezeichneten Fahreigenschaften ist ein ESU V4.0 XL Digitaldecoder mit Sound verantwortlich. Der Sound ist authentisch. Dass der Sound nicht original sein kann, versteht sich von selbst, die Vorbilder wurden schon vor langer Zeit abgebrochen. Diese Tatsache schmälert den akustische Höhrgenuss dieser Modelle in keinster Art und Weise.
Die Beleuchtung an der Lok und im Führerstand wurden mit warmweissen LED realisiert. Diese garantieren eine fast unbegrenzte Lebenszeit und sind daher sehr wartungsarm. Die Beleuchtung wechselt in Fahrtrichtung und zeigen die Signalisieren 3+1 wie sie in der Schweiz vorgeschrieben ist. Dem Modell liegen zwei Figuren aus Metall für den Führerstand bei, einen Lokführer und ein Heizer mit Schaufel. Die Figuren sind mit schwarzen Überkleider angezogen, welche Farbe die Dienstkleider des Personal der Rhätischen Bahn damals, Ende des 18. Jahrhunderts getragen hatten, ist uns nicht hinreichend bekannt.
Auch Lokführer und Heizer sind von ihrem neuen Arbeitsgerät begeistert, die Figuren aus Metall liegen dem Modell bei
Für den Einsatz auf der Anlage sind die Modelle mit einer 2m Standart Kupplung mit Hacken sowie einer originalgetreuen Schraubenkupplung mit Wippe ausgerüstet. Der Profimodellbahner wird wohl die 2m Kupplung ersatzlos entfernen was sicher eine zusätzliche optische Verbesserung der Front ergeben wird. Ein gefederter Puffer runden das Bild ab. Mehrere Tests haben ergeben, dass das Modell trotz anderslautender Angaben des Hersteller, auch einen Radius von lediglich 60 cm meistert, dies entspricht LGB R1.