KISS Spur 1 DB VT 11.5 

 

Kiss Modellbahnen VT11.5 im Massstab 1:32 auf einem Diorama unterwegs im Inntal 

Vorbild Die Baureihe VT 11.5 oder TEE genannt, war ein Diesel-Triebzug der Deutschen Bundesbahn. Er war eine epochale Entwicklung auf dem Gebiet des deutschen Schienenfahrzeugbaus der 50er Jahre und der Paradezug der Deutschen Bundesbahn schlechthin. Er wurde für den internationalen TEE-Verkehr mit einem erhöhten Reisekomfort in Deutschland entwickelt. Insgesamt wurden 19 Maschinenwagen, 23 Abteilwagen, 8 Großraumwagen, 8 Speisewagen und 9 Küchenwagen gebaut und im Jahre 1957 geliefert. Damit konnten acht 130 m lange, siebenteilige Dieseltriebzüge mit 122 Sitzplätzen und einem Gewicht von total von 230 Tonnen gebildet werden. Diese Züge bestanden aus je einem Maschinenwagen an den Zugenden, zwei Abteilwagen, einem Großraumwagen, einem Speisewagen mit Bar und Fahrgastraum, sowie dem Küchenwagen mit Speiseraum. Angetrieben wurde der Zug durch je einen 1100 PS starken, schnelllaufenden Dieselmotor von MAN im Endwagen, über Getriebe mit hydraulischer Kraftübertragung. Wahlweise waren Getriebe von Voith oder von Maybach eingebaut, die für eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h ausgelegt waren. Angetrieben wurde das Drehgestell unter dem Motor. In jedem Triebkopf war zusätzlich ein Hilfsdieselmotor mit 232 PS installiert der über Generatoren gekuppelt, den Strom für die Klimaanlagen der Wagen lieferten. Beide Triebköpfe arbeiteten parallel. Durch eine elektrische Vielfachsteuerung konnten bis zu zwei weitere Triebzüge gefahren werden. Die Steuerung war sogar mit der der Baureihe VT 08 kompatibel. Die Bremsanlage umfasste eine Druckluft-Scheibenbremsen mit Magnetschienenbremsen. Der Zug richtete sich vor allem an Geschäftsreisende und beherbergte unter anderem auch ein Übersetzungsbüro mit Sekretärinnen und einen Schreibservice der einem nach Bedarf Schreibarbeiten während der Fahrt erledigte. Das Intercitysystem wurde ab 1971 mit Zügen, auschlisselich mit 1. Klasse Fahrzeugen, die im Zwei-Stunden-Takt verkehrten eingerichtet. Dafür konnte die zulässige Höchstgeschwindigkeit der siebenteiligen VT 11.5 Einheiten auf 160 km/h erhöht werden.

1979 mit der Einführung des neuen Intercitysystems mit Lokbespannten Zügen und Wagen 1. und 2. Klasse, endete die Ära der VT11.5. Sein zeitloses, extravagantes Design sowie die überragende Technik mit dem fast unerreichbaren Reisekomfort machten ihn bis heute zu einer Legende deutscher Schienenfahrzeuge und bleibt unvergesslich. 

Im Jahre 2000 war man bei der DB der Meinung, einen Zug wieder betriebsfähig machen zu können. Man wollte den Zug, so wie er um 1957 im Dienst stand, wieder herstellen. Alles sollte werden wie es einmal war - nur besser. Über zwei Jahre wurde in den Werken Opladen und Kassel an zwei Triebköpfen und fünf Zwischenwagen gearbeitet. Aus drei Barwagen hätte ein restaurierter Bar-Wagen werden sollen.  Doch vieles was einfach schien, wurde schwierig und die Kosten stiegen ins unermessliche. Es stand ein Budget von 1 Mio € zu Verfügung. Der Umbau sollte einige Monate dauern, dauerte dann aber über Jahre. Völlig unterschätz wurden auch die "Anforderungen", die an einen Zug des neuen Jahrtausends gestellt wurden und unter der äusseren, noch optisch intakten Hülle der Fahrzeuge, waren die unsichtbaren Schäden grösser als erwartet. Die Kosten stiegen auf über 3 Mio €. Aktuell ist der Zug immer noch im Rohbau, lediglich ein Triebkopf und zwei Wagen sind fertiggestellt, da die Kosten aber mittlerweile auf über 5 Mio angestiegen sind, hat die DB die Notbremse gezogen und das Projekt gestoppt. Nun stehen Teile des Zuges im DB Museum und noch ist nicht klar, wie es weiter gehen soll.

 

Die Kopfform, ein charaktergebendes Stilelement, muss für eine gelungene Modellumsetzung perfekt wiedergegeben werden

Modell Auch der Modellbahnindustrie ist das grosse Interesse an diesen besonderen Zug nicht entgangen und einige Firmen haben sich dem Projekt angenommen und Modelle für die Spuren N, H0 oder auch in Spur 1 produziert. Die Firma Kiss Modellbahnen Viernheim produzierte anfangs der 90er Jahre, eine Kleinserie von gerade mal 20 siebenteiligen Züge für die Spur 1. Die Züge waren vollständig aus Metall gefertigt und mit einer authentischen Inneneinrichtung versehen. Damals noch üblich, analog aber beide Endwagen angetrieben und mit Beleuchtung. Das Modell setze bereits damals, im Vergleich mit Modellen anderer Hersteller, Massstäbe in der Königsspur. So waren die Inneneinrichtung bereits sehr fein detailliert.  Angetrieben sind beide Endwagen und die Zwischenwagen sind kurzgekuppelt und zusammen mit den geschlossenen Wagenübergänge aus authentischem Material, verleihen sie dem Zug das Typische aussehen. Auch der Preis bewegete sich in einer aristokratischen Dimension, so waren für den Zug doch an die 20`000 DM fällig. Heute sind immer noch Preise im Bereich um 11`000 € fällig, wenn überhaupt jemals ein Zug seinen Besitzer wechseln sollte.

Masse in mm Vorbild 1:32 Modell Abweichung in mm Abweichung in %
Länge über Puffer 130720 4085 4090 5 0 %
Spurweite 1`435 45 45 0 0 %
Breite 3012 94 95 +1 +2 %
Triebdrehgestell Achstand 3400  106  105  +1  
Laufdrehgestell Achstand 2300 71 72 +1  
Raddurchmesser neu 950 29 30 +1  

 

 Eine zeitlose Schönheit der VT 11.5 in Spur 1 von Kiss