Nach mehr als 25 Jahren verleihen bündige, getönte Scheiben dem LGB Modell das Aussehen, dass sie verdient

Die Frage wieso man einem Modell, dass bald seit  25 Jahre auf dem Markt erhätlichen ist, für fast 150 CHF neue Scheiben verpassen muss ist schnell beantwortet: Weil es erst dann Vorbildgetreu aussieht!

Das Modell der RhB Ge 4/4 II kam Ende der achtziger Jare auf den Markt. Ein Modell, dass für Freunde der modernen Rhätischen Bahn ein hingucker und damit ein Wunschmodell war. Und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass es nicht viel am Modell zu bemängeln gab. Zu gross war die Freude so ein Modell überhaupt erwerben zu können.

Der grösste Mangel am Modell war, wenn man denn überhaupt danach suchte, dass einem die Materialdicke im Bereich der Frontfenster unnatürlich ins Auge sticht. Geht man davon aus, dass beim Vorbild der Lokkasten mit max 2.5 mm Dicken Stahlblechen konstruiert wird, dann würden die im Modell gerade mal 0.1 mm Dick sein. Was schlichtweg unmöglich wäre. Damit das Modell den Belastungen des eigenen Gewichtes und den normalen  Beanspruchungen im Fahrbetrieb überhaupt gewachsen ist, musste das Gehäuse entsprechend dicker sein. Um dies dann zu kaschieren, hätte man eingesetze Fenster realisieren müssen, dies wurde aus Kostengründen  und vermutlich unter der Annahme, dass die Ansprüche der Modellbahner wohl kaum so hoch sein würden, unterlassen. Ein einfaches Fensterformteil wurde hinter der unnatürlichen Materialdicke verbaut und sichtbar blieb, je nach Betrachtungswinkel, mal mehr mal weniger die unschönen dicken Materialränder.

Mit entsprechendem durchsichtigem Material, wären die Modifikation der Frontfenster und der Maschineraumfenster mit etwas bastlerischem Geschick nachträglich realisierbar gewesen. Die Umsetzung wurde meist aber gar nie verwirklicht, da das anfertigen der runden Führerstandseckfenster, die Fähigkeiten der meisten Modellbahner bei weitem überstieg. Dies war wohl der Hauptgrund, dass es bei den meisten Modellbahnern nur bei der Absicht blieb, aber nie zu einer Umsetzung kam.

In all den Jahren wo das Modell in verschieden Farb und Nummernvarianten erschienen ist, blieb aber der Wunsch nach mehr Vorbildlichkeit bestehen, ja wuchs sogar ständig weiter an. Ein gutes Ergebnis blieb aber nur wenigen Moellbahner verwehrt, bis sich die Firma LGB-Rhb zusammen mit Digitoys Systems AG in Wilen bei Wolerau sich aktiv dem Problem annahmen. Die Firma Digitoys Systems AG ist schon länger bekannt für das Tuning dass sie an den Modellen der RhB Ge 4/4 II aus dem Hause LGB angedeihen liessen. Zusätzliche Gewichte, neue Räder mit Kugellagern und Stahlachsen oder die optische Aufwertung der Inneneinrichtung durch eine neue Farbgebung gehörten schon lange zum Repertoir dieser Firma. Kein Wunder, dass auch Herr Bösch mit den Scheiben im Allgemeinen und den Frontfenstern im Besonderen dieses Modell nicht zu frieden war und nach einer machbaren Lösung zur Behebung dieses Misstandes suchte. Und, was zu erwarten war, er hat sie gefunden. Die Firma Digitoys Systems AG biete seit kurzem, zu einem moderaten Preis von 120 CHF, eine kompletten Scheibensatz zum nachrüsten des LGB Modell an. Passgenaue Kunststofffenster mit einer leichten Rauchglastönung.

Die Fenster lassen sich einfach und ohne grosse Anstrengung über die vorhanden Fenster montieren und verleihen so dem Modell das Aussehen, dass es eigentlich schon seit dem ersten Tag verdient hätte. Der Satz: Kleiner Ursache - grosse Wirkung erhält hier eine neue Dimension! Ob man sich den Aufwand und das Geld für diesen Luxus leisten muss, kann klar mit: nein beantwortet werden, aber es wäre BESSER!!