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LGB Modell 20430 RhB Ge 4/4 II mit Digitoys-Systems AG Edelstahlachsen

Vorwort Viele Jahre nachdem LGB das Krokodil auf den Markt gebracht hatte, kam almählich der Wunsch nach einem modernen Triebfahrzeug für den Fahrzeugpark der Gartenbahn auf. Erst 1989 erfüllten die Lehmänner den RhB Freunden in der IIm Spur diesen Wunsch und nahmen eine moderne Lok im LGB Programm auf. Die rote Mehrzweck -Thyristorlokomotive des Typs Ge 4/4 II. Das Modell 622 Arosa als Artikelnummer 2043 der RhB.

Modell Schon 1987 lieferte BEMO die Ge 4/4 II als Modell in der Spurweite H0m aus. BEMO - unbestrittener Marktleader für Schmalspurmodelle der Rhätischen Bahn im Massstab 1:87 - stellte ein Supermodell auf die Schienen. Darum war man gespannt, ob es auch LGB gelingen wird, mit dem vorgegebenen Standart Schritt zu halten. Das Modell von BEMO hinterliess punkto Exaktheit und feinster, massstabsgetreuer Nachbildung keine Wünsche offen. Der Liebhaber der G-Spur der seine Modelle im harten Freilandbetrieb bei jeder Witterung im Einsatz hat, stellt aber ganz andere Anfforderungen an sein Modell als ein H0m - Bahner. Darum war man auf die Auslieferung des Modells mehr als gespannt. Das LGB Modell wurde nicht ganz massstäblich gemacht um auch den R1 Fahrern die Möglichkeit zu bieten das Modell auf ihrer Anlage einzusetzen. Doch die typischen Eigenschaften des grossen Vorbildes konnten realitätsnah wiedergegeben werden. Trotz solider Verarbeitung sind Detaillierung und Originaltreue bestechend, und der Grossbahnfreund braucht keine Angst zu haben, das Modell in die Hand zu nehmen und dem rauen Betrieb auch im Freien auszusetzen.
Als erste Serie wurde das Modell 622 mit dem Wappen von Arosa ausgeliefert. Aus konstruktiven wie auch aus kostenbendingten Gründen mussten einige Kompromisse eingegangen werden, dies schmälert aber in keinster Weise die Tatsache, dass ein hervorragendes Modell realisiert wurde.

Tuning All jenen, die hinsichtlich Vorbildtreue noch mehr aus dem Modell holen wollen, können dies mit den im folgenden beschriebenen Gestaltungsvorschlägen erreichen. Zu den dringlichsten Modifikationen an LGB Modellen nach schweizer Vorbild gehört, das auswechseln des preusischen Lokomotivführers durch einen schweizer Kollegen. 
Um zu verhindern, das bei unvorsichtigem Arbeiten in Dachnähe jemand das überstehende Gelenk des Stromabnehmers berührt, dass wohlgemerkt bei gehobenen hinteren Stromabnehmer unter Hochspannung steht, wurde ein gelber Warnpfeil auf einer roten Tafel am Gelenk montiert. 
Der weisse Strich, der auf fast jeder schweizer Lokomotive am Seitenfenster zu finden ist, soll den Lokomotivführer davor bewahren, seinen Kopf an der versehentlich geschlossenen Scheibe zu stossen. Er wird aus einem 1.5 mm breiten weissen Letrasettstreifen aufgerieben.


In einer RhB Lokomotive, führen auch schweizer Lokomotivführer ohne Schirmmützen, die Züge Am Stromabnehmer wird der Pfeil, der vor den Gefahren des elektrischen Stroms warnt angebracht

Der weisse Strich auf den Seitenscheiben, macht den Lokomotivführer darauf aufmerksam, dass das Fenster geschlossen ist und sich den Kopf stossen könnte Mit dem neuen Wappen und gelasertem Lokomotivennamen wird die Lok zusätzlich aufgewertet

 

 


 

Für den Schleuderschutz sowie die Geschwindigkeits- und Wegmessung werden Achsgeber gebraucht. Diese sind an den Achslager angebracht. Von da führen Kabel, sogenannte Geberkabel, an den Drehgestellrahmen und weiter zur Steuerelektronik der Lokomotive. Diese Kabel kann man mit Blumendraht imitieren und farblich dem Vorbild anpassen. Beim montieren eines dieser Kabel, wurde das Wappen von Arosa und die Lokomotivbeschriftung beschädigt. Daher entschloss ich die Lok neu zu Beschriften und mit dem Wappen und dem besonderen, deutsch/romanischen Namenszug von Bergün zu versehen.

Durch das verschliessen des ab Werk offenen Schienenäumers, erhält die Lokomotive erst das charakteristische Gesicht einer Ge 4/4 II Der Kupplungshaken ist bei dieser Baugrösse kein Problem, die Verwendung einer Kupplung von Märklin für Spur I führt zu einem unglaublichen Ergebnis
Die Nachbildung der Geberkabel an den Achslager entstand aus gebogenem und farblich angepasstem Blumendraht Die Airbrushtechnik verleiht dem Dach die vorbildlichen Spuren

 

Flugrost mit einer Airbrushpistole kaschiert die etwas zu klein geratenen Räder (sie sind einfach dem Standartprogramm von LGB entnommen worden) und den Schienenschleifer. 
Die Frontscheiben wurden mit hochtransparenten Farben eingefärbt um so die Rauchglastönung des Vorbilds zu erzielen. Rot wurden die Rückspiegel, die Griffstangen an der Front und die Heizsteckdosen gespritzt. Zum Schluss kann man noch mit Silber die Scheibenwischerarme bemalen und erhält so Scheibenwischer die Dreidimensional wirken. Der Türgriff auf den beiden Führerstandstüren lässt sich mit einem Silberstift problemlos bemalen und so auch dieses kleine Detail hervorheben.

Masstabelle in mm

 

 

Masse in mm Vorbild 1:22,5 Modell Abweichung Abweichung in %
Länge über Puffer 12960 576 570 -6 mm -1 %
Länge Lokkasten 11920 529 527 -2 mm -0.4 %
Drehzapfenabstand 6200 275.5 274 -1.5 mm -0.5 %
Drehgestelachsstand 2300 102.2 98 0 -4.2 %
Breite 2650 117 109 -8 mm -7.3 %
Höhe 3400 151.1 153 +2.1 mm +1.4 %
Raddurchmesser 1070 47.5 37.0 -10.5mm -22 %

 

Fazit Unerwatet hoch ist bei diesem gelungenen Modell von LGB die Massstäblichkeit. Ausser den Raddurchmessern weisen keine Masse extrem abweichende Werte auf. 
Leider Verfügt das Modell bis heute nur über hinterlegte Frontscheiben aus Kunsstoff und nicht über eingesetzte Scheiben was dem Modell optisch ein erheblich grösseres Mass an Vorbildlichkeit verleihen würde. Im Laufe der Zeit erhielt die Lok neue kugelgelagerte Achsen und die Stromabnehmerschleifer wurden entfernt. Die Zugkraft wurde durch zusätliche Bleigewichte erhöht.