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BLS Re 486 BR 186

Die europäische Allroundlokomotive 

 

BLS Re 486 502 in Chiasso

Foto-Gallerie

„Open Access“ avancierte 1999 zum Unwort des Jahres in der Eisenbahnszene. Gemeint war der offene Netzzugang, also die Möglichkeit, dass jedes Eisenbahnunternehmen – auch ausländische – auf fremden Strecken verkehren durfte. Bis dahin war in der Schweiz alles klar geregelt: Die SBB fuhren über den Gotthard, die BLS über den Lötschberg. Mit der Liberalisierung durften plötzlich auch DB, Railion, Crossrail und andere Unternehmen Züge durch die Schweiz führen. Für Eisenbahnfans war dies ein Segen: Plötzlich tauchten Lokomotiven der Baureihen BR 185 (Bombardier), BR 474, oder Dispolok ES 64 U2 „Taurus“ (Siemens) vor Zügen auf Schweizer Linien auf – das gewohnte Bild aus Ae 6/6, Re 6/6 und Re 4/4 II/III wurde schlagartig vielfältiger. Vom wachsenden internationalen Güterverkehr profitierten auch SBB Cargo und BLS Cargo, die ihrerseits in moderne Lokomotiven investierten. Auf dem Markt etablierten sich die von Bombardier gebauten TRAXX-Maschinen – TRAXX ein Akronym steht für  Transnational Rrailway Applications with eXtreme fleXibility  oder „Nationsübergreifende Eisenbahnanwendungen mit extremer Flexibilität“ also länderübergreifende Eisenbahnanwendungen mit extremer Flexibilität.

Das Konzept

 Die TRAXX II von Bombardier ist modular aufgebaut. Der Kunde wählt ein Basismodell, dazu je nach Einsatzgebiet die passenden Länderpakete – Stromsysteme, Zugbeeinflussungen und Signaltechniken.

Zwar hat ganz Europa die gleiche Spurweite (1435 mm), doch die Unterschiede stecken im Detail: 

  • verschiedene Stromsysteme (15 kV AC, 25 kV AC, 3 kV DC, 1,5 kV DC)

  • nationale Zugsicherungssysteme (z. B. INDUSI, INTEGRA, SCMT)

  • unterschiedliche Führerstandssignalisierungen (z. B. LZB, ETCS)

Um den Güterkorridor Hamburg – Gotthard – Genua effizient zu bedienen, ist daher eine Lokomotive nötig, die unter all diesen Systemen verkehren kann – ohne Lokwechsel an den Grenzen.

Für diesen Korridor sind erforderlich:

  • zwei Stromsysteme (15 kV 16,7 Hz AC und 3 kV DC)

  • drei Zugsicherungssysteme (INDUSI, INTEGRA, SCMT)

  • zwei Führerstandssysteme (LZB, ETCS)

 

Technische Daten (TRAXX II, Re 482 / Re 485 / BR 185)

 

 

Bezeichnung

SBB Re 482 / BLS Re 485 / DB BR 185

Inbetriebsetzung

ab 2006

Höchstgeschwindigkeit

140 km/h

Länge über Puffer

18 900 mm

Breite

2 978 mm

Dienstgewicht

86 t

Achsanordnung

Bo’Bo’

Spurweite

1 435 mm

Fahrleitungsspannung

15 kV 16,7 Hz / 25 kV 50 Hz / 3 kV DC

Dauerleistung

5 600 kW

Normallast

ca. 650 t

Viersystem-Lokomotive RAILPOOL BR 186 104 in Chiasso

Re 486 – Die BLS-Version für Europa

Die BLS benötigte um die gesamte Relation Genua – Hamburg ohne Lokwechsel befahren zu können mehr Fahrzeuge und bestellte bei Bombardier die Re 486.

Diese Lok ist für Gleich- und Wechselstrombetrieb geeignet und verfügt über die Zugsicherungssysteme SCMT, INTEGRA und INDUSI, zudem ETCS- und LZB-Kompatibilität.

Auf dem Dach befinden sich vier Stromabnehmer:

  • je einer für Italien und die Schweiz (1450 mm Wippe)

  • zwei für Deutschland (1950 mm Wippe)

 Damit können die Loks nahtlos über Landesgrenzen hinweg eingesetzt werden – ein Paradebeispiel europäischer Standardisierung. 

Einsatz und Verbreitung

Die TRAXX II-Baureihe ist heute mit über 1 600 Exemplaren in mehr als 15 Ländern im Einsatz. In der Schweiz werden diese Loks ausschliesslich im Güterverkehr genutzt – weder BLS noch SBB setzen TRAXX II im Personenverkehr ein.

Im Ausland hingegen ist mit der BR 146 (basierend auf der TRAXX II) eine spezielle Variante für den Personenverkehr verbreitet. Trotzdem zeigt sich auch dort:

Die Zeit der klassischen Lok + Komposition scheint langsam zu Ende zu gehen – Triebzüge übernehmen zunehmend das Zepter.

Die BR 185.2 wurden von den Schweizer EVU fast ohne Änderungen, quasi ab der „Stange“ gekauft. Die ist vor allem bei der Bedienung im Führerstand zu spüren. Ein Beispiel dafür stellt die Sicherheitssteuerung (Totmansteuerung) dar. Bei Schweizertriebfahrzeugen wird die Wachsamkeitskontrolle mit einem intermittierenden Ton eingeleitet und der Lokführer kann mit dem Pedal, dem Fahrschalter oder bei modernen Fahrzeugen mit der Scheinwerfertaste, diese Quittieren. Bei Produkten der deutschen Lokindustrie, wird dies mit einer Sprachausgabe realisiert, die Sicherheitssteuerung (Sicherheitsfahrschaltung SIFA) meldet sich alle 30 Sekunden mit SIFA, SIFA, SIFA danach erfolgt die Auslösung der Zwangsbremsung.

Die Maschinen werden in der Schweiz vor allem im unbegleiteten kombinierten Verkehr (UKV) auf den NEAT-Transversalen Lötschberg und Gotthard eingesetzt. Bis zur Einstellung des begleiteten Kombiverkehrs werden sie zudem vor den ROLA-Zügen (Rollende Landstrasse) im Einsatz.

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