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KISS Spur 1 SBB Elektrolokomotive Be 4/6

 

KISS SBB Modell Be 4/6 in zwei Varianten im Massstab 1:32 für die Königsspur 1 die 12320 in braun und die 12339 in grün

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Vorbild Die Be 4/6 Lokomotiven waren eine der ersten Elektrolokomotiven die in grösserer Stückzahl bei den SBB ihren Dienst aufnahmen. Sie wurden für den Personenzugverkehr beschafft und kamen in deren Anfängen hauptsächlich am Gotthard zum Einsatz. Insgesamt wurden in den Jahren von 1920 – 1923 40 Maschinen von SLM Winterthur und BBC Banden an die SBB geliefert. Die Lokomotiven waren als klassische Drehgestelllokomotiven konstruiert. In den zwei Drehgestellen, die über eine Kurzkupplung miteinander verbunden waren und über denen eine Brückenkonstruktion mit aufgeschraubten Kastenteilen mit Maschinenraum und den Endführerständen aufgebaut waren, arbeiten je zwei Fahrmotoren. Die Motoren treiben über beidseitig gefederte Ritzel eine Blindwelle an und über diese mittels Kuppelstangen die Antriebsräder. Für eine bessere Gewichtsverteilung sorgen die beiden, nicht angetrieben Vorlaufachsen, Bauart Bissel. Eine indirekt wirkende, einlösige Bremse Bauart Westinghouse und die direkt wirkende Regulierbremse wirken in jedem Drehgestell auf die Triebachsen. Die Laufachsen sind ungebremst. Jeder Führerstand hatte eine Handbremse, die auf das jeweilige darunterliegende Drehgestell wirkt. In den ersten Betriebsjahren waren die Stromabnehmer der Maschinen mit lediglich einem Schleifstück ausgestattet. Dies bedingte, dass immer beide Stromabnehmer gleichzeitig gehoben sein mussten. Nach dem Umbau der Stromabnehmer auf Doppelschleifstücke wurde nur noch jeweils ein Stromabnehmer gehoben. Die Lokomotiven verfügten für die langen Talfahrten am Gotthard, über eine verschleissfreie, elektrische Widerstandsbremse. Die erzeugte Bremsenergie wird über Widerstände die auf dem Dach über den Führerständen montiert sind vernichtet. Bis heute hat lediglch die braune Be 4/6 12320 als einzige voll betriebstaugliche Maschine überlebt, und wird liebevoll vom SBB-Historic Team Winterthur in deren Depot gehegt und gepflegt, so dass sie sich stets optisch und technisch in einem hervorragenden Zustand dem interessierten Publikum präsentieren kann.

Handmuster der KISS SBB Be 4/6 12339 die noch nicht ganz Fehlerfrei war

Modell Nachdem Dingler und Bockholt, diese Lokomotiven bereits früher schon einmal als Modell in Massstab 1:32 für die Königsspur produziert hatten, hat auch KISS Modellbahnen nun eine weitere Serie dieser schönen Stangenlokomotiven realisiert. Nach eigenen Aussagen wählt KISS Modellbahnen die Vorbilder für eine Umsetzung ins Modell mit bedacht aus und versucht, wenn immer möglich, die Wünsche der Kunden zu berücksichtigen. Bei der Be 4/6 sicher nicht nur ausschliesslich die Erfüllung des Wunsches für Schweizer Kunden. KISS hat sich im Gegensatz zu den anderen Anbietern aber darauf beschränkt nur je eine Variante in grün und eine Variante braun anzubieten. Fast selbstverständlich war, dass das Modell der braunen Be 4/6 12320, aus dem Depot Winterthur eine Variante für die Modellumsetzung darstellt. Für die grüne Version, wählte KISS Modellbahnen die Be 4/6 12339 vom Depot Bellinzona wie sie um Ende der 50er Jahren noch täglich im Einsatz stand als Vorbild. Die beiden Varianten sind aber nicht einfache Farbvarianten, sondern zeichnen sich durch spezifische Unterschiede aus, die akribisch berücksichtigt und umgesetzt wurden.

KISS SBB Modell Be 4/6 12320 in braun so wie sie noch heute bei den SBB Historic im Einsatz steht

Um sich und den interessierten Kunden ein Bild über das neue Modell machen zu können, zeigte KISS Modellbahnen am internationalen Spur 1 Treffen in Sinsheim bereits vorab ein Handmuster der grünen Version. Kenner haben aber sehr schnell bemerkt, dass an dem Muster noch nicht alle Details genau wie beim Vorbild stimmten. So wies die grüne Be 4/6 12339 fälschlicherweise noch Hülsenpuffer auf und auch die Führerstandspartie mit den Türen und Aufstiegen war noch ganz nicht korrekt umgesetzt. Diese Fehler wurden für die Serienproduktion allesamt korrigiert und ie Serienmodelle präsentieren sich nun fast makellos. So weisen jetzt die grüne Maschinen Stangenpuffer auf, wie sie damals noch üblich waren, die braune hingegen die massiveren Hülsenpuffer von Heute. Die Modelle sind sehr stimmig gelungen. Die markante Form des Vorbildes konnte exakt wiedergegeben werden und die Proportionen sind absolut glaubwürdig. KISS wollte die grüne Version nicht in der Version mit verschweissten Fronttüren realisieren, deshalb wurde die Epoche um 1960 gewählt. Aus fertigungstechnischen Gründe und wohl auch um das Budget nicht all zu sehr zu strapazieren, wurde aber wie bei der braunen Version, nur zwei funktionsfähige Führerstandstüren realisiert. Nebenbei, bei der braunen Version ist das absolut vorbildlich. Dass bei der grünen Version, zwei Türen ohne echte Funktion sind, ist aber akzeptabel, da die wenigsten Modellbahner überhaupt jemals die Türfunktion benötigen.

Die vollständig aus Metall gefertigten Modelle werden durch je einen drehmomentstarken Bühlermotor pro Drehgestell, der über den Drehgestellen im Maschineraum liegt und über Zahnriemen die Blindwelle und die Kuppelstangen die mächtigen, gefederten und kugelgelagerten Antriebsräder antreibt, motorisiert. Die Kuppelstangen sind dabei vorbildrichtig zweigeteilt ausgeführt, dies kann dazu führen, dass ein leichter Knick im Gestänge wahrnehmbar ist, dies ist aber gewollt und vorbildmässig. An den Drehgestellen sind die Vorlaufachsen System Bissel montiert. Bei der Konstruktion musste darauf Rücksicht genommen werden, dass die Lokomotiven zwingend den geforderten Minimalradius von 1020 mm des Spur 1 Gleisssystems befahren können. Dadurch musste im Bereich der Drehgestelle Kompromisse in der Konstruktion eingegangen werden. Für Licht, Sound und die Traktionssteuerung ist in den KISS Be 4/6 ein ESU V4.0 XL Digitaldecoder, verantwortlich. Der Decoder ist sehr fein abgestimmt so dass die Be 4/6 über sehr gute Laufeigenschaften bei hoher Zugkraft verfügen. Auch Akustisch vermakg der V4.0XL zu überzeugen, dabei machen die Geräusche von Kompressor, Ventilatoren und dem Stufenschalter besonders Freude, wähnt man sich doch gleich neben dem Vorbild zu stehen. Die Stromabnahme von der Schiene zum Decoder erfolgt über jedes der grossen Triebräder über Schleifkontakte die den Strom von der Radinnenseite abnehmen. Der Decoder steuert auch die Beleuchtung nach Schweizer Vorbild, die mittels langlebigen SMD LED`s in den filigranen Lampen realisiert wurde.

KISS SBB Serienmodell Be 4/6 12339  in grün um 1960

Den Oldtimern wurden filigrane, mit Servos angetriebene Stromabnehmer mit vielen Details dieser Epoche spendiert. Sehr authentisch und farblich unterschiedlich sind die Dachaufbauten beider Lokomotiven. Hauptschalter, unterschiedlich lackierte Isolatoren, Dachlaufstege und Dachleitung wurden bis hin zur letzten Schraube akribisch dem Vorbild nachempfunden. Durch die Maschineraumfenster ist eine gute Sicht auf das Innenleben des Modells möglich. Der Maschinenraum wurde durch eine angedeutete Maschinenraumausstattung versehen. Diese kann wegen den Motoren, die in den Maschinenraum hineinragen und in Kurven einen gewissen Raum zum ausschwenken beanspruchen, nicht absolut Vorbildgetreu gestaltet werden. Jedoch ist es gelungen einen guten Kompromiss zu finden der optisch in jeder Hinsicht befriedigt. Die hohe Detaillierung des Modells vom Dach bis zur Schienenoberkannte lässt einem die eingegangen Kompromisse aber schnell vergessen. Feinste Riffelbleche, Lüftungsgitter, die Farbgebung und die Beschriftung sind nahezu perfekt gelungen. Die Lackierung beider Varianten entspricht genau dem Vorbild und ist sehr sauber ausgeführt. Das Chassisgrau der grünen Be 4/6 12339 weißt ein angenehmes und realistisches grau auf. Andere Hersteller haben hier auch schon das helle „Fotograu“ gewählt. Die Anschriften sind stimmig und sehr umfangreich. Dass Revisionsdaten, die Depotschilder oder das Kreis 5 Emblem bei der 12320 aus Winterthur, natürlich fehlerfrei stimmen wird vorausgesetzt. Aber dass auch Schilder realisiert wurden, die so klein sind, dass sie von blossem Auge kaum mehr wahrnehmbar sind, ist dann doch keine Selbstverständlichkeit mehr und verdient besondere Beachtung. Besonders Erwähnt werden muss das geätzte Messingschild „Notauslösung“ für den Hauptschalter an der Führerstandrückwand in den beiden Führerständen oder das Hinweisschild zur Höchstgeschwindigkeit der Lokomotive V max 75 km/h über dem Geschwindigkeitsmesser. Diese Schilder sind eigentlich nur im Blickfeld des beigelegten Modelllokführers und von Aussen nicht unmittelbar wahrnehmbar. Auch nur wer sich einmal Zeit nimmt und sich den Detailreichtum der Modelle einmal bewusst zu Gemüte führt, wird die Hinweisschilder für die Hauptluftbehälterhahne oder die Ausschalthahnen der Bremszylinder wahrnehmen. Die winzigen fast nur noch mit einer Lupe lesbaren, geätzten Messingschilder beweisen ein ausgesprochen gutes Auge der Konstrukteure und viel liebe fürs Details. An den Be 4/6 fallen dem Betrachter die markanten Kühlerrohre auf beiden Seiten des Maschinenraum besonders auf. Jedoch besticht das Modell noch durch weitere feine Details. Diese mussten aber, den engen Radien geschuldet, als separate Anbauteile realisiert werden.


 

KISS SBB Modell Be 4/6 12320 fein detailliert und perfekt umgesetzt

Das Modell wird serienmässig mit allen montierten Zurüstteilen ausgeliefert, aber KISS Modellbahnen macht bereits auf der Verpackung und in der beigelegten Betriebsanleitung darauf aufmerksam, dass diese Teile für einen Anlageneinsatz zwingend abmontiert werden müssen. Nur Modelle von Vitrinen Fahrer können mit sämtlichen Zurüstteilen ausgestattet bleiben. Geschwindigkeitsmesserantrieb oder Sicherheitsteuerungs Apparat müssen für den Anlagebetrieb unbedingt abmontiert werden, da sie das Ausschwenken der Drehgestelle verhindern. Dass KISS Modelle auch im Betrieb die an sie gestellten Anforderungen erfüllen, beweisen sie immer wieder auf Showanlagen im In- und Ausland. Die Be 4/6 sind da keine Ausnahmen. Der Antrieb vermag auch schwere Lasten zu befördern und die ausgezeichnete Abstimmung des Decoders verleihen dem Modell gute Fahreigenschaften. Das Vorbild erreicht eine maximale Geschwindigkeit von 75 km/h dies wurde auch am Modell berücksichtig. Die Geschwindigkeit der Modell Be 4/6 ist authentisch, das Modell verfügt aber über eine Reserve über die Vorbildliche Geschwindigkeit hinaus. Serienmässig werden die Maschinen mit einer originalgetreuen, gefederten Schraubenkupplung ausgeliefert. Diese lässt sich durch eine Standard Spur 1 Klauenkupplung zum Beispiel von Märklin ersetzen. Dabei empfiehlt es sich aus optischen Gründen, nur die Führertandseite umzurüsten, die der Anhängelast zugewandt ist. Wird zusätzlich noch der Lokführer im vorderen Führerstand platziert, macht dies auch am meisten Sinn.

 

Typenskizze SBB Be 4/6

Masse in mm Vorbild 1:32 Modell Abweichung in mm Abweichung in %
Länge über Puffer 16`500 515 516 +1 +0.2 %
Spurweite 1`435 45 45 0 0 %
Drehzapfenabstand 6400 200 200 0 0 %
Drehgestellachsstand 3300 103 103 0 0 %
Breite 3090 97 95 -2 -2 %
Höhe ab SOK 3795 119 119 0 0 %
Raddurchmesser neu 1530 48 48 0 0 %
           
           

 

 

Bilder für ESU ECos Zentrale im bmp Format

 

 

Hülsenpuffer bei der braunen, Stangenpuffer bei der grünen Variante

 

 

Hochdetailliert die Einstiegspartie                Der Geschwindigkeitsmesserantrieb muss

                                                                          im Fahrbetrieb leider entfernt werden

Beim Vorbild werden Lokomotiven in Fabriken mit eigenem Bahnanschluss gebaut und auf die Schienen gestellt. Von da aus geht es je nach Baufortschritt bereits aus eigener Kraft oder mit Hilfe eines Traktors auf das Schienennetz. Bei Eisenbahnmodellen, und ist man noch so vorbildorientiert, greift immer noch der Modellbahner von Hand ins Geschehen ein und ist für Transport und Aufgleisen seines Modells auf der Anlage Verantwortlich. KISS Modellbahnen erleichtert den Transport und das Handling ihrer kostbaren Modelle, in dem diese gut geschützt und optimal gesichert verpackt werden. Auf einem massiven Brett aus MDF (MultiverdichteterFaserstoff) werden die gewichtigen Lokomotiven sicher mit zwei Schrauben festgeschraubt und dann mit Seidenpapier und einer passgenauen Styroporhaube geschützt. So verpackt, kann das Modell auch den nicht immer unzimperlichen Umgang durch die Fahrer von Logistikunternehmen, schadlos überstehen.

KISS SBB Modell Be 4/6 12320 in braun verlässt gerade den Gotthardtunnel

KISS Modellbahnen hat mit der SBB Be 4/6 in den zwei Versionen eindrücklich bewiesen, dass Top Modelle nicht zwingend einen exorbitanten Preis haben müssen. Für rund 3500.- CHF gibt es viel Modell für einen angemessenen Preis, in einer beschränkt lieferbaren Stückzahl von etwas mehr als 100 Exemplaren. Der Preis für die Modelle bewegt sich im, für diese Spur, durchaus im „normalen“ Rahmen und man darf behaupten, dass KISS Modellbahnen über ein optimales Preis/Leistungsverhälntnis verfügt. Leider sind alle Modelle der Be 4/6 ab Werk bereits ausverkauft. Kunden die ihr Modell aber rechtzeigit Vorbestellt hatten, wurden mit knapp einem Monat Verzögerung auf den angegebenen Liefertermin beliefert. Die Umsetzung der Be 4/6 ins Modell ist nun bereits die dritte Verwirklichung eines populären Schweizer Vorbildes ins Modell in der Königsspur der Firma KISS Modellbahnen und es ist zu hoffen, dass dieser Trend noch weiter anhält.

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