Ge 4/4 II 614 SCHIERS in Davos Platz, Februar 2009

Geschichte Kurz nach der letzen ausgelieferten Ge 6/6 II musste langsam an den Ersatz von alten Stangenlokomotiven gedacht werden. Im Gespräch war aus naheliegenden Gründen die Beschaffung einer dritten Serie der grossen Siebenhunderter Lokomotiven. Die Technik dieses Typs war aber fast gänzlich von der noch früher gelieferten Ge 4/4 I übernommen worden und entsprach nun überhaupt nicht mehr dem neusten Stand der Technik. Da die RhB bereits sehr gute Erfahrungen mit der stufenlosen Phasenanschnittsteuerung in Rangierfahrzeugen gemacht hatte, entschied man sich für eine modernen Lok mit Thyristortechnik im Traktionsteil.

1. Serie 1970 bestellte die RhB zehn vierachsige Hochleistungs-Thyristorlokomotiven mit Phasenanschnittsteuerung des Typ Ge 4/4 II. Die ersten zehn Lokomotiven mit der Bezeichnung Ge 4/4 II 611 - 620 wurden ab 1973 in Betrieb genommen. Die äussere Erscheinung der Lokomotiven ähnelt der normalspurigen Lokomotiven des Typs Re 4/4 II der SBB und auch die Farbgebung in grün entsprach dem ganzen Fahrzeugpark der RhB. Technisch unterscheidet sie sich die RhB Ge 4/4 II aber wesentlich von der grossen Schwester bei der SBB. Die RhB Lok wird über Hochleistungs-Thyristoren stufenlos angetrieben. Diese Technik erlaubte es damals aber noch nicht, eine Nutzstrombremse zu realisieren. So wird die Bremsenergie bei Talfahrten über Widerstände auf dem Dach verheizt und nicht wie bei der SBB Maschinen ins Netz zurück gespiesen. Die SBB Re 4/4 II versorgt die Fahrmotoren über einen 31 Stufigen Hochspannungsstufenschalter und verfügt über eine Nutzstrombremse.

Nachbauserie Die durchwegs positiven Erfahrungen mit der Ge 4/4 II bewog die RhB 1982 weitere 13 Lokomotiven dieses Typs zu bestellen. Die Lokomotiven wurden bereits ab Werk im neuen roten Design ausgeliefert. Im Laufe der Betriebsjahre wurden die Lokomotiven der ersten Serie dem neuen roten Design angepasst. Das Einsatzgebiet der Lok ist auf dem ganzen Stammnetz der RhB in allen Zugsgatungen. Seit der Umstellung von Gleich- auf Wechselstrombetrieb der Arosa Linie im Jahre 1997 auch auf der Strecke Chur-Arosa. Im Zuge der Revisionen der Lokomotiven, werden die runden Scheinwerfer gegen eckige Scheinwerfer ersetzt. Die Loks tragen Namen grosser Verkehrsknoten des Kantons Graubünden. Wohlklingende Namen wie Klosters, Bergün, Samedan waren Taufpate.

Seit 2004 werden die Lokomotiven im Rahmen eines Refit-Programms umfassend modernisiert, dabei wir die ganze Steuerung durch eine moderne computergestützte Leittechnik ersetzt. Äusserlich erhalten die Maschinen das NewDesign der RhB und einen zweiten Rückspielgel auf der Lokführerseite.

Technische Daten

Bezeichnung Ge 4/4 II
Betriebsnummern 611 – 633
Achsanordnung Bo`Bo`
Fahrleitungsspannung 11 kV~, 16,7 Hz
Spurweite 1.000 mm
Länge über Puffer 12.960 mm
Breite 2.650 mm
Dienstgewicht 50,0 t
Max. Leistung 1.650 kW
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h

 

Fahrzeugnamen

611 Landquart 623 Bonaduz
612 Thusis 624 Celerina/Schlarigna
613 Domat /Ems 625 Küblis
614 Schiers 626 Malans
615 Klosters 627 Reichenau–Tamins
616 Filisur 628 S-Chanf
617 Ilanz 629 Tiefencastel
618 Bergün/Bravuogn  
619 Samedan 630 Trun
620 Zernez 631 Untervaz
621 Felsberg 632 Zizers
622 Arosa 633 Zuoz