Kann man gutes noch besser machen?

- Tuning KISS Gem 4/4

  

Rhätisches Superstück das nicht mehr viele Wünsche offen lässt, die KISS Zweikraftlokomotive Gem 4/4 802 im Refit Design in Spur Iim

Um es vorne Weg zu nehmen, selbstverständlich kann mann gutes noch besser machen. Auch ein Superstück wie die RhB  Gem 4/4 von KISS bildet da keine Ausnahme. Bei diesem Modell ist aber zu erwähnen, dass nur absolute Kenner und Nietenzähler noch wirklich gute  Gründe für ein Tuning finden werden, denn die KISS Konstrukteure haben fast alles gemacht, was möglich war um jedes Detail am Vorbild auch ins Modell umzusetzen. Trotzdem können kleine Details noch mit wenig Aufwand ausgeprägter gestaltet werden. Ein altes Sprichwort sagt: "Es sind die Innerenwerte die zählen". Bei einem Modell stimmt dies nur bedingt. Hier kommt es vorwiegend auf die  Äusserlichkeiten an. Wenige kleine Detail lassen sich mit geringem Aufwand noch optisch verbessern:

  • Lokpfeiffe
  • Funkabdeckung auf dem Dach
  • Schläuche an den Frontseiten
  • Gelbe Markierung auf der Abdeckung der Vielfachsteuerung Steckdose

Lokpfeiffe Lokpfeiffen sind beim Vorbild aus Bronze gefertigt. Um dies im Modell zu erreichen, werden sie einfach mit entsprechender Farbe und einem Pinsel nachbehandelt.

Farblich nachbehandelte Lokpfeiffe des Modells Vorbild Lokpfeiffe aus Bronze

Funkantennenabdeckung Auf dem Dach befindet sich unter einem Kasten über dem Führerstand I eine Funkantenne. Je nach Epoche ist diese Abdeckung silbern wie das restliche Dach oder in einem braun Ton gefärbt. Ich habe mich entschieden die braune Variante zu realisieren. Die Abdeckung kann einfach mit Farbe und Pinsel oder mit einer Spritzpistole nachbehandelt werden. Wer eine ruhige Hand hat, schafft es auch ohne grossen Abdeckaufwand die gewünschte Farbe zu streichen. Beim spritzen muss die Abdeckung genau angebracht werden und anschliessend die ganze Lok noch so abgedeckt werden, dass kein unerwünschter Farbnebel auf das Modell gelangt. Ein relativ grosser Aufwand aber das Resultat entschädigt einem.

Mit Spritzpistole nachbehandelte  Abdeckung des Modells Je nach Quelle, kann die Abdeckung auch silbern sein

Vielfachsteuerleitung Die Luftschläuche und Elektrokabel an der Lokomotivenfront sind beim Modell aus feinem Gummischlauch gefertigt. Beim Vergleich mit dem Vorbild fällt  auf, dass das mehradrige Verbindungskabel für die Vielfachsteuerung um einiges Dicker ist als das Heizkabel und auch die Luftschläuche nicht die gleiche Dimension wie die Elektrokabel aufweisen. Zudem "hängen" die Kabel in einer bestimmten Form an den Befestigungspunkten. Dies konnte mit den Schrumpfschläuchen zu wenig realistisch nachgebildet werden.

Die dickere Vielfachsteuerleitung wurde deshalb neu mit der Isolationsummantelung eines 2.5mm2 Elektrodrahtes realisiert. Ein Stück Kabelisolation in der richtigen Länge, lässt sich fast Mühelos auf die Vorhandenen Anschlüsse stülpen und mit wenig Sekundenkleber befestigen.

Dicke Leitung aus Elektroisolation, dünne mit Drahtseele Diverse Schläuche und Kabel in unterschiedlichen Dicken

Heizkabel Für das mehrfach gebogenen Heizkabel musste eine neue Technik gefunden werden. Um alle Radien und Bögen vorbildlich zu gestalten, wurde ein vorgebogener Draht in den Schrumpfschlauch eingezogen, der die entsprechenden Biegungen aufweist, so dass der Schlauch in der entsprechenden Form fixiert wird. Nach dem Biegen lässt sich das Heizkabel wieder auf die vorhandenen Anschlüsse schieben und befestigen.

 

 

Führerpult mit Anzeigegeräten in Fototechnik

Das Führerpult lässt sich mit der Fototechnik noch realistischer gestalten. Der Führerstand kann durch lösen weniger Schrauben einfach aus der Lok ausgebaut werden. Dann können die Applikation, die auf hochwertigem Fotopapier gedruckt sind einfach montiert werden. Entsprechende Vorlagen finde sich im Internet. Ausgesprochen geeignet erwiesen sich die Bilder aus der Führerstandsansicht der Gem 4/4 aus dem Microsoft Trainsimulator.

Gelbe Markierung Auf dem Deckel der Schneeschleudersteckdose auf der Lokfront II, die sich übrigens immer auf der Seite St. Moritz befinden muss, ist eine gelbe Warnmarkierung angebracht. Ich habe mir lange überlegt, wie ich diese anbringen kann. Viele Ideen wurden geprüft und wieder verworfen, so dass am Schluss nur eine übrig blieb. Mit ruhiger Hand, einem Pinsel und Farbe die Markierung ziehen. Wenn Frauen ihre Fingernägel von Hand ziehen können, dann sollte mir das auch gelingen. Das Resultat ist auf alle Fälle überzeugend.


Mit Farbe und Pinsel angebrachte Markierung auf der Steckdose

Gelbe Markierungen beim Vorbild

 

Schlusswort Wenn man einmal auf den Geschmack gekommen ist, sind dem "Tuning" keine Grenzen gesetzt und es könnte noch vieles gemacht werden. Dieser Bericht zeigt einige Details die man einfach realisieren kann und erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Durch die exzellente Basis die das Modell hat, kann jeder mit wenig Aufwand ein unübertroffenes Spitzenmodell erhalten.