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Man nennt sie auch "Die kleine rote", wenn man die perfekte Modellumsetzung von Kiss betrachtet, scheint dieses Prädikat stark untertrieben

Ein Modell, dass beinahe doppelt so teuer ist, wie die Modelle die bereits seit Jahrzehnten von einem Grossserienhersteller auf dem Markt sind, muss um erfolgreich zu werden, über einige Superlative verfügen. "Nur" masstäblich zu sein, reicht dafür nicht aus. Es ist zwar eine Tatsache, dass das Vorbild sehr populär und beliebt ist. Sei es, weil die Maschine seit vielen Jahren die moderne Rhätische Bahn repräsentiert oder weil die Ge 4/4 II im täglichen Einsatz bei den RhB eine kaum zu übertreffende Zuverlässigkeit haben. Und da sie sbereits seit mehr als 30 Jahren im Einsatz steht, ist sie auch Jedermann bestens bekannt. Den Kiss Konstrukteuren war dies bei der Umsetzung dieses Vorbildes ins Modell bewusst und sie zogen alle Register des machbaren. Ein Blick in das Modell hinein und auf den unübersehbaren Dachgarten bestätigen dies auf eindrückliche Art und Weise. Beginnen wir mit einem Blick durch die, selbstverständlich aussenwandbündigen, leicht getönte Fenster in den Maschinenraum. Die vier Maschinenraumfenster gewähren einen grossen Einblick in den vollgepackten Maschienenraum. Dies auch im Modell umzusetzen war ein "Must", jedoch so, dass die Motoren, die schwenkbar über den Drehgestellen liegen, nicht behindert werden. Ventilatorenantriebe, mit den markanten vier Keilriemen, der Kompressor, das Lufttableau und die Thyristorschränke mit den drei gut sichtbaren Warnpfeilen und dem gelben Hinweisschild auf den Türen mussten umgesetzt, richtig lackiert und fein beschriftet werden. Der Führerstand mit den Apparaturen und Anzeigegeräten, Schaltern und Bremsventilen, alles Detail die durch die grossen Frontscheiben offenbart werden. Weder Feuerlöscher noch Heizelemente werden dem Betrachter unterschlagen. Die Kiss RhB Ge 4/4 II zeigt auch vorbildrichtig, die Thyristorservicetüren auf beiden Lokseiten.

  

Liebe zum Detail, Innen wie aussen.                                  Der Stromabnehmer fast ein kleines Kunstwerk in 2m

  

Der Führerstand, ein Meisterwerk der Modellbaukunst  Drehgestelle mit gefederten Achsen und vielen Detail

Einen neuen Standart setzt die Beschriftung vor allem der grünen Versionen. Während der grünen Ära der Rhätischen Bahn wurden Bahninitialen, Loknummer und Name der Lok mit erhabenen Buchstaben und Ziffern angeschrieben. Dies wurde am Modell minutiös mit geätzten Einzelbuchstaben und Nummern umgesetzt. Diese sind mit Sprühkleber montiert. Ein Verfahren, dass in der Spur 1 gang und gäbe ist, in der Gartenbahnscene muss aber beim Handling solcerh Modelle ein umdenken stattfinden. Die Beschriftung lässt keinerlei Beanspruchung durch Berühren zu! Auch versehentliches Berühren ist zu vermeiden. Wenn sich trotzdem einmal ein Zeichen löst, lässt es sich aber leicht wieder mit handelsüblichem Sprühkleber wieder befestigen. 

Um eine kompromisslose Umsetzung des Vorbildes ins Modell zu gewährleitsten, wurde noch während der Konstruktion vom anfänglichen Entscheid, Stromabnehmern von einem spezialisierten Zulieferer zu verbauen, abgekommen, und eine eigene Konstruktion realisiert. Dieser Entscheid war richtig, denn die groben "ab Stange" Stromabnehmer hätten wie eine Faust aufs Auge gewirkt. Die verschiedenen Stromabnehmer, drei verschiedene Typen wurden für die Ge 4/4 II in allen Epochen benötigt, sind ein eigenes, kleines Kunstwerk. Von den Isolatoren über Bügelsenkfedern, den Holmen bis zu den Schleifstücken und erstmal den Kupferlitzen bei den Gelenken wurde jedes Detail berücksichtig. Dass sich die  Widerstandsabdeckung bei den Grünen und roten Versionen dann noch unterscheiden, ist schon fast selbstverständlichen müsste eigentlich nicht mehr speziell erwähnt werden. Alles in allem präsentiert sich auch der Dachgarten ohne Fehl und Tadel.