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KISS RhB Gem 4/4 801 und 802

Ursprungsversion der RhB KISS Zweikraftlokomotive Gem 4/4 801 im "NewDesign" mit rotem Lokkasten, neuem Logo und Zierstreifen

Modell Foto Galerie

Geschichte In den sechziger Jahren beschlossen die RhB gemeinsam mit der FO Furka Oberalp Bahn starke Zweikraft Lokomotiven für den Fahrdraht unabhängigen Einsatz zu beschaffen. Während die FO bald darauf verzichtete ihre Lokomotiven auch elektrisch zu betreiben, wurden die RhB Maschinen mit Diesel- und Elektrischemantrieb bestellt. Da sich das damalige EMD (Eidgenössisches Militär Departement) für fahrdrahtunabhängige Schienenfahrzeuge im Zusammenhang mit der strategischen Landesverteidigung interessierte, beteiligte sich der Bund an den Kosten für die Lokomotiven, dies ist hauptsächlich der Grund dafür, dass sich die FO und RhB Maschinen sehr gleichen. 

Modell Etwas mehr als fünfzehn Monate nachdem die Firma KISS die 2m Modelle der RhB Gem 4/4 im Refit Design ausgeliefert hatte, sind nun auch die Versionen der Modelle in den beiden ursprünglichen Varianten erhältlich. In der Version im Ablieferungszustand und der NewDesign Variante mit dem RhB Logo und dem Rhätische Bahn Schriftzug. Die Fahrzeuge sind also nach Vorbild wie sie sich vor der grossen Totalsanierung ab dem Jahre 2000 zeigten realisiert.

Eindruck Die auch bei der RhB als exotisch bezeichneten Fahrzeug vermittelt schon beim ersten Betrachten auf der Modellschiene einen wuchtigen Eindruck aber ihr Design ist nicht gerade jedermanns Sache und etwas gewöhnungsbedürftig. Gegenüber den Refit Varianten, kann man bei der Ursprungsversion, nicht einmal annähernd davon Reden, dass man gewillt war, etwas schönes zu machen. Sondern die Lokomotiven sind einfach nur praktisch und müssen dem vorgesehenen Einsatzzweck standhalten. Wobei diese Einschätzung natürlich nicht für Jeden zutreffen mag, ist es doch durchaus möglich, dass einem die ursprüngliche Version besser als das Refit Modell gefällt.

Beide KISS RhB Zweikraftlokomotiven Gem 4/4 im Ursprungsdesign, Gem 4/4 802 im Ablieferungszustand Gem 4/4 801 um 1990

Detaillierung und Ausführung Die KISS Konstrukteure  mussten unzählige Details gegenüber dem Refitmodell ändern, da sich die Ursprungsversionen doch erheblich von den im Modell zuerst ausgelieferten Refitversionen unterscheiden. Die Führerstandspartien unterscheiden sich komplett von der modernen Version und mussten völlig neu gestaltetet werden, was grosse Formänderungen bedingte und zum Teil sogar neue Formen erforderte. Die Führerstände bei den "alten" Versionen sind auch nur auf den ersten Blick identisch, unterscheiden sie sich die beiden Versionen im Bereich der unteren Frontlampen aber erheblich. Bei der Ursprungsversion sind die roten Rücklichter noch nicht vorhanden, diese wurden erst nach der ersten grossen Revision der Vorbilder, Mitte der 80er Jahre, die auch eine Neulackierung mit angepasstem Design beinhaltete, realisiert. Ein kleines Detail, dass damals bei den Messingmodellen von KISS nicht beachtet wurde und zwei Farbvarianten einfach aus dem gleichen Gehäuse gemacht wurde. Auch im Bereich der Maschineraumseitentüren unterscheiden sich die Ursprungsvarianten von der Refitvariante in einigen Details, diese mussten beachtet und umgesetzt werden. Der Formenbauer war sich seiner Aufgabe bewusst und setze aber fast jede Änderung kompromisslos ins Modell um, so dass es wieder einmal mehr gelungen ist, ein Spitzenmodell zu realisieren, das fast keine Wünsche offen lässt.

Das Gehäuse und die meisten farbigen Anbauteile bestehen aus durchgefärbtem, rotem Kunststoff und wurden anschliessend nochmals rot gespritzt und mit einem Klarlack versehen. Damit werden Farbnuancen, die zwischen eingesetzten Türen und dem Lokkasten unter gewissen Umständen auftreten könnten, beinahe ausgeschlossen. Aus Kostengründen und um die Formen auch für weitere Varianten noch verwenden zu können, wurde darauf verzichtet, erhabene Loknummern und Bahninitialen zu realisieren.

Kunststoffversion RhB Zweikraftlokomotive Gem 4/4 801 im Neuen Design

Die Stromabnehmer sind neu nicht mehr ein eingekauftes Fremdprodukt der Firma Sommerfeld das an die Gegebenheiten des Modellls angepasst werden muss, sondern ein passgenaues Eigenprodukt der Firma KISS. Sie weisen ein viel geringeres Gewicht als das Fremdfabrikat auf und funktionieren ohne elektrischen Antrieb trotzdem Einwandfrei. Selbstverständlich wurde der markante Warnblitz am Gelenk nicht vergessen.

Stromabnhemer der Firma KISS mit vorbildlichem Warnblitz

Lüftergitter in richtiger Farbgebung und lupenreine Beschriftung
Angrafierter Rückspiegel beim Modell

Antrieb Das Antriebskonzept wurde im grossen und ganzen vom Refit Modell übernommen. Die Achsen wurden überarbeitet und erhielten neu, ein direkt auf die Achse integriertes Zahnrad aus Kunststoff. Dies soll einen präzisieren Rundlauf und weniger Geräusche garantieren. Zusammen mit dem dem ESU XL Sounddecoder und den beiden starken Bühlermotoren, stehen genügend Leistung zur Verfügung um auf der Modellbahnanlage schwere Züge befördern zu können.

 


 

Masstabelle und Typenskizze

Masse in mm Vorbild 1:22,5 Modell Abweichung in mm Abweichung in %
Länge über Puffer 13540 602 601 -1 -1 %
Länge Lokkasten 12600 560 559 -1 -0.4 %
Drehzapfenabstand 8000 355 356 +1 -0.5 %
Drehgestellachstand 2200 98 98 +0 +0.9 %
Breite 2700 120 119 +1 +0.9 %
Höhe ab SOK 3820 170 173 +3 +1.4 %
Raddurchmesser neu 1070 47.5 47 -0.5 +1.27 %
Stromaufnahme bei 20 V Leerfahrt 0.32 A      
Stromaufnahme bei 20 V Volllast 1.61 A      

RhB KISS Zweikraftlokomotive Gem 4/4 802 im Ursprungsdesign mit silbernen Maschinenraumtüren und Lüftergitter, ohne Zierstreifen

Fazit Die damals nur als Messingkleinserienmodell erschienen Ursprungsversionen der beiden RhB Gem 4/4 sind nun endlich auch als preislich günstigere Kunststoffversionen ausgeliefert worden. In einer stabilen Verpackung, die dem Modell auf dem Transport den nötigen Schutz bietet, werden die filigranen Modelle dem Kunden zugestellt. Alle Unterschiede gegenüber der Refitvariante wurden penibel genau umgesetzt und garantieren ein masstäbliches Modell dieses bulligen Kraftpaketes. Sogar Fehler, die damals bei den Messingvarianten noch gemacht wurden, sind an den aktuellen Modellen nicht mehr zu finden. Ein Kompromiss musste beim Aggregateblock in der Mitte des Unterbaus gemacht werden. Aus Kostengründen und wegen der geringen Stückzahl musste der Gleiche Apparateblock wie für das Refitmodell verwendet werden.

Um aber alle Details und den grossen Aufwand der Formenbauer zu erkennen, ist eine gewisse Kenntnis über das Vorbild unabdingbar. Nur wer auch das Vorbild genau kennt, weiss dass das Modell annähernd vorbildlich ins Modell umgesetzt wurde. Nur Modellbahner mit sehr grossem Wissen über das Vorbild werden dann auch den Fehler bemerken, der bei der Endmontage den Konstrukteuren unterlaufen ist. Da der Fehler aber Schlussendlich nicht gravierend ins Gewicht fällt, verzichten wir an dieser Stelle genauer darauf hinzuweisen.


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