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Vorbild RhB Kesselwagen der Serie Za 8125 beim entladen in Davos Dorf

 
Vorbild Gütertransporte werden bei der Rhätischen Bahn professionell abgewickelt. Kein Produkt oder Transportgut, dass nicht durch die Bahn transportiert werden kann. Rund 82`000 Tonnen Mineralölprodukte wurden im Jahre 2008 im Kanton Graubünden in Form von Heizöl, Benzin oder Dieselöl durch die RhB transportiert. Angeliefert von Basel via Landdquart oder importiert aus Italien via das Puschlav und den Berninapass. Ab Landquart in Güterzügen oder Ganzzügen via Albula ins Engadin, ab Campogologno mit den Regionalzügen über den Bernina. Für die RhB machen Mineralöltransporte 15% des gesamten Transportvolumens aus.

Für diese Aufgabe besitzt die RhB über sechzig zwei- und vierachsige Kesselwagen. In den Nachkriegsjahren kamen zweiachsige Kesselwagen die in der eigenen Werkstatt in Landquart entwickelt wurden zum Einsatz. Ab 1930 wurden zusammen mit SLM (Schweizerische Lokomotiven Fabrik)  und SWS (Schindler Wagen Schlieren) sechs vierachsige Kesselwagen in den Dienst gestellt. Anfangs der 50 Jahre liefert JMR (Josef Meyer Rheinfelden) vier weitere vierachsige Kesselwagen . Ab Mitte der 50iger wurde bei Neubeschaffungen nur noch vierachsige Kesselwagen bestellt.Waren die ersten Wagen in herkömmlicher Bauart konstruiert, das heisst der Kessel wurde auf ein tragendes Untergestell montiert, wurden mit der Zeit die selbsttragende Konstruktionen realisiert. Bei der selbsttragenden Konstruktion, trägt der Kessel nicht nur das Transportgut, sondern die Drehgestelle sind am Kessel montiert und die Zug- und Stosskräfte werden ebenfalls vom Kessel übernommen.

Mit der Zeit hat man aber erkannt, dass diese Bauart grosse Nachteile bei Reparaturen mit sich bringt. Vor allem nach Zusammenstössen beim unvorsichtigen Rangieren ergaben sich teure und aufwändige Reparaturarbeiten. So entschloss man sich wieder zur herkömmlichen Bauweise mit einem tragendem Rahmen und daran montierter Zug- und Stossvorrichtung und darauf dem Tank. Alle Apparate und die Drehgestelle sind am Rahmen montiert.

Der Umweltschutz spielt bei Transporten von Mineralölprodukten eine hohe Rolle. Deshalb musste auf eine möglichst hohe Entgleisungsicherheit geachtet werden. In den siebziger Jahren wurden Tests mit so Schwingachs Drehgestellen unternommen. Die Drehgestelle weisen dank ihrer hohen verwindungsweichen Bauart eine grösst Mögliche Entgleisungsicherheit auf. Anfangs war man mit den Resultaten sehr zufrieden. Vor allem auf der Berninalinie die regelmässig mit frostbedingten Gleisverwerfungen zu kämpfen hatte, bewährte sich diese Bauart. Mit der Zeit hat stellte man jedoch fest, sollte es trotzdem zu einer Entgleisung kommen, sind die Schäden an Fahrzeugen und Oberbau überproportional höher als bei herkömmlicher Bauart der Drehgestelle. Deshalb wurden alle mit Schwingungsarmen Drehgestell versehenen Wagen wieder auf JMR Drehgestelle umgebaut.  

Heute werden vor allem moderne, grossvolumige vierachsige Kesselwagen mit bis zu 52`000 Litern Fassungsvermögen für die Transportaufgaben eingesetzt. Ein Teil dieser Wagen ist mit einem modernen, elektronisch überwachten Entladesystem und mit einer Gaspendelleitung ausgerüstet. Das Volumen der RhB Kesselwagen reicht aus, um einen kompletten Tanklastwagenzug oder die Hälfte eines normalspurigen Tankwagens zu transportieren. Durch eine gewichtssparende Bauweise war es möglich die maximale Radsatzlast von 12 Tonnen einzuhalten.

Die Rhätische Bahn ist wie eine Pipeline. Sie sorgt dafür, dass Mineralöl sicher und schnell vom Ausland nach Graubünden kommt. Und in Graubünden schnell und sicher in die Täler verteilt wird.