Wetterfeste Weichenantriebe?

Hallo,

die allbekannten Standardweichenantriebe von LGB sind ja nicht wassergeschützt und der Metallanker korrodiert und Schmutz sammelt sich im Inneren an. Aber mit einer Grundreinigung über Winter funktionieren noch fast alle, und das seit rund 8 Jahren.
Deshalb habe ich als Piko vor rund 4 Jahren einen gedichteten Antrieb anbot, diesen für Neubaustrecken verwendet. Dieser Antrieb besitzt ein größeres und auch höher bauendes Gehäuse, so dass z.B. die Gem immer drüberschleifte. Ich habe deshalb diese Antriebe mit Messingzwischenstücken 20mm vom Gleis abgerückt.

Als jetzt ein Antrieb versagte, habe ich ihn geöffnet: Überraschung, Überraschung



zu 1: Korrosion des Ankers, auch von innen, fast schlimmer wie bei LGB
zu 2: total eingerostete Schrauben bei der Anschlussklemme
zu 3: die Schraubklemmen (Conrad) des Eigenbaugehäuses für den Decoder sind dagegen noch völlig o.k.

Also nach den rostenden Schrauben bei Piko-Weichen ein weiterer Rückschlag.
Kein wirklicher Vorteil gegüber den Original LGB Antrieben, bzgl. Rost Schraubklemme sogar wesentlich schlechter.

Grüße

Herby

Also meine LGB-Antriebe zerlege ich einmal im Jahr, werfe alles in ein Ultraschallbad (auch den Anker!) und lasse es danach gut trocknen.

Rostige Schrauben werden danach durch Neue ersetzt, die kann man als Originalteile bei Chanpex-Linden in allen Größen und Längen kaufen.

Schmierung danach mit Interflon-Spray. Hält wieder ein Jahr.

Wie sagte Konrad Adenauer? \"Keine Experimente!\"

Grüße

Michael

Offenbar spielen lokale Gegebenheiten auch eine Rolle, wie schnell ein Antrieb verrottet.
Egal ob Piko oder LGB - es scheint eher davon abzuhaengen, ob der Ort quasi dauerfeucht ist
oder nach Niederschlaegen schnell wieder abtrocknet.

Dort, wo sich am schnellsten ein Gruenbelag bildet, dort ist auch der Rott am heftigsten.
In einigen, fast dauernd sonnenbeschienen Ecken der Anlage liegen die Antriebe ohne jegliche Wartung
seit 13 Jahren - unter Baeumen mit kaum Sonne war die erste Entrostungskur nach 4 oder 5 Jahren faellig.
Dabei reicht (alternativ zu Mibemas Methode) eine grobe Entrostung mit Feile und 180er Papier - anschliessend
die Metallteile mit Ballistol o.ae. Zeug behandeln und es geht wieder 4 Jahre.

Also bei LGB lackiere ich den Anker immer. Bei Piko habe ich bei den abgedichteten Antrieben eigentlich damit gerechnet, dass dies nicht nötig ist.


Nur durch Aufbohren war die Schraubklemme überhaupt noch aufzutrennen.


Auch am Anker ausgeprägte Korrosion


Nach Ersatz der Schraubklemme und Entrosten des Ankers


Wenn man in Betracht zieht, dass der Piko-Antrieb höher baut und einige Fahrzeuge aufsitzen, wenn der Antrieb nicht weiter vom Gleis montiert wird, schwindet der Vorteil gegenüber dem LGB-Antrieb.

Grüße Herby

Vielen Dank für die wertvollen Informationen.

Das mit den Weichenantrieben von PIKO wundert mich ehrlich gesagt nicht. PIKO ist meines Erachtens nicht günstig, sondern billig. Ich habe 4 Bogenweichen von PIKO gekauft, 2 waren so schlecht verarbeitet dass kein Wagen ohne Probleme über diese Weichen kamen. Retoure mit umfassender Dokumentation des Problems kam nicht repariert zurück! Meine Intervention hat nichts gebracht, sie wollten dass ich die Weiche erneut einsende, was ich natürlich nicht getan habe. Das Porto wäre im Verhältnis zur Weiche zu teuer! Werde die Weiche bei Gelegenheit selber verbessern.

Seither lasse ich es mit PIKO Produkten.

Grüess