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Modell des MLGB 32520 RhB Personenwagen B 2221 in schwerer Stahlbauart

Vorbild Während Jahrzehnten prägten die RhB Personenwagen der Serie B 2221 - 2232 das Bild der Schnellzüge auf der Albulalinie, die mit einem Krokodil  bespannt, unzählige  Reisende ins Engadin brachten. Majestätisch, protzig und doch kurven gängig glitten die Wagen  durch das enge Albualtal hinauf ins prachtvolle Engadin. Das Bild der damals hoch modernen Wagen ist den älteren Eisenbahnfans aus der ganzen Welt noch heute  in guter Erinnerung.

Die Wagen wurden in den Jahren 1929 -1931 von SIG (Schweizerische Industrie Gesellschaft Neuhausen am Rheinfall) an die Rhätische Bahn abgeliefert. Die Wagen sind nach der damaligen Meinung, dass nur schwere Wagen auch einen hohen Fahrkomfort bieten könnten, in der schweren Stahlbauweise konstruiert. Sie weisen ein beachtliches Gewicht von 23 Tonne auf und trugen anfänglichdie Bezeichnung  C 4ü. Eine Länge über Puffer von 15.930 m erlaubte 64 Sitzplätze in vis à vis Bestuhlung auf Holzbänken, getrennt in Raucher und Nichtraucher. Die Wagen verfügten über einen Abort (WC) in der Wagenmitte mit separatem Lavabo. Die Fahrzeuge waren für den Einsatz auf dem Stammnetz der RhB  und auch wenn die Wagen über keine Bremszahnräder verfügten, der damaligen FO vorgesehen. Die Bezeichnung B erhielten sie erst im Laufe der Jahre.


Modell
Das LGB Modell des schweren Stahlwagens B 2221 stammt aus der selben Wagenfamilie wie der Gourmino und die roten Spitzenverkehrswagen. Das RhB Modell vermag in grossem Masse zu überzeugen. Optisch macht das Modell einen absolut vorbildlichen Eindruck. Die Farbgebung und die Beschriftung ist perfekt getroffen worden worden. Das Modell ist wie üblich in der Länge etwas zu kurz geraten, aber in dieser Grösse zählt ein optimaler Kompromiss auf jeden Fall mehr, als Massstäblichkeit. Die Wagen verfügen über je zwei funktionierende Türen an den Wagenenden. Verriegelt werden die Türen mit imitierten, funktionierenden "Messing"türgriffen. Viele Details des Vorbilds sind kompromisslos umgesetzt worden. Auch eine Innenbeleuchtung wurde nicht vergessen.

Erwähnenswert sind auch die Verwitterungsspuren auf dem Dach. Die Fahrleitung und die Kohleschleifstücke der Stromabnehmer verursachen einen Abrieb der sich längs auf den Wagendächer ablagert. Anstelle des silberglänzenden Daches wie bei anderen Personenwagenmodelle, wurde dieser Abrieb nachgebildet und gibt einen Touch von Vorbildlichkeit.

Das ab Werk verwitterte Dach ist ein guter Schritt weg von den Künstlich wirkenden silbern farbenen Dächern

 In den Wagen gelangt man über zwei Metalltrittstufen. Sehr schön konnten die Gittertrittbretter realisiert werden. Damit das fast 70 cm lange Modell auch enge Radien befahren kann, musste zu einem technischen Trick gegriffen werden. Damit die Deichsel, mit der daran montierten Modellkupplung, ungehindert ausschwenken kann, wurden die Trittbretter seitlich verschiebbar gelagert. Befährt der Wagen enge Kurven und schwenkt die Kupplung aus, können die Trittbretter seitlich ausweichen und werden nach der Kurve mittels Federkraft wieder zentriert. Diese aufwändige Lösung kann bei Verwendung des zweiten Kupplungshakens zu Problemen führen. Die Kupplungsfeder kann sich in den Mitnehmerzapfen des Trittbrettschiebers verhaken und führt dann zu einer Entgleisung. In diesem Fall hilft es, die Kupplungsfeder etwas zurecht zu biegen.

Zum Standard gehört in jedem Drehgestelle eine Kugellagerachse mit integrierter Stromabnahme für die Innenbeleuchtung. Die Lichtplatine mit dem Schalter für die Innenbeleuchtung ist mit einer Schnittstelle ausgerüstet, in die man einen Massoth 8FL Funktionsdecoder einstecken kann, so ist die Innenbeleuchtung über die MZS steuerbar. Die Spannung wird auf 6V so eingeregelt, dass kein Flackern wie bei reinem Decoderbetrieb hervorgerufen wird, auftritt. Der Wagen hat gute Laufeinschaften die durch den Austausch der zweiten Achse gegen eine zusätzliche Kugellagerachse noch erhöht werden kann.

Um die Wagen im Zugverband auch mit anderen MLGB Modellen einreihen zu können, ist ein grösserer Austauschfaltenbalg mit grünem Dach beigelegt. Der Austausch ist rasch erledigt, montierter Faltenbalg heraus hebeln, kleines grünes Dach einstecken und den grösseren Faltenbalg montieren. Beim aufstecken darauf achten, dass gleichmässig Kraft ausgeübt wird, sonst brechen die Montagezapfen ab. Lose beigelegt ist auch der zweite Kupplungshaken sowie die dazugehörende Feder. Als sehr positiv darf dazu erwähnt werden, ist eine längere Schraube beigelegt, die verwendet werden soll, wenn dem Wagen ein zweiter Kupplungshaken montiert wird.

Einstieg und Stirnseite mit langem Faltenbalg
Sauber ausgeführte Bedruckung

 


 

Massskizze



Masse in mm

Vorbild

1:22,5
Modell

Abweichung


Länge über Puffer

15930

708
656

-52 mm


Länge Wagenkasten

14990

666
620

-46 mm


Drehzapfenabstand

10690

475
430

-45 mm


Drehgestelachsstand

1700

75.5
75.5

0


Breite Wagen

2600

115
106

-9 mm


Höhe Wagen

3450

153
158

+6 mm


Raddurchmesser

750

47.6
47.0

-0.6 mm

 

Varianten Beim Vorbild waren auch noch weitere Wagen in schwerer Stahlbauart als  A (1. Klasse Wagen) und AB (1./2. Klasse Wagen) in ähnlicher Form im Einsatz. Die Wagen waren in grün und grün/creme lackiert. Für den Laien mögen die Wagen gleich wie der B 2221 aussehen. Der Unterschied ist aber, dass die Wagen von der Schweizerischen Wagons- und Aufzügefabrik Schlieren stammten und nicht von SIG. Sie wiesen eine grössere LüP von 16440 mm auf. Als Kompromiss, der  wahrscheinlich den wenigsten auffallen würde, wären auch diese Wagen zu realisieren. Gerade der creme/grüne wäre ein idealer Kontrast zu den grüne und roten Wagen.

Ein Krokodil von St. Moritz  mit einem Schnellzug um 1930 eilt mit schweren Stahlwagen Richtung Kantonshauptstadt Chur

Fazit Seit damals noch LGB entschieden hat, ihre Wagen etwas länger anzubieten, profitieren alle Neuheiten von diesem optischen Quantensprung. Der Stahlwagen entstammt aus den modifizierten Formen wie der Gourmino. Er macht optisch einen hervorragenden Eindruck und passt perfekt in die beim Vorbild gänzlich verschwundene "grüne" Ära. Um Figuren im Wageninneren zu platzieren oder eine Glühlampe der Beleuchtung zu ersetzen, muss das Dach entfernt werden. Diese Arbeit geht nicht unbedingt Kinderleicht von der Hand und es braucht einiges an Kraft um das Dach ohne Beschädigung zu demontieren.

 

Service Anleitung Zum defekte Lampen der Innenbeleuchtung zu ersetzen oder Reisende im Wagen zu platzieren kann das Dach entfernt werden. Das Dach ist mittels Verschlüssen, die sich im Dachbereich in beiden Einstiegsplattformen befinden verriegelt. Im Einstieg Seite NR (Nichtraucher) schiebt man den Riegel zum öffnen nach links, in der Plattform Seite Raucher schiebt man den Riegel nach rechts. Dann kann das Dach um ca. 8mm Richtung Seite Raucher  Abteil geschoben und dann mühelos abgehoben werden.

Um das Dach wieder zu montieren ist darauf zu achten, dass die Riegel vor dem aufsetzend des Daches offen sind, dann kann das Dach aufgesetzt und ca. 8mm Richtung NR Abteil geschoben werden. Dann die beiden Riegel auf den Einstiegsplattformen wieder verriegeln. Seite NR nach rechts, Seite Raucher nach links.