Vorbild RhB Lb-v 7863 und COOP Kühlcontainer mit Erdbeeren Sujet

Vorbild Schon seit jeher gibt es bei den Eisenbahnen den Einzelwagenladungsverkehr. Verschiedenste Güter werden auf oder in Bahnwagen verladen, transportiert und am Bestimmungsbahnhof abgeholt oder auf Lastwagen umgeladen und zum Empfänger weitertransportiert. Dies geschieht mit flüssigen, staubförmigen oder festen Produkten wie Baustoffen, Öl, Holz oder Lebensmittel. 
Zu den modernen Transportarten gehört der Kombiverkehr. Gütern und Waren werden in Containern oder Wechselaufbauten transportiert. Kombiverkehrsysteme oder WELAB (WechselLadeBehälter) Systeme bestehen aus zwei Teilen. Einem Tragwagen und einem Transportbehälter der auf dem Eisenbahntragwagen oder auf einem entsprechend ausgerüsteten Lastwagen verladen werden kann. Die Wechselbehälter können geschlossen oder offen als Mulden konzipiert sein. Container sind in den Normgrössen als 20`(Fuss) Container oder 40`Container auf dem Markt. 
Für die Versorgung von Lebensmittel in die COOP Lebensmittelverteilzentren im Engadin und im Bündneroberland beschafften die RhB Kühlcontainer und entsprechende Tragwagen des Typs Lb-v. Die von der Firma Frech & Hoch AG in Sissach BL, für die RhB hergestellten 20` Container, mit Isolierwänden und einem Kühlagregat können sowohl von Schmal- oder Normalspureisenbahn- tragwagen wie auch von Lastwagen transportiert werden und erlauben einen schnellen, flexiblen Transport mit ununterbrochener Kühlung der Waren. 
Die zum Teil verderblichen Güter werden in Güterzügen oder auch in fahrplanmässigen Reisezügen befördert. Vorallem die morgentlichen Frühzüge Richtung Engadin werden manchmal mit bis zu sechs beladenen Containertragwagen des Typs Lb-v ausgelastet. Da Personenwagen ihre Energie aus einer elektrischen Leitung mit 1000 V von der Zuglok beziehen und Lb-v Wagen auch in Personenzügen befördert werden, waren diese Tragwagen anfänglich mit einer Zugsammelschiene (Heizleitung) ausgerüstet. Die Lb-v Wagen konnten so im Zug ohne Einschränkungen sowohl an der Zugsspitze wie auch am Zugschluss eingereiht werden. Heute sind diese Apparate nicht mehr vorhanden und die Wagen wurden in Lb umbenannt. Die Energieversorgung des Kühlagregats wird durch einen Dieslmotor und nicht durch die Zugsammelschiene sichergestellt.
Für das Handling der Container sind im GUZO (Güterumschlagszentrum Oberengadin) und im Güterumschlagszentrum Landquart längs- und querfahrbare Portalkrane mit einem Spreader (Spreader = Aufnahmegerät mit Spreizarmen für Wechselbehälter) mit einer Tragkraft von 30 t instaliert. Der Kran im Oberengadin verfügt sogar über ausfahrbare Teleskoparme mit Twist Lock Verschluss zum aufnehmen von 20`, 30` und 40 Fuss ISO Containern wie sie auch bei den klassischen Schiffscontainer zur Anwendung kommen.
Kleiner Stationen wie Arosa, Campogolongo, Thusis, Davos Platz, Scuol und Ilanz besitzen Umschlagsanlagen/Krane mit jeweils 4 Seilen oder Rundschlingen für den seitlichen Kranvorgang. Mit geeigneten Anschlagmitteln können auch mit 4 Rundschlingen oder Seilen ISO Container und Wechselbehälter umgeschlagen werden.

LGB Modell 45890 RhB Lb-v 7863 mit COOP Kühlcontainer

Modell Das LGB Modell 40890 war das erste Modell dieser Serie. Ein Lb-v beladen mit einem Calandabräu Container. Die Container lassen sich durch funktionierende Stirnwandtüren und Schiebetüren an den Seitenwänden be- und entladen. Später folgten weitere Wagenvarianten die mit Kühlcontainern und Kühlaggregaten von Thermo King ausgestattet waren. Bedruckt wurden die Container mit verschiedensten Labeln dem Vorbild entsprechend. Das erste Label stammt von der Engadiner Grossmolkerei Ladina. Aktuell kamen dann die Wagen mit dem Label des Grossverteilers COOP hinzu. Diese Wagen tragen neben dem COOP Schriftzug immer ein Bild von Konsumgütern. Erdbeeren, Annanas, Karotten, Peperoni, Äpfel, Kopfsalat und noch vieles mehr. Die Bedruckung der Containerseitenwände lässt übrigens keinen definitiven Schluss auf die eben transportierte Ware zu. (Anm. des Red.) Einige Wagen machen auch Werbung für die COOP eigene Bioproduktelinie. Diese Container verfügen auch über Stirnwandtüren und Schiebetüren aber nicht über Kühlaggregate.
Die Container sind wie das Vorbild als Wechselaufbauten konstruiert und voll funktionsfähig. Die Container werden mittels Kran vom Wagen gehoben und auf einem speziell eingerichteten Lastwagen platziert. Danach kann der Weitertransport auf der Strasse erfolgen. Nach dem Entlad des Containers geht es in umgekehrter Richtung wieder auf den Tragwagen und zurück ins Verteilzentrum.

 

 

Sehr aufwändig wurde das Wagenchassis ausgeführt. Bremsleitungen, Bremsgest- änge, Luftbehälter sind vorhanden und alle Verstrebungen und Träger wurden detailiert nachgebildet. Die Aufnahmezapfen passen präzise in die Container und halten diese während des Transports fest. Luftschläuche und Heizkabel, wie sie früher am Vorbild noch vorhanden waren, damit der Wagen auch in Reisezügen eingereiht werden kann, wurden nicht vergessen.

 

Vollständige Beschriftungen zeichnen das Modell aus. Länge über Puffer, Länge der Ladefläche, Bremsgewichte, Zugreihe und maximales Beladegewicht. Der Hinweis: "Ohne Container Vak-Bremse ausschalten" ist aus folgendem Grund nötig. Da der Bremskraftregler des Wagens nur unterscheiden kann ob der Container beladen oder leer ist, würde der Wagen ohne Container aber mit eingeschalteter Bremse überbremst und die Achsen blockierten.


Diese Beschriftungsvariante des COOP Bio Naturaplan Containers entstand im Selbstbau



Für den Strassentransport geeignete Modelllastwagen bietet die Firma Train.li von Stefan Flück an. Aus umgebauten EMEK Fahrzeugen entstehen Tragwagen, auf denen die LGB Container mühelos verladen werden können. Ist nur noch zu hoffen, dass ein Hersteller ein Portalkran mit Spreader auf den Markt bringt um auch in Modell die Verladearbeiten professionell abzuwickeln.