DB 103 141-8  vor dem EC 78 Zürich HB nach Hamburg Altona in Basel SBB (AC, 7.12.1989)

Einführung Die Schnellfahrlokomotive der Baureihe 103 stellte 1965 ein Meilenstein des Stand der Technik für Schienenfahrzeuge dar. Kaum eine andere Lokomotive der Deutschen Bahn war über mehrere Generationen so bekannt und läutete eine neue Ära im Schienenverkehr ein. Mit der BR 103 sollte im fahrplanmässigen Personenverkehr auf Schienen, die Geschwindigkeitsmarke von 200 km/h (Kilometer pro Stunde nicht kmh) als Reisegeschwindigkeit alltäglich werden. Die 1965 an der Internationalen Verkehrsausstellung in München vorgestellten ersten Prototypen trugen die Bezeichnung E 03.

Konstruktion Der stromlinienförmige Lokomotivkasten mit den markanten Führerstandspartien gleicht dem Langstreckenflugzeug B 747 von Boing nicht nur aus purem Zufall. Denn von der BR 103 erhoffte man sich so etwas wie Flugfeeling auf Schienen. Die Lokomotive ist eine Leichtbaukonstruktion. Über den Drehgestellen liegt ein stabiler Brückenrahmen der die maximalen Zug- und Druckkräfte aufzunehmen vermag, darauf sind aus fünf Einzelelementen,  die beiden Führerstände und die drei Maschinenraumhauben aus Aluminium montiert. Dieses Konzept hat sich als äusserst Wartungsfreundlich erwiesen, sind so Transformator, Lüftermotoren oder Stufenschalter einfach erreichbar und gegebenenfalls rasch austauschbar. Zwischen den einzelnen Hauben, sind gut sichtbar, schwarze Dichtungen aus Gummi, um die Vibrationen zu minimieren, angebracht.

Antrieb und Traktion Die Lokomotiven verfügen über eine Dauerleistung von 10`015 PS. Eine maximale Kurzzeitleistung von rund 14`000 PS steht dem Lokomotivführer für die Dauer von knapp zehn Minuten zur Verfügung. Diese enorme Leistung wird benötigt, um die Züge von 150 km/h innert kürzester Zeit auf die maximale Geschwindigkeit von 200 km/h zu beschleunigen. Die enorme Antriebsleistung wird von sechs Fahrmotoren in zwei Drehgestellen mit der Achsfolge Co`Co` erbracht. Die Leistung wird über einen Stufenschalter mit Thyristorlastschalte in 39 Stufen geregelt.

Einsatz Die BR 103 war für die DB eines der zuverlässigsten Triebfahrzeuge überhaupt, sie wurde sowohl vom Wartungspersonal wie auch vom Lokpersonal bis zu ihrer Ausmusterung in allen Tönen gelobt. Dies war keine Selbstverständlichkeit, denn die Lokomotiven mussten Tagesleistungen von bis zu 2`152 km pro Tag absolvieren. Sie gilt bis Heute zu den Lokomotiven, mit den höchsten Laufleistungen in Deutschland. Jede einzelne Maschine der Serie hat in ihrem Eisenbahnerleben mehr als 10`000`000 km absolviert. Ihr attraktives Aussehen hat die Lok in ihrer ganzen Einsatzdauer wenig geändert, die meisten Maschinen verkehrten im eleganten Elfenbein/Bordeaux roten TEE Design. Die Lok 103 101 verkehrte eine Zeitlang mit einer Lufthansa Sonderlackierung für die von der Lufthansa gecharterten Flugzüge, die 103 220 erhielt eine auffällige Farbgebung für die Führung der DB Touristikzüge und einige Lokomotiven bekamen noch das neue DB Orientrot mit DB "Lätzchen", die Lok 103 233 erhielt als einzige Maschine der Serie das Farbschema in Verkehrsrot.

Technische Daten

Bezeichnung BR 103
Achsanordnung Co'Co
Inbetriebsetzung 1970-74
Anzahl Fahrzeuge 245
Anfahrzugkraft 312 kN
Leistung 7780 kw
Spurweite 1435 mm
Länge über Puffer 20.200 mm
Breite 3.000 mm
Dienstgewicht 114t
Radsatzlast 19
Fahrleitungsspannung 15 kV, 16,7 Hz
Anzahl Fahrmotoren 6
Betriebsnummern 103 101 - 245

DB 103 226-7 in Lindau Hbf anlässlich einer Sonderfahrt

Die Maschine hatten ein riesieges Einsatzgebiet, von Basel bis an die Ostsee und von Bremen bis Wien. Nach der Einführung der BR 101 und den ICE Zügen, kam die 103 nicht mehr ganz so oft zu glanzvollen Ehren. Diverse Maschine wurden ab 2006 aus dem Verkehr genommen und der Verschrottung zugeführt. Jedoch wurde es nicht unterlassen, der Nachwelt einige Exponate zu erhalten und in Museen dem interessierten Publikum zugänglich zumachen, die Lok 103 184 ist sogar fahrfähig und in absolut perfektem Zustand immer noch unterwegs. Aktuell sind sogar wieder Maschinen des Typ BR 103 im fahrplanmässigen Einsatz auf dem DB Netz im Einsatz.

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