RhB Knickkesselwagen Za
Märklin LGB Modell RhB Knickkesselwagen Za 8102
Vorbild Die Mineralölkesselwagen der Rhätischen Bahn des Typs «Za» der Serie 8105 – 8113 mit einem Ladevolumen von 42.000 Litern werden für den Transport von Mineralölprodukten wie Heizöl und Diesel eingesetzt. Die Wagen dürfen bis maximal 95 % ihres Fassungsvermögens gefüllt werden, was für einen Kesselwagen mit einem Ladevolumen von 42.000 Litern einer maximalen Füllmenge von 38.000 Litern oder 32 Tonnen entspricht. Sie wurden in den Jahren 2002 und 2003 in Betrieb genommen. Gebaut wurden sie durch JMR Josef Maier Rheinfelden.
Die Wagen sind mit einer Gaspendelleitung ausgerüstet. Tankfahrzeuge sowie die Beladestation und die Entladestation müssen so ausgerüstet sein, dass beim Befüllen und Entleeren von Tankfahrzeugen die verdrängten Gase nicht ungehindert in die Umwelt gelangen können. Wird ein Tank gefüllt, so werden die sich bereits im Tank befindlichen Gase über eine separate Leitung in der Ummantelung des Schlauches (Gaspendelleitung) an die Verladestation zurückgeführt. Spezielle Verschlüsse öffnen und schließen die Ventile automatisch beim Kuppeln des Schlauches. Weiße Balken auf der Wagenseite (Mitte) kennzeichnen Mineralölkesselwagen, die mit einer Gasrückführung ausgerüstet sind.
Die Wagen laufen auf sanierten und wiederverwendeten Drehgestellen der ausrangierten Gak-v-Wagen. Die Kesselwagen haben von beiden Seiten ein Gefälle zur Wagenmitte hin, um eine vollständige Leerung des Tanks zu gewährleisten. Daraus resultiert die markante Knickkessel-Form.
Modell Mitte des Jahres 2014 wurden die modernen Knickkesselwagen von MLGB in Spur 2m in einem Dreierset ausgeliefert. Das Set enthielt drei Wagen mit unterschiedlichen Betriebsnummern, was insbesondere Modellbahner erfreut, die Blockzüge bilden und Wert auf abwechslungsreiche Wagennummern legen. Ein Modell wurde serienmässig mit einer Verwitterung angeboten. Zudem sind die Wagen standardmässig mit Metallscheibenrädern und dem neuen, grössßeren sowie gefederten Puffer ausgerüstet. Der Kessel lässt sich über einen Einfüllstutzen mit funktionierender Klappe befüllen und über zwei seitliche Ablasshähne entleeren, wobei etwa 3 Liter Füllgut Platz finden. Die aufwendige und feine Bedruckung sorgt für ein stimmiges Gesamtbild des Modells.
Masstabelle Vorbild/Modell
Masse in mm | Vorbild | 1:22,5 | Modell | Abweichung | ||||||||
Länge über Puffer | 13880 | 616 | 620 | -23 | ||||||||
Achsstand | 1400 | 62 | 63.5 | +1.5 | ||||||||
Gewicht | 14t | 908g | ||||||||||
Drehzapfenabstand | 9030 | 401 | 388 | -13 | ||||||||
Höhe | 3560 | 158 | 156 | -2 | ||||||||
Breite | 2500 | 111 | 105 | -6 |
Die Detaillierung wurde jedoch nicht konsequent auf hohem Niveau umgesetzt. Die Griffstangen sind in ihrer Form nicht korrekt und sehr massiv ausgeführt. Der Auslassstutzen ist für den Spielbetrieb ausreichend, genügt jedoch nicht bei hohen Ansprüchen an Vorbildtreue von anspruchsvollen Modellbahnern. An der Pufferbohle wurde auf eine Kupplungsimitation verzichtet, und die Handbremskurbel befindet sich auf der falschen Seite der Rangierbühne – ein Detail, das jedoch nur Kennern auffällt. Ein hoher Detaillierungsgrad ist entscheidend, um ein Modell von anderen Anbietern abzuheben. Warum leicht umsetzbare Details nicht oder nur unzureichend realisiert werden, ist nicht nachvollziehbar.
Märklin LGB Modell RhB Knickkesselwagen Za 8108
Fazit Die Modelle der Kesselwagen vom Typ Za spiegeln das Bild der modernen Rhätischen Bahn wider. Es handelt sich um Wagen, die in keinem schweren Güterzug fehlen sollten. Allerdings bleibt fraglich, ob die Entscheidung, die Modelle, wie bereits Modelle anderer Vorbilder, ausschliesslich in einem Dreierset anzubieten, sich als erfolgreiche Marketingstrategie auszahlen wird. Für Kunden, die schlicht keinen Platz für drei dieser grossen Wagen auf ihrer Anlage haben könnte das ein Argument gegen einen Kauf sein. Man darf gespannt sein. Die Modelle sind hochwertig, und die serienmässigen Metallräder verleihen ihnen gute Laufeigenschaften und einen tiefen Schwerpunkt. Dass einige Details nicht oder fehlerhaft realisiert wurden, ist bedauerlich, aber aus einer gewissen Entfernung betrachtet tolerierbar.